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Kulinarisches Highlight als Appetitanreger für Hobbyköche: Die besten Kochbücher des Jahres 2024 wurden bei einer feierlichen Gala in Hamburg mit dem „Deutschen Kochbuchpreis“ ausgezeichnet.

 

Nominiert waren bei der fünften Auflage des jährlichen Wettbewerbs die aktuell besten deutschsprachigen Kochbücher in 26 Rubriken von „Alpen“ über „Italien“ und „Orient“ bis „Wild“. Klar, dass die Creme de la Creme der Profiküche unter den ausgezeichneten Köchen und deren Büchern hier zu finden ist: dabei sind u.a. Ottolenghi und Jamie Oliver. In der Kategorie „Vegetarisch“ zeichnete die Jury das gleichnamige Buch von Paul Ivić mit der Goldmedaille aus.

 

Kochbuchpreis in 26 Kategorien

Die Jury lobte unter anderem die prägnante eigene kulinarische Handschrift des österreichischen Sternekochs. Paul Ivić liefere in bester Ottolenghi-Manier einen schier unerschöpflichen Fundus an hochkreativen, umsetzbaren und leidenschaftlich durchdachten Rezepten. Alles sei grandios fotografiert, saisonal orientiert und ausführlich rezeptiert. „Wer eine Blaupause für ein herausragendes Kochbuch mit Anspruch auf Perfektion sucht: Hier ist es!", lobt Juror David Seitz.

 

Fürwahr, es ist ein kulinarischer Schatz, den der geneigte Hobbykoch aufschlägt. Ein fundierter Küchenschatz, der das Herz vor Freude höher schlagen lässt angesichts all der leckeren vegetarischen Gerichte, die der leidenschaftliche Koch und Revolutionär der Gemüseküche uns mit diesem Buch zum Nachkochen anbietet. Natürliche Zutaten, Geschmack und Aromen fließen ein in seine abwechslungsreiche vegetarische und vegane Küche. Keine Frage, auch optisch ist das Kochbuch „Vegetarisch“ ein Genuss: eine Fenchelknolle als farbiges Gemälde ziert den Einband, grün präsentiert sich das Buch auf den ersten Blick und grün geht es weiter, auch im Schriftbild des Titels – vegetarisch eben.

 

Es hätte vielleicht nicht extra ein Kapitel gebraucht mit dem Titel Die Lust am Kochen und Essen, denn wer sich für dieses Buch entscheidet, hat beides! Dennoch - das Kapitel macht tatsächlich Lust auf mehr. Es führt von Gebrauchsanleitung über Saisonkalender und Warenkunde hin zu rund 300 alltagstauglichen Rezepten. Für den allein schon aus Zeitgründen leider manchmal notwendigen Zwischenstopp beim Durchblättern lässt sich das (grüne) Lesebändchen in diesem schöngestalteten, großformatigen Kochbuch sinnvoll einsetzen. Die Rezepte im hintangestellten detaillierten Verzeichnis sind am Anfang des Buches aufgeteilt in übersichtliche Kapitel, die da heißen: Salate und Blattgemüse, Kohl, mediterrane Gemüse, Wurzel- und Knollengemüse, Lauchgewächse und so weiter bis hin zu Wildpflanzen und Kräutern. Nicht zu vergessen die Basics – ein Muss für unsere Grundlagen-Kenntnisse zu den vielseitigen Rezepten.

 

Vegetarisch Paul Ivic F Ingo Pertramer

Buchumschlag und Paul Ivic auf dem Markt in Wien. Foto: © DK Verlag/Ingo Pertramer

 

Appetitanregend geht es im Inhaltsverzeichnis von Anfang an zur Sache, von Thema zu Thema. Später im Buch dann von Rezept zu Rezept, von Foto zu Foto. Die Zeit, die wir uns fürs Blättern und Lesen nehmen, ist gut investierte Zeit. Schließlich wollen wir ja das eine oder andere vegetarische Rezept nachkochen. Und das Ergebnis soll optisch so schön und kulinarisch so schmackhaft sein wie das Original von Paul Ivić! Er macht es uns leicht, weiß, wo unsere Schwächen liegen könnten, und umgeht sie mit genauen Angaben, falls notwendig auch mit kleinen (fett gedruckten) Ergänzungen. Allesamt wichtige Tipps vom Profi für uns Laien. Auf fast 400 Seiten teilt der Küchenchef des Wiener Sternerestaurants TIAN sein Wissen mit uns LeserInnen und HobbyköchInnen, teilt mit uns seine Leidenschaft für die vegetarische Küche.

 

Seine Liebe zur Natur und zu Lebensmitteln aus der Natur wurde früh geweckt: Paul Ivić ist auf dem Land aufgewachsen. Für den heutigen Sternekoch ist die vegetarische Küche nicht nur ein Trend, sondern „eine Notwendigkeit aus ökologischen, sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten“. Er verschwendet nichts, verwendet alles, kauft frische, unverpackte, saisonale und regionale Lebensmittel. Bei seinen Rezepten kommt daher auch kaum ein Convenience-Produkt vor. „Wir brauchen sie nicht“, sagt er. „Unser Körper freut sich über die Fülle an Vitaminen, Spurenelementen und Mikronährstoffen zum Beispiel aus Roten Rüben, Spitzkohl, Paprika oder Spargel. Zudem steckt in den Pflanzen eine so große Fülle an Aromen und Texturen, sodass es nie langweilig wird, Gemüse zu kochen und zu essen.“

 

Sätze wie diese sind die beste Werbung für die vegetarische Küche, für das Buch „Vegetarisch“. Alles andere spricht für sich, die lukullischen Lehr- und Lernmomente, die reizvollen Rezepte. Das Auge ist schon beim Durchblättern und Lesen hocherfreut. Es erfreut sich am Foodstyling von Paul Ivić, an den (zum Fressen) schönen Fotos von Ingo Petramer. Der Gaumen, der Mund zieht sich schon beim Ansehen all der Köstlichkeiten vor lauter Appetit zusammen. Wie wird das erst sein beim Verzehr eines selbstgekochten Gerichtes nach einem Rezept aus diesem Buch? Vorausgesetzt, es hat alles so geklappt beim Nachkochen, wie wir es uns vorgestellt haben. Aber das ist eine andere Geschichte. Vielleicht versuchen wir es erst einmal mit einem einfachen Rezept zum Nachkochen… Glücklicherweise sind die Rezepte in drei Kategorien gekennzeichnet. Auch das ist hübsch gemacht: Fenchelknollen verraten uns den jeweiligen Schwierigkeitsgrad. Morgen koche ich Chicorée im Kräutersud à la Ivić, da ist jedenfalls nur eine Fenchelknolle zu sehen…

 

Der Deutsche Kochbuchpreis 2024

In qualitativer Hinsicht ragten bei den Kochbüchern 2024 vier Themenfelder besonders heraus: der Boom der veganen und vegetarischen Kochbücher ist ungebrochen. Ebenso sind Brotbackbücher weiterhin populär und überzeugen mit hoher Qualität. Neu sind das starke Angebot für saisonale Rezepte und überzeugende Bücher aus dem ostasiatischen Raum darunter viele empfehlenswerte Japan-Kochbüchern. Natürlich sind auch die Kochbuch-Stars Jamie Oliver und Yotam Ottolenghi mit ihren Büchern „Simply Jamie“ und „Ottolenghi Comfort“ vertreten. Umfassender denn je ist das Angebot an Kochbüchern von Influencer/innen. „Entgegen mancher Vorurteile gibt es auch in diesem Bereich sehr inhaltsstarke Bücher“, sagt Benjamin Cordes vom Deutschen Kochbuchpreis. Der Aufwand, den man beim Nachkochen aus den Büchern zu betreiben hat, variiert zwischen unkomplizierten Alltagsrezepten und höchst anspruchsvoller Sterneküche.

Ausgerichtet wird der Deutsche Kochbuchpreis von Kaisergranat.com. Das Kochbuch-Portal ist mit mehr als 1 Million Seitenaufrufen und rund 300 rezensierten Kochbüchern pro Jahr Deutschlands größtes journalistisches Angebot für Kochbuch-Rezensionen.


Paul Ivić: „Vegetarisch“

DK-Verlag / Dorling Kindersley Verlag GmbH

400 Seiten, fester Einband
Mit farbigen Fotos

ISBN 978-3-8310-4651-5

- Weitere Informationen (Verlag) 

- Weitere Informationen (Deutscher Kochbuchpreis)

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