Bildende Kunst in und um Hamburg
- Geschrieben von Denis Leo Hegic und Jan Gustav Fiedler -
In Zeiten von „Closed" an den Eingangstüren macht das Museum of Now einen OPEN CALL und setzt damit ein wichtiges Zeichen, entgegen dem allgemeinen Herunterfahren kultureller Institutionen: wir haben keine Zeit für Stornierungen, Schließungen und Verschiebungen und müssen unser Kunst- und Kulturleben vor einem Stillstand bewahren.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Was gerade angesagt ist, hat ihn nie interessiert. David Hockney malte immer gegen den Trend – und wurde weltberühmt.
Ausgerechnet am Abend des Brexits eröffnete das Bucerius Kunst Forum die erste Retrospektive des gebürtigen Britten in Deutschland – mit Werken aus der fantastischen Sammlung der Londoner Tate. Eine starke Schau und ein starkes Zeichen in einem Europa, das immer mehr auseinanderzufallen scheint.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Seinen neunzigsten Geburtstag feiert noch im Februar Johannes Jäger, langjähriger Kunstlehrer am Lübecker Johanneum und dazu ein renommierter Maler. Anlässlich seines Ehrentages präsentiert die Kunsthalle St. Annen-Museum in Lübeck die Früchte seiner Urlaubsreisen in einer Doppelausstellung, in der man seine farbenfrohen Aquarelle zusammen mit den Arbeiten seiner verstorbenen Frau Hanna anschauen kann.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
„Herzlich willkommen in der Hamburger Kunsthalle in unserer Ausstellung „Goya, Fragonard, Tiepolo – die Freiheit der Malerei“. Mit diesen Worten beginnt die Audio-Führung durch das Werk von vier Malergenies des 18. Jahrhunderts – und mit diesen Worten startet die Kunstvermittlung am Glockengießerwall ins digitale Zeitalter: Erstmals ist der Guide als App für Smartphones herunterzuladen. Wer will, kann jetzt und gleich den virtuellen Museumsrundgang durch die fulminante Schau beginnen – per Handy und völlig kostenlos.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Zum zweiten Mal zeigt die Hamburger Kunsthalle Meisterwerke aus dem dänischen Museum Ordrupgaard. Erst im Frühjahr war „Im Licht des Nordens“ zu Gast. Nun sind es Gemälde französischer Meister, deren Ausstellungs-Titel „Impressionismus“ zwar publikumswirksam sein mag, jedoch viel zu kurz greift.
Mit rund 60 Werken von 23 Künstler*innen wird hier ein ganzes Jahrhundert überblickt, vom Klassizismus bis zum Fauvismus und einem aufregend schönen Gauguin-Raum, dessen starkfarbigen, flächenhaften Bilder einen singulären Platz in der Kunstgeschichte beanspruchen.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
11 Künstlerinnen und Künstler – 11 Betriebe: Künstler und Betriebe der Region Lübeck zusammenzubringen, ist das Vorhaben der „KunstBetriebe“, das in diesem November zum dritten Mal stattfindet. Von Anfang an war es ein Projekt der Bildhauerin Bettina Thierig, die vor zehn Jahren erstmals die Industrie- und Handelskammer ansprach und auch in diesem Jahr als Kuratorin tätig war.
- Geschrieben von Claus Friede -
Seit Ende der 1990er Jahre inszeniert die in Hamburg lebende Künstlerin Katrin Bethge mit Licht – Innen- und Außenräume.
Seit dem Wochenende und noch bis zum 1. Advent ist eine umfangreiche Installation von ihr in der historischen Ev. Kirche St. Nicolai in Eckernförde zu sehen. Gut 100 Besucher wandelten zur Eröffnung durch den Kirchenraum, der, wie auf Gemälden der Flämischen Barockzeit, frei von Bänken und Gestühl geräumt wurde.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Es war die Zeit, in der die Malerei totgesagt war. Jeder, der sich zur Avantgarde zählte, suchte den Ausstieg aus dem Bild. Jeder? Nein. Vier junge Maler dachten Anfang der 60er Jahre gar nicht daran, den Pinsel aus der Hand zu legen – und machten die deutsche Malerei weltberühmt: Baselitz, Richter, Polke, Kiefer.
Mit diesen vier ‚Großkopferten‘ feiern die Hamburger Deichtorhallen nun ihr 30jähriges Jubiläum: „Die jungen Jahre der Alten Meister“.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Mia Farrow, Ben Kingsley, Anthony Hopkins – Oliver Mark hat sie alle vor der Kamera gehabt. Jetzt stellt der international renommierte Fotograf mit Sibylle Springer und Sonja Ofen – die eine Malerin, die andere Konzeptkünstlerin – in der Hamburger Gallery Lazarus aus. Eine Entdeckung!
Panta rhei – für Michael Schipper, Kunstliebhaber, passionierter Fotograf und Sponsor des "Haus der Photographie" – nicht nur eine philosophische Formel, sondern tägliche Praxis. Was Wunder, dass der erfolgreiche Werber, Chef und Inhaber der Agentur 'Schipper Company', seine erste Ausstellung in der Wexstraße 42 nach dem berühmten Lehrsatz des Heraklit benannt hat. „Alles fließt“ spiegelt nicht nur Schippers Neugier auf unbekanntes Terrain, die schon dazu führte, dass der Agentur-Chef seit sieben Jahren als Mitveranstalter der „add art – Unternehmen in Hamburg zeigen und fördern Kunst“ Nachwuchskünstlern in seiner Agentur eine Bühne bietet.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
„Etwas ärmlich, aber ganz gemütlich!“, meint ein schnoddriger amerikanischer Journalist in „Ein Herz und eine Krone“ angesichts der prachtvollen Fassade des Palazzo Barberini, in dem die Prinzessin, gespielt von Audrey Hepburn, für ein paar Tage untergekommen ist.
Dieses Zitat kann einem in den Prachtsälen des Schweriner Schlosses einfallen, nachdem man die wunderbar geschwungene Treppe hinaufgekreiselt ist und nun die Flucht der hohen Räume durchschreitet, wobei man die Täfelungen und Gipsköpfe, die Gemälde und Kronleuchter bewundert. Ja, in diesen Kreisen wusste man zu leben… Und zu speisen wusste man auch, wie man an dem herzoglichen Porzellan sehen kann, das in diesen Tagen ausgestellt wird.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
In den vergangenen Jahren hat sich die Sicht auf die USA extrem verengt, dominiert von einem Namen: Donald Trump. Ein alter weißer Mann, machtbesessen und unzurechnungsfähig, hat es mit seinen menschenverachtenden, hasserfüllten Fake-News geschafft, eine ganze Nation in Misskredit zu bringen.
Umso erhellender und wohltuender ist die Ausstellung in der Hamburger Galerie Hengevoss-Dürkop, in der sich acht Künstlerinnen und Künstler unter ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten kritisch mit den USA auseinandersetzen und dabei den Blick fokussieren auf eine Gesellschaft, die sich aufreibt zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Eine „der bedeutendsten Künstlerinnen des 21. Jahrhunderts“ – Kurator Oliver Zybok lehnte sich ziemlich weit aus dem Fenster, als er die kolumbianische Künstlerin Doris Salcedo anpries, die in diesem September den erstmals verliehenen internationalen Kunstpreis der Possehl-Stiftung bekommt und in der Kunsthalle St. Annen Lübeck mit einer großzügigen Werkschau vorgestellt wird.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Die diesjährige Sommerausstellung im Schweriner Museum zeigt den wenig bekannten, aber sehr bedeutenden Landschaftsmaler Carl Malchin.
Auf den ersten Blick scheint er in Konventionen gefangen gewesen zu sein, aber ein genaueres Hinsehen entdeckt einen ebenso eigenständigen wie ernsthaften, malerisch sehr versierten Künstler. Von Langeweile also keine Spur – ganz im Gegenteil.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
So berühmt wie seine Kollegen Sigmar Polke und Gerhard Richter ist er nie geworden. Vielleicht war er nicht ehrgeizig genug, vielleicht war er zu…. – ach, müßig darüber zu spekulieren. KP Brehmer (1938-1997) hätte es in jedem Fall verdient, das zeigt die Hamburger Kunsthalle in ihrer großartigen, mehr als 200 Werke umfassenden Retrospektive zum 80. Geburtstag des viel zu früh verstorbenen Künstlers und langjährigen Lehrers der Hamburger Hochschule für bildende Künste: „KP Brehmer – Korrektur der Nationalfarben“.