Bildende Kunst in und um Hamburg
- Geschrieben von Claus Friede -
Vor 500 Jahren geschieht schier Unglaubliches: Die Bauern begehren gegen den Adel, den Klerus und die ständische Ordnung auf. Diese „Revolution des gemeinen Mannes“ wird von der Obrigkeit brutal niedergeschlagen – und ist doch der Beginn eines Wandels, der in eine moderne Welt führen wird.
Der „Bauernkrieg“ ist die früheste politisch-soziale Massenbewegung im deutschen Sprachraum: Von Tirol und der Schweiz über das Elsass und Oberschwaben bis nach Franken und Thüringen rebellieren die Bauern.
- Geschrieben von Claus Friede -
„More Sweetly Play the Dance" (dt.: Spielt süßer den Tanz) ist der Titel einer großformatigen Installation des südafrikanischen Künstlers William Kentridge im Museo Picasso im südspanischen Málaga.
Diese spektakuläre, fast vierzig Meter lange Videoinstallation aus der Sammlung der Fundació Sorigué zeigt eine unendliche Prozession von sich bewegenden Figuren, die in Kombination mit Musik eine allumfassende Lebenswirklichkeit schaffen: das Werk setzt sich mit Schönheit als auch mit Brutalität auseinander.
- Geschrieben von Marc Peschke -
Die große Dezember-Vernissage in der LAUDA FabrikGalerie ist ein Glanzlicht der Kulturregion des Main-Tauber-Kreises, im nördlichen Baden-Württemberg. Und so kamen auch diesmal wieder etwa 90 Gäste trotz des widrigen Wetters, um die schon 160. Ausstellung feierlich zu eröffnen.
Die Vernissage im Dezember ist traditionell auch der Anlass, den neuen Kunstkalender vorzustellen, der die Ausstellungen des Jahres 2024 würdigt und zum Selbstkostenpreis angeboten wird. Der Erlös wird für einen wohltätigen Zweck gespendet.
- Geschrieben von Claus Friede -
Modigliani / Zadkine: Une amitié interrompue (dt.: Eine unterbrochene Freundschaft )
Das Zadkine-Museum in Paris setzt die Erforschung der künstlerischen Verbindungen durch eine Ausstellung fort, die der Bildhauer Ossip Zadkine (1888–1967) im Laufe seines Lebens geknüpft hat.
Diese Ausstellung ist die erste, die sich mit einer bisher noch nie erforschten Künstlerfreundschaft befasst, der zwischen dem aus Weißrussland stammenden Zadkine und dem in Livorno geborenen Maler Amedeo Modigliani (1884–1920).
Anhand von fast 90 Werken – Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, aber auch Dokumenten und Fotografien aus deren Lebenszeit – werden die sich kreuzenden Wege von Modigliani und Zadkine in dem turbulenten, aber sehr fruchtbaren Kontext des Pariser Künstlerquartiers Montparnasse der Jahre 1910 bis 1920 aufgezeigt.
- Geschrieben von Claus Friede -
Er war ein bislang kaum bekannter Künstler, der tschechische Bildhauer, Medailleur und Zeichner František Chochola (1943–2022).
Der im mittelböhmischen Kolín geborene Künstler absolvierte die Kunst- und Gewerbeschule in Bechyně und arbeitete zunächst als Medailleur – gravierte Gedenkmünzen und Erinnerungs- und Ehren-Medaillien. Im Jahr 1963 arbeitete er als Restaurator in seiner Geburtsstadt. Durch die politischen Ereignisse des Prager Frühlings Ende der 1960er Jahre emigrierte Chochola Anfang der 70er nach Hamburg – wie auch andere Künstler wie Jan Koblasa und Karel Trinkewitz.
- Geschrieben von Claus Friede und Redaktion -
Kann Kunst heilen? Reicht es aus, sich mit Kunst zu umgeben oder muss sie produziert werden? Ist das Leben Kunst? Oder die Kunst das Leben? Bereichert die Beschäftigung mit Spiritualität unser Leben?
Wir kennen Kunsttherapie und die heilende Wirkung auf Geist und Körper. Zumeist nach Krankheit und Leiden werden beide wieder hergestellt, kuriert und in einen neuen – hoffentlich besseren Zustand versetzt.
- Geschrieben von Claus Friede -
Clemens Wittkowski führt die Besucher der Videokunstausstellung „Fragile Verhältnisse“, die in der Kunsthalle des Kunsthaus Nexus im österreichischen Saalfelden gezeigt wird, gleichnishaft an einen sehr sensitiven Ort: in unser aller Ich.
Die Werke des 54jährigen Videokünstlers berühren unsere Gefühlswelt ambivalent. Trotz starker Einheit fordern sich Bild und Ton immerzu eindringlich heraus. Mit einem Themenkanon von hingebungsvoller Liebe und tiefer Enttäuschung über unbeirrbares Handeln und hoffnungsfrohe Momente hin zu schonungslosen Zerreißproben – und der Erkenntnis, dass nichts von langer Dauer sein kann. Oder gerade doch?
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Der Titel klingt harmlos, fast langweilig, die Ausstellung jedoch überrascht nicht nur mit unerhört kritischen Inhalten, sie fasziniert und bezaubert auch wie kaum eine ihrer Art: „Flowers Forever – Blumen in Kunst und Kultur“ im Bucerius Kunst Forum geht tatsächlich bis an die Schmerzgrenze.
Bei dem Thema denkt man sicher zunächst an niederländische Blumenstillleben des 17. Jahrhunderts und die Blumenwiesen Claude Monets. Doch damit ist die Rolle der Blumen längst nicht erschöpft.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das Cernuschi-Museum, in der französischen Hauptstadt Paris, zeigt ab diesen Herbst die erste große Retrospektive Frankreichs dreier Pioniere der modernen vietnamesischen Kunst: Lê Phô (1907–2001), Mai Trung Thứ (1906–1980) und Vũ Cao Đàm (1908–2000).
Vor dem Hintergrund der starken politischen und kulturellen Veränderungen und wechselvollen Beziehungen von Frankreich und Vietnam während des gesamten 20. Jahrhunderts ist diese Ausstellung ein Paradebeispiel für eine postkoloniale und transkulturelle Annäherung mehrerer sehr unterschiedlicher Kulturen. Die ausgestellten Werke bewegen sich daher zwischen Adaptionen, Kombinationen und Weiterentwicklungen von künstlerischen Elementen Techniken und Stilen, die sich wie selbstverständlich aus vietnamesischen, chinesischen, buddhistischen, europäischen und westlichen Traditionen speisen.
- Geschrieben von Marc Peschke -
Die Heidelberger Malerin Julia Abele ist eine Chronistin des Alltags. Englische Märkte wie der „Borough Market“ in London, auf dem „Fresh Sussex Fish“ angeboten wird, der Eingangsbereich eines Kinos, ein Mann, der Zeitung liest und auf die U-Bahn wartet, Mülltüten in Kirschrot am Straßenrand, die üppigen Auslagen eines Gemüseladens.
Oder auf Eis gelegte Seebrassen im Fischgeschäft, Passanten auf der Rue de Poitou in Paris, die Vorderansicht eines Hauses, in dem „Steve’s Bed & Breakfast“ und eine Take Away Bar ihren Sitz haben: Wir staunen über Stadtansichten, Stillleben, aber auch viele Porträts und Blumenbilder.
- Geschrieben von Redaktion -
Rirkrit Tiravanija verbindet mit Deutschland und insbesondere Berlin eine über dreißigjährige Geschichte. Rirkrit Tiravanija: „Das Glück ist nicht immer lustig“ im Gropius Bau ist die erste Überblicksausstellung, die diese enge Beziehung genauer in den Blick nimmt.
Tiravanijas künstlerische Auseinandersetzung mit Deutschland, westlicher Ausstellungspraxis sowie den Lebensrealitäten und Alltagserfahrungen migrantischer Menschen ist durchzogen von Referenzen aus Kunstgeschichte und Film und bietet kritische, humorvolle und partizipative Zugänge zu gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatten.
- Geschrieben von Redaktion -
Mit „Scopes of Inner Transit“ präsentiert das Francisco Carolinum in Linz die erste monografische Ausstellung des isländischen Künstlers Sigurður Guðjónsson in Österreich.
Mit seiner Installation Perpetual Motion (kuratiert von Mónica Bello, CERN Genf), mit der er Island auf der 59. Biennale in Venedig 2022 vertrat, erreichte Guðjónsson internationale Bekanntheit. In Linz wird Perpetual Motion zusammen mit weiteren drei rezenten Arbeiten Guðjónssons gezeigt, die sich ebenfalls der Erforschung von Raum- und Zeitgestalten als unmittelbare Empfindung widmen.
- Geschrieben von Marc Peschke -
Der italienische Architekt und Bildhauer Luigi Pirastu ist ein Künstler, der Tradition mit Innovation verbindet. Seine Ausbildung am Istituto Universitario di Architettura in Venedig hat seinen künstlerischen Ansatz bereichert.
Er begann seine Karriere als Bühnenbildner in renommierten Häusern wie dem Corderie dell'Arsenale in Venedig und dem Italian Trade Center in London und arbeitete auch mit dem bekannten katalanischen Künstler Antoni Miralda für den spanischen Pavillon auf der Biennale von Venedig zusammen.
- Geschrieben von Redaktion -
Mehr als 130 Arbeiten aus allen Schaffensphasen und Werkgruppen Gerhard Richters vereint die große Herbstausstellung am Düsseldorfer Kunstpalast.
Bei vielen der ausgewählten Arbeiten handelt es sich um Verborgene Schätze: Werke aus Privatsammlungen, die zuvor selten oder sogar noch nie öffentlich gezeigt wurden. In der umfassendsten Gerhard Richter Ausstellung in Deutschland seit über zehn Jahren geben diese Arbeiten Einblick in das gesamte Spektrum seiner Kunst – von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis in die jüngste Vergangenheit.