Seit Montagnachmittag sind die Kürzungsvorhaben zum Berliner Haushalt öffentlich. Demnach muss das kleinste Ressort, der Kulturhaushalt, 12 % einsparen. Davon betroffen ist die gesamte Kulturlandschaft.
Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge soll laut Kürzungsliste 251.000 € einsparen. Für die über 50 Jahre bestehende Berliner Institution zur Produkt- und Gestaltungskultur des 20. und 21. Jahrhunderts bedeutet diese Summe mehr als 20 % des Haushalts und liegt damit weit über den durchschnittlichen Kürzungen. Wir sind fassungslos.
Dieser massive finanzielle Einschnitt würde die komplette Streichung des Programmetats und einen ebenfalls umfangreichen Stellenabbau bedeuten. Das betrifft ein Museum, das seit Jahren am personellen Limit arbeitet. Unklar ist, wie eine vergleichsweise kleine Institution, die im letzten Jahr einen aufgrund von Entmietung erzwungenen Standortwechsel realisieren musste und sich erst kürzlich mit großem Kraftaufwand neu aufgestellt hat, jetzt auch noch dieses unverhältnismäßig hohe Einsparvolumen schultern soll.
Die Konsequenzen für Programm und Team wären massiv. Sonderausstellungen, kostenfreie Veranstaltungen und Führungen sowie gutbesuchte Ferienangebote und Kooperationsveranstaltungen könnten nicht mehr stattfinden. Das seit Jahren erfolgreiche Vermittlungsprogramm für Kindergärten, Schulen und Universitäten müsste gestoppt werden, auch digitale, barrierearme und diskriminierungskritische Angebote stünden vor dem Aus.
Laut Kürzungsliste werden zudem der Eintrittsfreie Museumssonntag, das Programm der Resilienz Dispatcher*innen und die Mittel für Diversity Arts Culture gestrichen. Das ist eine Absage an Inklusion, Diversität und Digitalisierung.
Wir wenden uns an den Senator für Finanzen, an den Kultursenator und die Abgeordneten des Berliner Senats, ihre Kürzungsvorschläge für unsere Institution und im Bereich Kultur zu korrigieren und damit unser Haus sowie die Vielfalt und Existenz der Berliner Kulturlandschaft zu sichern.
Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge wird getragen vom Werkbundarchiv e.V. und institutionell gefördert durch das Land Berlin.
Die Aktionsplattform #BerlinIstKultur fasst die Proteste gegen die angedrohten Kürzungen der Berliner Regierung von 12 % im Kulturbereich zusammen.
Quelle: Werkbundarchiv – Museum der Dinge
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