Fotografie

Sie haben ihr Leben im Amerika der 1970er und 80er Jahre fotografiert, ihre Lieben, ihre Ängste, ihre Krisen und das Drogenelend in der Schwulen- und Drag-Szene, in der sie zu Hause waren.

Unter dem Titel „High Noon“ gibt es derzeit in den Deichtorhallen ein Wiedersehen mit rund 150 Fotografien von Nan Goldin, David Armstrong, Mark Morrisroe und Philip-Lorca diCorcia aus der Sammlung F.C. Gundlach – Bilder, die einen heute, gut 40 Jahre später, immer noch ergreifen.

 
Fotografie

Eine gute Straßenfotografie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Fotograf die Gunst der Sekunde nutzt. Er folgt der Spur des Kairos, jener griechischen Gottheit des günstigen Zeitpunktes.

Ist man zu spät, verpasst man den entscheidenden Moment, dann ist alles vertan: Die besondere Sekunde kommt nicht wieder.

 
Kultur, Geschichte & Management

Vor genau fünfhundert Jahren verwüstete der Bauernkrieg den Südwesten und -osten Deutschlands.

 

Vom Deutschen Bauernkrieg gehört hat fast jeder, aber was wissen wir über die Epoche? Haben wir eine umfassende Anschauung dieses Krieges? Haben wir mehr oder anderes vor Augen als Bauern, die eine Fahne mit einem Schuh in die Höhe recken? Zumindest in Norddeutschland wird das wohl eher die Ausnahme sein, denn der Bauernkrieg, der die Bundschuh-Bewegung von 1493 bis 1517 fortsetzte, verwüstete Süddeutschland, nicht aber den Norden. Dort war die Reformation viel wichtiger, und die Gestalt Martin Luthers überstahlt bis heute alles.

 
Film

„Der Brutalist“ erzählt von Gier, Macht, dem Kampf zweier Männer, erzählt von Hoffnung, Emigration, dem vergifteten amerikanischen Traum, von Antisemitismus, Ausbeutung und Aufbegehren, von Architektur und Ästhetik als Reaktion auf den Holocaust.

 

US-Regisseur Brady Corbet („Vox Lux“, 2018) kreiert mit der dreieinhalbstündigen fiktiven Biografie des jüdische Architekten Lázló Toth (grandios Adrien Brody) ein authentisches Monumental-Epos von schmerzhafter Intensität, radikal, erschütternd, visionär, meisterhaft inszeniert, voll ungelöster Rätsel und überragend in seiner visuellen Wucht und Schönheit. „Der Brutalist“ ist für zehn Academy Awards nominiert unter anderem als Bester Film und gilt aus Oscar-Favorit 

 
Theater - Tanz

Man lese und staune: Die deutsche Erstaufführung des Musicals „Cabaret“ fand am Theater Lübeck statt. Das war im Jahr 1971, fünf Jahre nach der Uraufführung am Broadway. 2005 war das Musical noch einmal in Lübeck zu erleben.

 

Jetzt bringt Schauspieldirektor Malte C. Lachmann das Stück hier erneut auf die Bühne des Großen Hauses - und findet erschreckende Parallelen im Heute. Besonders deutlich wird dies am Ende des Abends, wenn alles in Unordnung gerät: Die Szenerie kippt, die Elemente auf der Drehbühne kreisen um sich selbst und umeinander, die Menschen wirken desorientiert und desillusioniert, ihr Gesang klingt schräg, die Töne reiben sich aneinander. Betroffenheit, Chaos und Ratlosigkeit beherrschen die Szene, erreichen und ergreifen auch das Publikum. Regisseur Malte C. Lachmann dürfte sein Ziel erreicht haben. Wir gehen nachdenklich nach Hause.

 
Bildende Kunst

Der Kunstpalast in Düsseldorf widmet sich in einer groß angelegten Werkschau dem äthiopischen Künstler Elias Sime (*1968). In dieser ersten Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum kann die Entwicklung seiner Arbeiten von den frühen 2000ern bis heute nachvollzogen werden.

 

Spätestens seit Simes Teilnahme auf der Biennale in Venedig in der Ausstellung „The Milk of Dreams“ 2022 erfährt sein Werk international weitreichende Anerkennung. Seine Arbeiten befinden sich in bedeutenden Sammlungen wie dem Metropolitan Museum, New York, Saint Louis Art Museum und dem Israel Museum in Jerusalem.

 
Bildende Kunst

Kunst mit Licht, Kunst, die um das Sujet des Lichts kreist, das ist ein ganz klassisches Motiv in der Kunst der Gegenwart. Und gerade in den vergangenen Jahren mag man vielleicht sogar von einem Comeback der Lichtkunst sprechen – zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen feiern Transzendenz und Augenblick, aber auch die Klassiker wie James Turrell, Dan Flavin und Otto Piene sind in großen Ausstellungen zu sehen.

 

Wie macht man großartige Kunst mit Licht? Mario Merz hat es schon 1968 gezeigt. In blauer Leuchtschrift fragte er schlicht „Che fare?“ – und machte aus einem Fragezeichen Kunst. 

 
Bildende Kunst

William Turner ist eine der merkwürdigsten Personen der Kunstgeschichte: Geboren noch im 18. Jahrhundert, scheint sein umfangreiches Werk auf viel spätere Zeiten vorauszuweisen.

Turner war ein Anti-Klassizist – dazu erklärte ihn besonders der große Kunstschriftsteller John Ruskin (1819–1900), ein entschiedener Gegner des Klassizismus, der Turners Lob in dem fünfbändigen „Modern Painters“ sang.

 
Musik

In der rundum gelungenen Inszenierung von Stephen Lawless feierte Wagners Oper „Tristan und Isolde“ im Musiktheater Lübeck Premiere. Das Publikum war von dieser Aufführung ebenso begeistert wie von Lawless vorausgegangener Inszenierung „Semele“.

 

Von Anfang an hingerissen folgte das Publikum dieser musikalischen Erzählung von Tristan und Isolde bis zum tragischen Ende. Es ist eine Geschichte, die von Liebe und Tod erzählt, von Lust und Leid, von schuldloser Schuld. Es geht um eine Liebe, die vom Leben in den „süßen“ Tod führt. Es geht auch und vor allem um die Sehnsucht nach etwas, das größer ist als das Leben selbst und ohne die das Leben keinen Sinn macht.

 
Fotografie

Die Zeiten in denen Fotografie sich als das Medium der schwarz-weißen Dokumentation, als das, was das Auge als entfärbte Realität wahrnehmen kann und wahrheitstreu sowie dekodierbar angesehen wurde, sind lange vorbei.

 

Heute ist die Fotografie nach knapp 200-jähriger Geschichte ein Medium der Vielfalt: u.a. der Berichterstattung und News, der Kunst, der Manipulation, der Täuschung, des Weglassens und Addierens, des Narzismus‘ und der Überflutung.

 

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