Kultur Kolumne
- Geschrieben von Redaktion -
Vom galanten Stil bis zur Revolutionszeit: Ein halbes Jahrhundert Cellokonzert-Geschichte auf einem Album! Nach der preisgekrönten ersten Aufnahme mit Musik von C.P.E. Bach lassen uns Jean-Guihen Queyras, Riccardo Minasi und das Ensemble Resonanz die emotionale Tiefe von Anton Kraft hautnah spüren und würdigen die transzendente Virtuosität dieses völlig zu Unrecht verkannten Musikers und Komponisten.
Außergewöhnliche Spielfreude, künstlerische Qualität und Freude am Kontrast prägen die künstlerische Zusammenarbeit des Dirigenten Riccardo Minasi mit dem Hamburger Ensemble Resonanz.
- Geschrieben von Redaktion -
Die Anziehungskraft der neusten Komposition von Christian Jost konnten sie nicht widerstehen. Und so haben der Trompeter Simon Höfele, der Pianist Frank Dupree und der Multipercussionist Christoph Sietzen zusammen „Pieces of a Dream“ eingespielt.
Das gleichnamige Album wird am 09. August 2024 veröffentlicht.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Eine Neuerscheinung der Philosophischen Bibliothek versammelt Essays und Abhandlungen Nicolai Hartmanns.
Werte spielen in der politischen Rhetorik unserer Tage eine wesentliche Rolle, denn es sollen ja die gemeinsamen Werte sein, die Länder oder Parteien miteinander vereinen. In der Philosophie dagegen wird kaum noch von Werten gesprochen. Zwar waren sie in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts ein wichtiges Thema, aber das Werk Max Schelers von 1913 – „Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik“ – oder die ähnlich voluminöse „Ethik“ Nicolai Hartmanns spielen in aktuellen Diskussionen praktisch keine Rolle. Sie sind Lektüre für Fachleute. In beiden Fällen ist das schade, denn wirkliche Philosophie – lebendiges, den Problemen zugewandtes Denken – sollte ein breites Publikum ansprechen.
- Geschrieben von Redaktion -
Nach 20 Jahren des Zusammenspiels haben sich Sivan Silver und Gil Garburg an der Spitze der Musikwelt etabliert. Nun widmet sich das Klavierduo dem Komponisten, mit dem für beide alles begann: Franz Schubert.
„Das erste Stück für Klavier zu vier Händen, das wir je zusammengespielt haben, war die allseits geliebte Fantasie f-Moll“ berichtet Gil Garburg. Er und seine Partnerin Silvan Silver Garburg sind seit ihrem gemeinsamen Klavierstudium in Israel und Hannover ein Paar. Schon zu Studienzeiten traten sie als Klavierduo auf. Inzwischen leben sie mit ihrem gemeinsamen Sohn in Berlin und können auf eine Reihe von eindrucksvollen Aufnahmen in ihrer Diskografie zurückblicken.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Die Carmen Fantasie von Pablo de Sarasate (1844–1908) mit der Violinistin Hilary Hahn und dem hr-Sinfonieorchester unter der musikalischen Leitung von Andrés Orozco-Estrada.
Wäre Nietzsche diese rein instrumentale Carmen-Fantasie zu Ohren gekommen, läge man vermutlich mit der Mutmaßung nicht allzu falsch, dass seine Begeisterung für Georges Bizets Carmen tatsächlich hätte ernst gemeint gewesen sein können.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Wusste Pierre de Coubertin wirklich, was er tat, als er 1896 die Olympischen Spiele der Neuzeit ins Leben rief? Konnte er ahnen, in welcher Weise Sport unser Leben dominieren würde?
Im 19. Jahrhundert spielte Sport kaum eine Rolle, aber das änderte sich in den Jahren nach dem 1., viel mehr dann nach dem 2. Weltkrieg. Noch in den Fünfzigern und Sechzigern war Sport keinesfalls so wichtig wie heute – ablesbar an dem zuverlässigsten Indikator für die wirklichen Interessen der Menschen, dem Fernsehprogramm.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das neue Album „Twentyfour“ des amerikanischen Gitarrenvirtuosen Al di Meola brauchte vier Jahre Vorbereitungszeit. Es ist eine Quintessenz seines bisherigen Schaffens und eine Überwindung der Zeit der Corona-Pandemie.
Für den in wenigen Tagen 70jährig Werdenden ist „Twentyfour" ein Zeugnis für die eigene Kreativität. Das farbenfrohe Artwork ist ein guter Indikator für das, was uns auf Al Di Meolas neuem Studioalbum erwartet.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
„Sieh Lieber, was doch alles schreibens anfang und Ende ist die Reproduktion der Welt um mich, durch die innre Welt die alles packt, verbindet, neuschafft, knetet und in eigner Form, Manier, wieder hinstellt, das bleibt ewig Geheimniss Gott sey Danck, das ich auch nicht offenbaren will den Gaffern u. Schwäzern.“ (Goethe an Jacobi, am 21. August 1774)
Auch wenn es zweifelhaft ist, ob dieses Violinkonzert Nr. 7 in D-Dur KV 271a aus dem Jahr 1777 mit seinen Allegro maestoso, Andante und Rondo. Allegro überschriebenen drei Sätzen tatsächlich ein Werk Mozarts ist – die Fachwelt neigt in der Summe zur Skepsis –, schwimme ich trotzdem und eventuell auch nur vielleicht gegen den Strom, wenn ich die Position vertrete, dass dieses Werk für das Komponieren des musikalischen Grenzgängers aus Salzburg charakteristisch ist.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Es ist ebenso umstritten wie das Gendern und meist damit verbunden: Wokeness ist der Anspruch, besonders sensibel auf Zumutungen aller Art zu reagieren und diese Feinfühligkeit in der Sprache zu spiegeln.
Esther Bockwyt hat der „Wokeness“ ein Buch gewidmet und versucht es als Psychologin einzuordnen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Es gibt Komponisten von lokaler Bedeutung, und es gibt Komponisten von globaler Tragweite – Gundaris Pone (1932–1994) gehört zu letzteren. Er gehört zweifellos zu den interessantesten und wichtigsten Figuren der lettischen Musik – ein Mann, der einen Platz in der Geschichte verdient hat.
Wenn wir den in Riga geborenen Gundaris Pone mit der Realität der Neuen Musik und der Gegenwart in Verbindung bringen, stellen wir fest, dass sein Werk frisch, aktuell und relevant klingt.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Du meine Güte, was für traurige. tragische, schöne Geschichten werden uns in diesem Briefroman ans Herz gelegt. Was für ergreifende Einzelschicksale werden vor uns ausgebreitet.
Gekonnt erzählt von einer, die uns das Früchten lehrt und das Lieben, das Sich-voreinander-Gruseln und das Einander-Liebhaben. Was für eine wunderbare, erstaunliche, großartige Erzählerin ist diese Jane Gardam. Zu viel des Lobes?
Keinesfalls! Wer bisher noch kein einziges Buch der irischen Autorin gelesen hat, kann gut und gerne mit „Gute Ratschläge“ beginnen. So heißt die deutsche Neuerscheinung von Jane Gardam, hervorragend übersetzt aus dem Englischen von Monika Gaark.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die Band „Atse Tewodros Project“ wurde im Jahr 2010 von der Sängerin, Performerin, Autorin von Romanen und Kurzgeschichten, Gabriella Ghermandi, ins Leben gerufen, um äthiopische und italienische Musiker zusammenzubringen und so gegenseitigen im Dialog zu stehen und künstlerisches Schaffen zu fördern.
Maßgeblichen Anteil an der Entstehung des transkulturellen Projekts in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba haben der Komponist Aklilu Zewdy und Professor Berhanu Gezaw.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
„Was die großen Komponisten der Wiener Schule von Haydn bis Schubert wollten, eine Musik, die ganz und gar in sich gefügt, ganz richtig, ganz verbindlich und doch in jedem Augenblick Subjekt, eigentlich befreite Menschheit ist, hat bis heute noch nicht seine Stimme finden können.
Dennoch bleibt sie aufgegeben als Vorwegnahme des Bildes einer Gesellschaft, in der wahrhaft das Gesamtinteresse, mit dem aller Einzelnen koinzidierte, in der es keine Gewalt und Unterdrückung mehr gäbe (was offenbar in keiner der bestehenden der Fall ist, F.-P.H.).
Musik, welche Versöhnung meint, ist am empfindlichsten gegen deren Schein: das zeigen die Artistennerven an, wenn sie Kitsch registrieren. Erheischt wäre nicht das Friedliche über den Gegensätzen, sondern die reine, kompromisslose Darstellung des absoluten Gegensatzes selber.“ (Theodor W. Adorno, Klassik, Romantik, Neue Musik, in: Nervenpunkte der neuen Musik, S. 27ff.)
- Geschrieben von Claus Friede -
Der in Seattle lebende italienische Pianist und Komponist Francesco Crosara hat zehn seiner Kompositionen aus den letzten 40 Jahren ausgewählt, um die Verbindung zwischen den frühen Werken mit ihrer Einfachheit und jugendlichen Anziehungskraft und den späteren Werken, in denen er reichere harmonische Strukturen und Möglichkeiten zum Ausdruck brachte, hervorzuheben.
Die Einflüsse seiner frühen Mentoren Chick Corea, Herbie Hancock und Dizzy Gillespie sowie die in seiner Geburtsstadt Mailand und der Stadt seines Aufwachsens, Rom, seines Umzugs in die USA und seines Studiums ab 1981 an der University of Southern California sind dabei stets präsent.