Bildende Kunst in und um Hamburg
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
„Moderne Zeiten“ – wer denkt da nicht an Charlie Chaplins Klassiker von 1936. Im Bucerius Kunst Forum stimmt das berühmte Bild des zwischen riesigen Zahnrädern rotierenden Tramps die Besucher ein auf den hochinteressanten Streifzug durch 175 Jahre „Industrie im Blick von Malerei und Fotografie“ mit rund 30 Gemälden und 170 Fotografien von über 100 Künstler*innen, u.a. von Adolph von Menzel, Conrad Felixmüller, Albert Renger-Patzsch, August Sander, Hilla und Bernd Becher und Thomas Struth.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Genau einhundert Jahre alt wurde am 1. September 2021 das Behnhaus, also das Museum, das in Lübeck für die Nazarener Anfang des 19. Jahrhunderts bis zu den Meistern der Klassischen Moderne zuständig ist.
Neueröffnet wurde es im Rahmen der „Nordischen Woche 1921“. An dieses Ereignis erinnert jetzt eine ebenso große wie vielseitige Ausstellung mit dem Titel „nordisch modern“ im Museum Behnhaus Drägerhaus zu Lübeck.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Im mecklenburgischen Schwaan wird das Werk Alfred Heinsohns vorgestellt.
Wer kennt Alfred Heinsohn? Nicht viele; oder doch nicht genug. Und wer kennt die „Kunstmühle“ in Schwaan? Wohl auch nicht sehr viele außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern.
Die erste Ausstellung überhaupt, die das Gesamtwerk Heinsohns vorstellt, kann man sich jetzt in dem kurz vor Rostock gelegenen Schwaan anschauen. Der Besuch lohnt sich!
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Magisch, mythisch, märchenhaft. Inge Pries schafft im Wortsinn fabelhafte Bildwelten aus Menschen, Tieren, Metamorphosen. Bis Ende August 2021 sind ihre Gemälde und Gouachen in der Galerie Hilde Leiss am Großen Burstah zu sehen.
Inge Pries ist eine Geschichtenerzählerin par excellence: Seit Ende der 1980er Jahre, damals noch eine Zeit, da allem Figurativen der Ruch des Rückwärtsgewandten anhaftete, verwebt die Hamburger Künstlerin biographische Erlebnisse, Träume und die Gedanken zu komplexen Gemälden und Zeichnungen von ungeheurer Suggestionskraft. Viele ihrer altmeisterlich ausgeführten Figuren in winzig kleinen, aber auch XXL-Formaten beschwören in ihrer Detailbesessenheit und erzählerischen Präzision die grotesken Welten eines Bosch, Brueghel oder auch Kafka.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Seit dem Bauhausjahr 2019 ist Dörte Helm keine Unbekannte mehr. In Fernsehfilmen wie „Lotte am Bauhaus“ oder der Serie „Die neue Zeit“ trat sie als fiktionale Figur auf, verwickelt in politische Kämpfe und Affären.
Nicht nur die historische Wahrheit blieb dabei teilweise auf der Strecke, auch die Künstlerin Dörte Helm. Welches Talent und künstlerisches Potential sie in ihrer Studienzeit am Weimarer Bauhaus bewiesen hat, würdigt jetzt eine Ausstellung im Kunstraum des Puppenmuseums Falkenstein in Hamburg.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Der Leidenschaft des Dichters und Aquarellisten Günter Grass für Bäume ist eine kleine Ausstellung im Lübecker Grass-Haus gewidmet.
Nicht ungewollt geraten dabei die achtziger und neunziger Jahre in den Focus. Nach einer Zeile aus einem erfolgreichen Song, dem 1986 veröffentlichten „A Forest“ von The Cure, ist auch die Ausstellung benannt.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Mit einer perspektiven- und abwechslungsreichen Ausstellung wird im Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis das Jubiläum der gotischen Kirche gefeiert.
Lässt sich unsere Vernunft auf kalte Logik reduzieren? Der große französische Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal (1623-1662) glaubte das nicht, sondern forderte eine „Logik des Herzens“. Seinen Gedanken griff gute zweihundertfünfzig Jahre später, im Jahr 1913, der deutsche Philosoph Max Scheler (1874-1928) in seinem Konzept einer „Materialen Wertethik“ auf. Scheler glaubte an die „ewige und absolute Gesetzmäßigkeit des Fühlens, Liebens und Hassens, die so absolut wie die der reinen Logik, die aber in keiner Weise auf intellektuelle Gesetzmäßigkeit reduzierbar sei.“
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Eine perfekte Ausstellung, wenn man sehr viele Besucher anlocken will, bietet in diesem Sommer die Kunsthalle St. Annen in Lübeck.
Armin Mueller-Stahl, natürlich vor allem bekannt als Schauspieler, ist darüber hinaus nicht allein auch noch musikalisch hochbegabt – ein ausgebildeter Geiger, sondern betätigt sich seit einigen Jahrzehnten zusätzlich noch als Maler. In dieser Rolle ist er wohl mittlerweile ebenso bekannt wie als Schauspieler.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Ausgestorbene Arkaden, menschenleere Plätze, leblose Körper. Die Koinzidenz war nicht beabsichtigt, doch sie ist frappierend. „Die magische Wirklichkeit“ Giorgio de Chiricos in der Hamburger Kunsthalle erscheint als erschreckendes Abbild des lähmenden Stillstands unserer Zeit.
Immerhin gibt es diese fantastische, 80 Werke aus 50 Sammlungen umfassende Ausstellung derzeit in einem Livestream zu sehen.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
In einer vielseitigen Ausstellung stellt das Staatliche Museum Schwerin bis in den Herbst hinein mit künstlichem Licht arbeitende Kunstwerke vor.
Fünfzehn Künstlerinnen und Künstler reflektieren mit der Hilfe von viel Technik das Verhältnis des Menschen zur Natur; und in einigen Fällen werden die Besucher eingeladen, in einen Dialog mit den Arbeiten zu treten.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Mit „Why should I hesitate: Putting Drawings to work“ zeigen die Hamburger Deichtorhallen die bislang umfassendsten Ausstellung des Südafrikaners William Kentridge, einem der vielseitigsten und bedeutendsten Künstler unserer Zeit.
Eine sensationelle Schau! Hoffentlich wird sie bald wieder vollumfänglich geöffnet und kann einem breiten Publikum vor Augen führen, was ihnen bislang an kulturellere Bildung versagt blieb!
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Einem großartigen, leider fast ganz vergessenen Künstler widmet die Kieler Kunsthalle eine aufregende Ausstellung: Albert Aereboe und dem „Zauber der Wirklichkeit“.
Wer sich die Kieler Sonderausstellung ansieht, stellt sich vor allem eine Frage: Warum ist der Name dieses Künstlers fast unbekannt?
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Kaum nach zwei Wochen geöffnet, musste die Ausstellung „Georges Braque. Tanz der Formen“ im Bucerius Kunst Forum in Hamburg auch wieder schließen...
Doch dank des BKF Guides, der kostenlosen Smartphone-App des Hauses am Alten Wall, ist die fulminante Retrospektive des französischen Kubisten derzeit zumindest multimedial zu erleben. Sicher kein Ersatz für die Begegnung vor Ort, aber allemal besser als nichts.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
In einem schmalen Band schildert der prominente Kunsthistoriker und Museumsmann Werner Spies, wie Max Ernst zum Surrealismus fand. Oder erfand er ihn sogar?
Eine Biographie ist das Buch nicht, denn über Kindheit, Jugend und Ausbildung des 1891 in Köln geborenen, 1976 in Paris gestorbenen Künstlers verliert Werner Spies kaum ein Wort, sowenig wie über seine letzten Lebensjahrzehnte.