Kultur Kolumne
- Geschrieben von Sophia Kirsanova -
Es ist das Debütalbum der lettisch-australischen Geigerin Sophia Kirsanova mit Weltersteinspielungen von Werken für Violine von größtenteils zeitgenössischen, international unbekannten, lettischen Komponisten.
„Die Musikauswahl auf diesem Album ist stilistisch vielfältig, und so wollte ich auch die Dynamik dieser Jahre des Übergangs darstellen. Die neuen Auftragswerke von Leimane und Ešenvalds sowie das kürzlich komponierte Werk von Buravicky repräsentieren die Musik des heutigen Lettlands.
- Geschrieben von Redaktion -
Wilhelm Grosz (1894–1939) war ein Komponist von bemerkenswerter Vielseitigkeit und weitreichenden Einflüssen.
Der Wiener Pianist Gottlieb Wallisch macht sich seit vielen Jahren verdient, indem er verschollene Klaviermusik des frühen 20. Jahrhunderts aus Archiven, Privatsammlungen und durch die Hilfe vieler Freunde und Musikwissenschaftler ausgräbt, aufnimmt und veröffentlicht.
- Geschrieben von Redaktion -
Als Jerron Paxton in Los Angeles aufwuchs, hatte er immer ein Ohr am Radio und saugte die Nuancen und die Geschichte der traditionellen schwarzen Musik auf, die ihn mit den Wurzeln seiner Vorfahren in den Südstaaten verbindet.
Als Songwriter, Erbe der Tradition und wandelnde, sprechende Jukebox nähert sich Paxton seinem Metier mit Humor und Ehrfurcht zugleich und stets mit einem Augenzwinkern. „Things Done Changed“ ist ein Album mit Songs, die wie aus einer Zeit vor fast einem Jahrhundert klingen, als Jazz und Blues ein Mittel zum eigenen, aber auch kulturellen Überleben gespielt wurden.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Politische Diskussionen oder gesellschaftliche Streitigkeiten scheinen heute mehr denn je von Moral bestimmt, aber tatsächlich gehe es bei der Empörung gar nicht um Moral, sondern um Selbstdarstellung, lautet die These Philipp Hübls.
Ziel sei die Präsentation seiner selbst als eines moralischen Menschen. Schließlich, weiß der Autor, habe die Evolution „unseren Geist so geformt“, dass uns Anerkennung über alles geht (schon um der Vermehrung willen…), und sie sei leicht zu erreichen über eine „Erotik der Tugenden“. Wokeness oder sprachliche Hypersensibilität gründeten nicht in ehrlicher Empörung, sondern seien von vornherein nach außen gerichtet und damit Teil des Balzverhaltens. Seine These begründet der Autor auf mehr als dreihundert Seiten, für die er bereits einen renommierten und hoch dotierten Preis erhalten hat, den „Tractatus Preis für philosophische Essayistik“ des Philosophicums Lech. Und auch in Besprechungen kann der Autor breite Zustimmung für sein Buch finden.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Literatur muss frei sein und wild. Sie darf böse sein und muss auch wehtun können, sonst verliert sie ihren Reiz, sagt Melanie Möller.
Die Autorin weiß, wovon sie spricht: Melanie Möller studierte Latinistik, Germanistik, Geschichte und Altgriechische Philologie (Gräzistik) und promovierte über Stilkritik. Heute ist sie Professorin für Klassische Philologie/Latinistik an der Freien Universität Berlin. Und sie kämpft für die Freiheit der Literatur. „Für die Freiheit der Literatur“ ist auch der Untertitel ihres aktuellen Buches „Der* ent_mündigte Lese:r“. In ihrer Streitschrift fordert die Autorin einen Freiraum für ungeschützte Gedanken und scharfe Worte. Uns Lesern und Leserinnen beschert Melanie Möller im Kampf für die Freiheit des Wortes einen wilden Ritt durch mehrere Jahrhunderte Literaturgeschichte.
- Geschrieben von Uta Bretsch -
Yusuf Sahilli ist ein kosmopolitischer Pop-Erfinder. Auf seinem neuen Album „Lost In A Crowd“, hat er den Fundus seiner musikalischen Einflüsse souverän austariert, um zu einer neuen urbanen Klangsprache mit vielen Gesichtern, Facetten und Perspektiven zu finden.
Eine Idee jagt die nächste, Sahillis explosives Farbspektrum und harmonischer Reichtum umarmen den ganzen Planeten.
- Geschrieben von Harry Popow -
"Wenn ein Blinder einen anderen Blinden führt, fallen da nicht alle beide in den Graben?" Vincent van Gogh – Ein Malerleben
In den Graben? Wenn es nur das wäre. Es droht eine weltweite Kriegskatastrophe.
Das ist das Fazit nach der faktenreichen Beurteilung der Lage durch den deutschen Schriftsteller Dr. Wolfgang Bittner. Und er sagt: So wie es ist, kann und wird es nicht bleiben.
- Geschrieben von Uta Bretsch -
Drei Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt veröffentlicht die französische Band „Lowland Brothers“ das zweite Album „Over the Fence“.
Es baut auf dem Sound aus Soul, Rock, Funk und Americana des Erstlings auf, mit ihm schafft die Band aber nun den großen Sprung über den sprichwörtlichen Zaun zu einer zeit- und grenzenlosen Musik.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Es hat etwas Wunderbares, tatsächlich Geheimnisvolles mit Wolfgang Amadeus Mozarts Musikschaffen auf sich. Wobei ich allerdings das Eingeständnis dem Folgenden vorausschicke, dass mehr als ein ausgesprochen subjektives Bekenntnis zu bzw. Sich-Wiederfinden in diesem spezifischen Bann, der von den Kompositionen des Salzburgers ausgeht, nicht intendiert ist.
Und dennoch stelle ich die These in den Raum, dass die Tonwelt dieses Komponisten eine ist, die tatsächlich stets so klingt, als ob sie einem längst vertraut wäre. Als hätte man das Alles irgendwo und irgendwann schon einmal gehört. Das Wort Vertrautheit trifft es wohl am besten, aller eigentlichen Fremdheit, die ja naturgemäß da ist beim ersten Hören, zum Trotz.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Was ist Bewusstsein, und wie kommt es zu ihm? Kaum ein Begriff ist schwerer zu fassen, und weil fast jeder Philosoph darunter etwas anderes versteht, war er für Ernst Cassirer sogar „der eigentliche Proteus der Philosophie“.
Wie lässt sich Bewusstsein beschreiben oder definieren? Die Schwierigkeiten, die bei dem Versuch einer Antwort entstehen, sind Gegenstand eines empfehlenswerten Buches.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die Pianistin Hanni Liang stellt auf ihrem neuen Album fünf Komponistinnen vor: Ethel Smyth (1858–1944), Eleanor Alberga (*1949), Chen Yi (*1953), Sally Beamish (*1956) und Errollyn Wallen (*1958).
Die mit „Voices“ (for solo piano) betitelte CD gibt Komponistinnen Stimme –, dem Unbekannten, dem Zeitgenössischen mit einem Bogen ins ausgehende 19. Jahrhundert und dem kulturell Verbindenden.
- Geschrieben von Uta Bretsch -
Was passiert, wenn sich befreundete Musiker abseits der üblichen Tour-Routine begegnen? Das European Guitar Quartet ist ein gutes Beispiel dafür: Zwei jeweils befreundete Musiker, keiner hatte zuvor mit dem anderen gespielt.
Aus einer Laune heraus entstand bei einem langen Festival-Ausklang die Idee eines Trios, das bald zum Quartett werden sollte. Es ist ein Herzensprojekt, um die Freundschaft auch musikalisch zu füllen – und nicht zuletzt, um einen Grund für die nicht enden wollenden gemeinsamen Abende zu haben.
- Geschrieben von Claus Friede -
Es ist eine aufregende Mischung von vierzehn Titeln, die die Münchener Jazzsängerin Jasmin Bayer mit ihrer Band auf ihr viertes und englischsprachiges Album „Poetic Licence“ produziert.
Sie hat die poetische Freiheit oder anders ausgedrückt, die Lizenz zum Dichten – anders als Ian Flemmings „James Bond“ – gerade, weil sie drei berühmte Titelsongs aus den Filmen vorträgt: Goldeneye (1995), Moonraker (1979) und Thunderball (1965). Damit huldigt sie nicht nur die Komponisten und Lyriker wie Bono und The Edge, Don Black, Hal David und John Barry, und die Interpretinnen und Interpreten, sondern auch die drei Schauspieler, die Bond einst verkörperten: Sean Connery, Roger Moore und Pierce Brosnan.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Eine streiterprobte Philosophin schreibt über das Streiten. Das macht neugierig, insbesondere in einer Zeit, in der öffentliche Debatten zunehmend aggressiv oder gar nicht mehr geführt werden, Stichwort Cancel Culture.
Svenja Flaßpöhler ist in den letzten Jahren selbst bei einigen öffentlichen Auftritten und mit ihrem Bestseller „Die potente Frau“ zwischen die Frontlinien geraten. Ihre Erfahrungen versucht sie, in ihrem neuen Essay „Streiten“ mit Hilfe philosophischer Begrifflichkeiten zu verarbeiten.