Klassik Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Redaktion -
Das neue Projekt der „Tubicinatores Gedanenses“ führt uns eindrucksvoll in eine Zeit zurück, in der Turmmusik nicht nur zur Warnung, sondern auch zur musikalischen Prachtentfaltung bei Festen und Zeremonien diente.
Was einst ein mittelalterliches Warnsystem war, wandelte sich im Zeitalter des Absolutismus zu einem unentbehrlichen Bestandteil zeremonieller Glanzpunkte bei Klerus und König. Das neue Album des Ensembles, geleitet vom polnischen Trompeter Paweł Hulisz, bringt diesen faszinierenden Wandel klanglich zum Ausdruck und bietet eine seltene Gelegenheit, barocke Musik in einer ungewöhnlichen Instrumentenkombination zu erleben. Dabei erklingen erstmals Werke, die jahrhundertelang in Vergessenheit geraten waren – lebendig gemacht durch die Weltersteinspielung der „Tubicinatores Gedanenses“ und das Kammerensemble „arcus adiuncti“.
- Geschrieben von Sophia Kirsanova -
Es ist das Debütalbum der lettisch-australischen Geigerin Sophia Kirsanova mit Weltersteinspielungen von Werken für Violine von größtenteils zeitgenössischen, international unbekannten, lettischen Komponisten.
„Die Musikauswahl auf diesem Album ist stilistisch vielfältig, und so wollte ich auch die Dynamik dieser Jahre des Übergangs darstellen. Die neuen Auftragswerke von Leimane und Ešenvalds sowie das kürzlich komponierte Werk von Buravicky repräsentieren die Musik des heutigen Lettlands.
- Geschrieben von Redaktion -
Wilhelm Grosz (1894–1939) war ein Komponist von bemerkenswerter Vielseitigkeit und weitreichenden Einflüssen.
Der Wiener Pianist Gottlieb Wallisch macht sich seit vielen Jahren verdient, indem er verschollene Klaviermusik des frühen 20. Jahrhunderts aus Archiven, Privatsammlungen und durch die Hilfe vieler Freunde und Musikwissenschaftler ausgräbt, aufnimmt und veröffentlicht.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die Pianistin Hanni Liang stellt auf ihrem neuen Album fünf Komponistinnen vor: Ethel Smyth (1858–1944), Eleanor Alberga (*1949), Chen Yi (*1953), Sally Beamish (*1956) und Errollyn Wallen (*1958).
Die mit „Voices“ (for solo piano) betitelte CD gibt Komponistinnen Stimme –, dem Unbekannten, dem Zeitgenössischen mit einem Bogen ins ausgehende 19. Jahrhundert und dem kulturell Verbindenden.
- Geschrieben von Redaktion -
Concerto Copenhagen und sein Leiter Lars Ulrik Mortensen veröffentlichen mit HAYDNDYAH am 20. September 2024 ihr neues Album bei Berlin Classics.
Das „Ensemble für zeitlose Musik“ widmet sich darauf drei der weniger bekannten Sinfonien Joseph Haydns, die dieser ursprünglich alle im abgelegenen Schloss Esterháza in Westungarn in den Jahren 1771-72 komponierte und zur Aufführung brachte.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Das Trio in Es-Dur für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 2, D 929 (op. 100) aus dem Jahr 1827 ist eines der letzten Werke Schuberts und, was alsbald seine Erläuterung erfahren soll, meines Erachtens eine musikalische Danksagung an Schuberts großes Vorbild, also an den verehrten Meister Ludwig van Beethoven, der im selben Jahr verstorben ist.
Die relativ lange Dauer (Gesamtspielzeit ca. 45 Minuten) des ersten Allegro-Satzes und des Allegro moderato überschriebenen vierten Satzes, der hochdramatisch, von einer ins Unheimliche umschlagenden Expressivität, dabei aber auch überaus zart und besänftigend ist, ist, unter dem formalen Gesichtspunkt, immerhin auffällig. Dabei handelt es sich bei dem finalen Satz um eine Art zusammenfassenden Nachklang der vorangegangenen drei Sätze.
- Geschrieben von Redaktion -
Bereits im Alter von sieben Jahren ist bei Ines Moreno Uncilla die Liebe zum Cembalo entbrannt. Aus der Liebe ist eine Berufung geworden und nun widmet sich die spanische Musikerin der langen Tradition des Cembalos in all ihren Facetten.
Dazu gehört spanische Cembalomusik aller Jahrhunderte ebenso wie Musik der Klassik. Die hat sie auf ihrer neuesten CD mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Christian Bach entdeckt – auf das auch bei ihren Zuhörern die Liebe zum Cembalo entfacht werde. Die Chancen dafür stehen gut, so glutvoll und gleichzeitig sensibel interpretiert hört man diese Musik selten.
- Geschrieben von Redaktion -
Vom galanten Stil bis zur Revolutionszeit: Ein halbes Jahrhundert Cellokonzert-Geschichte auf einem Album! Nach der preisgekrönten ersten Aufnahme mit Musik von C.P.E. Bach lassen uns Jean-Guihen Queyras, Riccardo Minasi und das Ensemble Resonanz die emotionale Tiefe von Anton Kraft hautnah spüren und würdigen die transzendente Virtuosität dieses völlig zu Unrecht verkannten Musikers und Komponisten.
Außergewöhnliche Spielfreude, künstlerische Qualität und Freude am Kontrast prägen die künstlerische Zusammenarbeit des Dirigenten Riccardo Minasi mit dem Hamburger Ensemble Resonanz.
- Geschrieben von Redaktion -
Die Anziehungskraft der neusten Komposition von Christian Jost konnten sie nicht widerstehen. Und so haben der Trompeter Simon Höfele, der Pianist Frank Dupree und der Multipercussionist Christoph Sietzen zusammen „Pieces of a Dream“ eingespielt.
Das gleichnamige Album wird am 09. August 2024 veröffentlicht.
- Geschrieben von Redaktion -
Nach 20 Jahren des Zusammenspiels haben sich Sivan Silver und Gil Garburg an der Spitze der Musikwelt etabliert. Nun widmet sich das Klavierduo dem Komponisten, mit dem für beide alles begann: Franz Schubert.
„Das erste Stück für Klavier zu vier Händen, das wir je zusammengespielt haben, war die allseits geliebte Fantasie f-Moll“ berichtet Gil Garburg. Er und seine Partnerin Silvan Silver Garburg sind seit ihrem gemeinsamen Klavierstudium in Israel und Hannover ein Paar. Schon zu Studienzeiten traten sie als Klavierduo auf. Inzwischen leben sie mit ihrem gemeinsamen Sohn in Berlin und können auf eine Reihe von eindrucksvollen Aufnahmen in ihrer Diskografie zurückblicken.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Die Carmen Fantasie von Pablo de Sarasate (1844–1908) mit der Violinistin Hilary Hahn und dem hr-Sinfonieorchester unter der musikalischen Leitung von Andrés Orozco-Estrada.
Wäre Nietzsche diese rein instrumentale Carmen-Fantasie zu Ohren gekommen, läge man vermutlich mit der Mutmaßung nicht allzu falsch, dass seine Begeisterung für Georges Bizets Carmen tatsächlich hätte ernst gemeint gewesen sein können.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
„Sieh Lieber, was doch alles schreibens anfang und Ende ist die Reproduktion der Welt um mich, durch die innre Welt die alles packt, verbindet, neuschafft, knetet und in eigner Form, Manier, wieder hinstellt, das bleibt ewig Geheimniss Gott sey Danck, das ich auch nicht offenbaren will den Gaffern u. Schwäzern.“ (Goethe an Jacobi, am 21. August 1774)
Auch wenn es zweifelhaft ist, ob dieses Violinkonzert Nr. 7 in D-Dur KV 271a aus dem Jahr 1777 mit seinen Allegro maestoso, Andante und Rondo. Allegro überschriebenen drei Sätzen tatsächlich ein Werk Mozarts ist – die Fachwelt neigt in der Summe zur Skepsis –, schwimme ich trotzdem und eventuell auch nur vielleicht gegen den Strom, wenn ich die Position vertrete, dass dieses Werk für das Komponieren des musikalischen Grenzgängers aus Salzburg charakteristisch ist.
- Geschrieben von Claus Friede -
Es gibt Komponisten von lokaler Bedeutung, und es gibt Komponisten von globaler Tragweite – Gundaris Pone (1932–1994) gehört zu letzteren. Er gehört zweifellos zu den interessantesten und wichtigsten Figuren der lettischen Musik – ein Mann, der einen Platz in der Geschichte verdient hat.
Wenn wir den in Riga geborenen Gundaris Pone mit der Realität der Neuen Musik und der Gegenwart in Verbindung bringen, stellen wir fest, dass sein Werk frisch, aktuell und relevant klingt.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
„Was die großen Komponisten der Wiener Schule von Haydn bis Schubert wollten, eine Musik, die ganz und gar in sich gefügt, ganz richtig, ganz verbindlich und doch in jedem Augenblick Subjekt, eigentlich befreite Menschheit ist, hat bis heute noch nicht seine Stimme finden können.
Dennoch bleibt sie aufgegeben als Vorwegnahme des Bildes einer Gesellschaft, in der wahrhaft das Gesamtinteresse, mit dem aller Einzelnen koinzidierte, in der es keine Gewalt und Unterdrückung mehr gäbe (was offenbar in keiner der bestehenden der Fall ist, F.-P.H.).
Musik, welche Versöhnung meint, ist am empfindlichsten gegen deren Schein: das zeigen die Artistennerven an, wenn sie Kitsch registrieren. Erheischt wäre nicht das Friedliche über den Gegensätzen, sondern die reine, kompromisslose Darstellung des absoluten Gegensatzes selber.“ (Theodor W. Adorno, Klassik, Romantik, Neue Musik, in: Nervenpunkte der neuen Musik, S. 27ff.)