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Eine Zivilisation, „welche als nächste Mutter der unsrigen noch jetzt fortwirkt“, so nannte Jacob Burckhardt die Zeit der Renaissance. In ihr wurde alles anders, in der Kunst wie in der Wissenschaft, in der Politik wie in Literatur und Philosophie.

Europa entdeckte das Individuum, es wandte sich der Antike zu („Wiedererwaxung“ in den Worten Albrecht Dürers), und nicht zuletzt in den Naturwissenschaften ging es mit Riesenschritten voran.

 
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Gibt es ein größeres Thema als die Wahrheit? Diesem Problem widmet sich das Buch des Marburger Philosophen Thomas Rolf „Über die Wahrheit“.

 

Die Frage nach der Wahrheit beschäftigt seit biblischen Zeiten die Menschen – „Spricht Pilatus zu jm / Was ist warheit“, heißt es im Johannes-Evangelium in Übersetzung und Rechtschreibung Martin Luthers –, aber es ist nicht unbedingt ein vorwiegend theologisches oder religiöses Problem, sondern eine, wenn nicht gar die zentrale Frage von Metaphysik und Erkenntnistheorie. Seiner Antwort nähert sich der Autor in insgesamt fünf Kapiteln auf eben diesem Boden, wobei er sich eng an die Überlegungen Nicolai Hartmanns anlehnt.

 
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Kulinarisches Highlight als Appetitanreger für Hobbyköche: Die besten Kochbücher des Jahres 2024 wurden bei einer feierlichen Gala in Hamburg mit dem „Deutschen Kochbuchpreis“ ausgezeichnet.

 

Nominiert waren bei der fünften Auflage des jährlichen Wettbewerbs die aktuell besten deutschsprachigen Kochbücher in 26 Rubriken von „Alpen“ über „Italien“ und „Orient“ bis „Wild“. Klar, dass die Creme de la Creme der Profiküche unter den ausgezeichneten Köchen und deren Büchern hier zu finden ist: dabei sind u.a. Ottolenghi und Jamie Oliver. In der Kategorie „Vegetarisch“ zeichnete die Jury das gleichnamige Buch von Paul Ivić mit der Goldmedaille aus.

 
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Politische Diskussionen oder gesellschaftliche Streitigkeiten scheinen heute mehr denn je von Moral bestimmt, aber tatsächlich gehe es bei der Empörung gar nicht um Moral, sondern um Selbstdarstellung, lautet die These Philipp Hübls.

 

Ziel sei die Präsentation seiner selbst als eines moralischen Menschen. Schließlich, weiß der Autor, habe die Evolution „unseren Geist so geformt“, dass uns Anerkennung über alles geht (schon um der Vermehrung willen…), und sie sei leicht zu erreichen über eine „Erotik der Tugenden“. Wokeness oder sprachliche Hypersensibilität gründeten nicht in ehrlicher Empörung, sondern seien von vornherein nach außen gerichtet und damit Teil des Balzverhaltens. Seine These begründet der Autor auf mehr als dreihundert Seiten, für die er bereits einen renommierten und hoch dotierten Preis erhalten hat, den „Tractatus Preis für philosophische Essayistik“ des Philosophicums Lech. Und auch in Besprechungen kann der Autor breite Zustimmung für sein Buch finden.

 
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Literatur muss frei sein und wild. Sie darf böse sein und muss auch wehtun können, sonst verliert sie ihren Reiz, sagt Melanie Möller.

Die Autorin weiß, wovon sie spricht: Melanie Möller studierte Latinistik, Germanistik, Geschichte und Altgriechische Philologie (Gräzistik) und promovierte über Stilkritik. Heute ist sie Professorin für Klassische Philologie/Latinistik an der Freien Universität Berlin. Und sie kämpft für die Freiheit der Literatur. „Für die Freiheit der Literatur“ ist auch der Untertitel ihres aktuellen Buches „Der* ent_mündigte Lese:r“. In ihrer Streitschrift fordert die Autorin einen Freiraum für ungeschützte Gedanken und scharfe Worte. Uns Lesern und Leserinnen beschert Melanie Möller im Kampf für die Freiheit des Wortes einen wilden Ritt durch mehrere Jahrhunderte Literaturgeschichte.

 
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"Wenn ein Blinder einen anderen Blinden führt, fallen da nicht alle beide in den Graben?" Vincent van Gogh – Ein Malerleben

 

In den Graben? Wenn es nur das wäre. Es droht eine weltweite Kriegskatastrophe.

Das ist das Fazit nach der faktenreichen Beurteilung der Lage durch den deutschen Schriftsteller Dr. Wolfgang Bittner. Und er sagt: So wie es ist, kann und wird es nicht bleiben.

 

 
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Was ist Bewusstsein, und wie kommt es zu ihm? Kaum ein Begriff ist schwerer zu fassen, und weil fast jeder Philosoph darunter etwas anderes versteht, war er für Ernst Cassirer sogar „der eigentliche Proteus der Philosophie“.

Wie lässt sich Bewusstsein beschreiben oder definieren? Die Schwierigkeiten, die bei dem Versuch einer Antwort entstehen, sind Gegenstand eines empfehlenswerten Buches.

 
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Eine streiterprobte Philosophin schreibt über das Streiten. Das macht neugierig, insbesondere in einer Zeit, in der öffentliche Debatten zunehmend aggressiv oder gar nicht mehr geführt werden, Stichwort Cancel Culture.

Svenja Flaßpöhler ist in den letzten Jahren selbst bei einigen öffentlichen Auftritten und mit ihrem Bestseller „Die potente Frau“ zwischen die Frontlinien geraten. Ihre Erfahrungen versucht sie, in ihrem neuen Essay „Streiten“ mit Hilfe philosophischer Begrifflichkeiten zu verarbeiten.

 
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Martin Heidegger ist seit langem lebhaft umstritten – für die einen ein Genie, für andere ein maßlos überschätzter Schriftsteller. War er ein großer Philosoph oder doch nur ein den Tiefsinn geschickt simulierender Autor?

 

Mit Hannah Arendt steht es anders. Sie galt und gilt immer noch als moralische Instanz – besonders, aber nicht nur, für die Linken –, und die kurze Liebesbeziehung der noch minderjährigen Studentin mit dem zwar jungen, aber doch deutlich älteren Professor war und ist für viele ihrer Verehrer nicht leicht zu akzeptieren.

 

Wie groß muss da erst die Zumutung sein, wenn ein französischer Autor, bekannt durch seine sehr heftigen Angriffe auf Heidegger, nun zeigt, dass noch die in die USA geflohene Jüdin sich dem ganz und gar uneinsichtigen Altnazi verbunden fühlte, dass sie ihm sich zu verteidigen half und viele seiner Gedanken übernahm?

 
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Der vierte Band der „Philosophie der symbolischen Formen“ Ernst Cassirers ist in der Philosophischen Bibliothek erschienen.

 

Die zwanziger Jahre waren eine der produktivsten Epochen der deutschen Philosophie, denn selten zuvor und ganz gewiss niemals danach erschienen in so kurzer Zeit so viele bedeutende Werke. Eines der wichtigsten war die dreibändige „Philosophie der symbolischen Formen“ (1923–1929) des damals an der neugegründeten Universität Hamburg lehrenden Ernst Cassirer, ein Werk, das schon bald den Rang eines Klassikers erlangte und bis heute ein sorgfältiges Studium verdient. Am Ende seiner Vorrede zum dritten und letzten Band kündigt der Autor ein Buch an, das die „Beziehung und Verknüpfung“ seiner Überlegungen und Ergebnisse „mit der Gesamtarbeit der wissenschaftlichen Philosophie“ darstellen sollte, denn es sei ihm „niemals förderlich und fruchtbar erschienen“, eine Arbeit „sozusagen in den leeren Raum hineinzustellen“.

 
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Eine Neuerscheinung der Philosophischen Bibliothek versammelt Essays und Abhandlungen Nicolai Hartmanns.

 

Werte spielen in der politischen Rhetorik unserer Tage eine wesentliche Rolle, denn es sollen ja die gemeinsamen Werte sein, die Länder oder Parteien miteinander vereinen. In der Philosophie dagegen wird kaum noch von Werten gesprochen. Zwar waren sie in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts ein wichtiges Thema, aber das Werk Max Schelers von 1913 – „Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik“ – oder die ähnlich voluminöse „Ethik“ Nicolai Hartmanns spielen in aktuellen Diskussionen praktisch keine Rolle. Sie sind Lektüre für Fachleute. In beiden Fällen ist das schade, denn wirkliche Philosophie – lebendiges, den Problemen zugewandtes Denken – sollte ein breites Publikum ansprechen.

 
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Es ist ebenso umstritten wie das Gendern und meist damit verbunden: Wokeness ist der Anspruch, besonders sensibel auf Zumutungen aller Art zu reagieren und diese Feinfühligkeit in der Sprache zu spiegeln.

Esther Bockwyt hat der „Wokeness“ ein Buch gewidmet und versucht es als Psychologin einzuordnen.

 
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Du meine Güte, was für traurige. tragische, schöne Geschichten werden uns in diesem Briefroman ans Herz gelegt. Was für ergreifende Einzelschicksale werden vor uns ausgebreitet.

 

Gekonnt erzählt von einer, die uns das Früchten lehrt und das Lieben, das Sich-voreinander-Gruseln und das Einander-Liebhaben. Was für eine wunderbare, erstaunliche, großartige Erzählerin ist diese Jane Gardam. Zu viel des Lobes?

Keinesfalls! Wer bisher noch kein einziges Buch der irischen Autorin gelesen hat, kann gut und gerne mit „Gute Ratschläge“ beginnen. So heißt die deutsche Neuerscheinung von Jane Gardam, hervorragend übersetzt aus dem Englischen von Monika Gaark.

 
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Die Gedanken sind frei – nach diesem Motto handelt und schreibt Dirk C. Fleck sich durchs Leben. Das ist durchaus auch für uns Leser:innen eine Bereicherung. Weil das so ist, hat Marina Silalahi die bisher weit gestreuten Texte in dem Buch „Gefleckte Diamanten“ versammelt und herausgegeben.

Und das ist gut so! Wer ist dieser Mann, den so viele anerkannt gute (und so viele vermeintlich schlechte) Gedanken bewegen? So kurz wie möglich gelistet: Dirk C. Fleck ist Journalist und Autor, war Lokalchef bei der Hamburger Morgenpost, Redakteur bei Merian und Die Woche, Reporter bei Tempo.

 

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