Musikalischer Magnetismus

: Geschrieben von Redaktion - Dienstag, 06. August 2024 um 08:02 Uhr

Die Anziehungskraft der neusten Komposition von Christian Jost konnten sie nicht widerstehen. Und so haben der Trompeter Simon Höfele, der Pianist Frank Dupree und der Multipercussionist Christoph Sietzen zusammen „Pieces of a Dream“ eingespielt.

Das gleichnamige Album wird am 09. August 2024 veröffentlicht.

Das Werk des in Berlin lebenden Dirigenten und Komponisten beschäftigt sich inhaltlich mit verschiedenen Erinnerungsfragmenten. Es sind zu Musik geformte Träume. Musikalisch ist es ein Werk symphonischen Ausmaßes mit einer Verbindung des klassischen Trios und des Jazz-Trios ohne Drumset, dafür mit Vibraphon. „Pieces of a Dream“ bewegt sich zwischen den Genre-Welten. „Das Stück ist kein Jazz. Dennoch swingt und grooved es im Grunde in fast jedem Takt. Das Werk ist aber auch keine experimentelle Neue Musik. Dafür ist die Lust am atmosphärischen Abtriften viel zu ausgeprägt,“ erläutert Christian Jost.

Pieces of a Dream COVER Die vier fesselnden Sätze mit einer Gesamtdauer von über 50 Minuten strotzen vor komplexen Melodien, Harmonien und Rhythmen. Der erste Satz „is it safe“ beginnt mit einem schwermütigen Duett aus Flügelhorn und Klavier. Das Flügelhorn spielt eine bezaubernde Melodie, die eine lebendige und nuancierte Traumwelt erschafft, während das Klavier komplexe Verläufe ergänzt. „come to me“ beginnt mit einem geheimnisvollen Klang des Vibraphons und wandelt sich zu einem lebhaften Satz mit schnellen, virtuosen Passagen und einem antreibenden, sich wiederholenden Rhythmus. Der dritte Satz, „driven by a strange Desire“, ist der Höhepunkt der Suite. Er enthält ein beeindruckendes Vibraphon-Solo und eine Trompete, die über schnellen Klavierrhythmen und komplexen Strukturen schwebt. Dieser lange Satz durchläuft verschiedene Teile und endet in einem dramatischen und schnellen Finale. Der letzte Satz, „in my dream, it’s all alive“, beginnt mit einer fragilen Stimmung und wunderschönen Melodien. Er fängt den Kern der Suite ein und beendet die musikalische Reise mit einem verklärten Glücksgefühl.

Der musikalische Stil von Christian Jost kennzeichnet eine Mischung aus traditionellen und modernen Elementen. In seiner Musik erforscht er Klanglandschaften und innovative Ansätze für Orchestrierung. Mit „Pieces of a Dream“ betritt er wenig ausgetretene Pfade. Die Interpretation seines Werks erfordert deshalb eine Musikergeneration, die befreit von starren Kategorien denkt.

Simon Höfele, Frank Dupree und Christoph Sietzen konnten sich dem Werk von Christian Jost vorurteilsfrei nähern. Ohne an kategorische Zwänge gebunden zu sein, haben sie den Kern der Komposition erkannt. Das Album erfreut sich so einer jungen, vielversprechenden Besetzung mit hohem technischem Anspruch. „Ich bin sehr glücklich in Simon, Frank und Christoph genau diese Generation gefunden zu haben und danke ihnen von Herzen, sich unermüdlich für mein Werk und diese vorliegende Aufnahme eingesetzt zu haben,“ sagt Christian Jost.

„Pieces of a Dream“ entwickelt mit seiner emotionalen Tiefe eine verführerische Sogwirkung, der man sich nur allzu gerne hingeben möchte.