Bildende Kunst

Die multimediale Ausstellung im Lentos Kunstmuseum in Linz präsentiert internationale Kunstschaffende, die Stellung beziehen zu den verheerenden politischen, ökonomischen, ökologischen und humanitären Auswirkungen des Anthropozäns.

Dabei wird deutlich, dass Künstlern nicht nur Missstände dokumentieren und Widerstand formulieren, sondern auch Utopien für einen achtsamen Umgang mit unserer Umwelt entwerfen.

 

Die wirtschaftliche Nutzbarmachung von Landschaften, die zunehmende Bodenversiegelung und die weltweiten Auswirkungen gegenwärtigen Konsumverhaltens werden ebenso thematisiert, wie die Welternährung, Verbreitung von Seuchen und die Folgen des Kolonialismus. Darüber hinaus regt die Auseinandersetzung zu einem Perspektivwechsel an. Sie entwickelt hoffnungsvolle Visionen für eine neue Beziehung des Menschen zur Natur.

 

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Touch Nature basiert auf der gleichnamigen Ausstellungsreihe, die in insgesamt 12 österreichischen Kulturforen in Europa und den USA gezeigt wurde und in der österreichische Kunstschaffende mit Künstlern des jeweiligen Gastlandes in einen kreativen Dialog traten. Die Schau im Lentos fasst diese Reihe zusammen und präsentiert einen Überblick zur aktuellen, künstlerischen Auseinandersetzung mit Klimakrise und Umweltzerstörung.

 

Touch Nature meint im allgemeinen Sprachgebrauch, die heilende Kraft der Natur zu spüren. In einer Welt, die von Technologie, Hektik und urbanem Lebensstil geprägt ist, sehnen sich immer mehr Menschen nach einer Verbindung zur Natur, zu der sie jedoch kaum bis gar keine Verbindung mehr haben. Touch Nature bedeutet, die Natur nicht nur zu sehen oder zu erleben, sondern sie tatsächlich berühren zu können, und zwar physisch wie emotional.

 

Die Ausstellung folgt der Einsicht von Alexander von Humboldt – Pionier des ökologischen Denkens – der 1810 an Johann Wolfgang von Goethe schrieb: „Die Natur muss gefühlt werden.“

 

Ob das Gefühl von weichem Moos unter den Fingern, die erfrischende Kühle eines klaren Baches, der Duft von blühenden Blumen oder das Knirschen von Kies unter den Füßen gemeint gewesen waren, sei dahingestellt – diese Sinneseindrücke verbinden uns mit etwas, das wir für Natur halten.

 

Studien zeigen, dass schon kurze Aufenthalte in der Natur (gemeint ist Landschaft) unser Wohlbefinden steigern, die Kreativität fördern und die Gesundheit stärken können. All das zerstören wir als Menschheit und da sind die oft kritischen Auseinandersetzungen mit den Umwelt- und Klima-Beeinflussungen, aus der Warte der Kunst, Kommunikationsangebote durch differente Sichtweisen.

 

Die Idee von Touch Nature lädt nicht nur dazu ein, sich in dieser Kritik zu ergeben, sondern auch danach zu fragen, wie wir bewusster in die Natur einzutauchen können. Unser jeweiliges Verhalten muss ich ändern und wir müssen gemeinsame Wege nicht nur zu suchen, sondern auch zu finden.

 

Egal, ob in einem Wald, am Meer oder in den Bergen – die Natur bietet jedem von uns die Möglichkeit, wieder ein Stück sich selbst zu finden.

Touch Nature ist also nicht nur ein Aufruf zum Erleben, sondern auch ein erneuter und beständiger Weckruf, unsere Umwelt wertzuschätzen und zu schützen. Denn nur wenn wir berührt werden, sind wir bereit, sie für kommende Generationen zu bewahren.


Touch Nature

Zu sehen vom 24. Januar bis 18. Mai 2025 im Lentos Kunstmuseum Linz

Ernst-Koref-Promenade 1, in A-4020 Linz/Österreich

Öffnungszeiten: Di.–So. 10 – 18 Uhr, Do. 10 – 20 Uhr, Mo. geschlossen

Kuratorin und Ausstellungskonzept: Sabine Fellner

Weitere Informationen (Lentos)

 

Mit Werken u.a. von Uli Aigner, Iris Andraschek, Matei Bejenaru, Julius von Bismarck, Vanja Bučan, Flor­iama Candea, Laura Codruța Cernea, Adriana Chiruta, Sevda Chkoutova, Larisa Crunțeanu, Mark Dion, Veronika Dirnhofer, Ines Doujak, Anna Dumitriu/Alex May, Latifah Echakhch, Christian Eisenberger, Titanilla Eisenhart, Michael Endlicher, İnci Eviner, Thomas Feuerstein, Andrea Francolino, Dorothee Frank/Ben Fodor, Birgit Graschopf, Nicola Hackl­Haslinger, Maximilian Haidacher, Jitka Hanzlová, Peter Hauenschild, Beáta Hechtová, Edgar Honetschläger, Anaïs Horn, Alfred Hruschka, Barbara Anna Husar/Elmar Bertsch, Gözde İlkin, Nona Inescu, Fatoş İrwen, Tobias Izsó, Maren Jeleff/Klaus Pichler, Sabine Jelinek, Anna Jermolaewa, Anne Duk Hee Jordan, Johanna Kandl, Eginhartz Kanter, Anton Kehrer, Kitty Kino, Aurora Király, Alexandra Kontriner, Nina Koželj, David Kranzelbinder, Elena Kristofor, Hans Kupelwieser, Antonio Kutleša, Christiane Löhr, Linda Luse, Haruko Maeda, Péter Mátyási, Claudia Märzendorfer, Katharina Meister, Ferdinand Melichar, Karina Mendreczky, Sylvie de Meurville, Ana Maria Micu, Claire Morgan, Alois Mosbacher, Yvonne Oswald, Monika Pichler, Margot Pilz, PRINZpod, Julia Reichmayr, Oliver Ressler, Hubert Roithner, Gregor Sailer, Elisabeth von Samsonow, Davor Sanvincenti, Judith Saupper, Hans Schabus, Scheibe & Güntzel, Ramona Schnekenburger, Gabriele Schöne, Martin Schrampf, Claudia Schumann, Marielis Seyler, Milica Simonović, Rebecca Smith, Paul Spendier, Oana Stanciu, Thomas Stimm, Mircea Suciu, Maria Szakats, Adrienn Újházi, Hana Usui, Dan Vezentan, Judith Wagner, Manfred Wakolbinger, Violetta Wakolbinger, Betsy Weis, Nives Widauer, Eva Yurková, Laurent Ziegler/Georg Blaschke

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