Kultur Kolumne
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Ein Buch über Charles Darwin: über seinen Charakter, seinen Umgang mit Konkurrenten und über die Probleme, mit denen er als Theoretiker der Evolution zu kämpfen hatte.
Der Untertitel des Buches von Heribert Illig ist sehr genau, denn es ist zunächst die Persönlichkeit von Charles Darwin, die im Mittelpunkt seiner Darstellung steht, nicht die Gültigkeit seiner Thesen. Aber um die Probleme seiner Theorie geht es natürlich auch – das ist unvermeidlich, wenn die Entstehung eines Gedankengebäudes geschildert wird, zumal immer wieder deutlich wird, dass Darwin keinesfalls das einsame Genie war, als das er bis heute dargestellt wird. So kann dieses Buch helfen, einen kritischen Blick auf die Evolutionstheorie zu werfen.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Dieses am 4. Oktober 2015 im Rahmen des Filmfests Hamburg uraufgeführte Roadmovie über eine Vater-Tochter-Beziehung fand bei der Filmkritik wenig Anklang.
Der Begriff Klischee fiel ein ums andere Mal, von „Schablonen gefühliger Unterhaltung“ war die Rede, und die nachträglich-nachtragende Forderung wurde gestellt, dass der Regisseur „mehr auf die Entwicklung der Figuren (hätte) bauen sollen, anstatt alle drei Minuten Musik als emotionalen Schub zu bemühen.“
- Geschrieben von Redaktion -
„#Wunderkammer“ der Fanny Mendelssohn Artists, Dorothea Schupelius (Geige) und Jelizaveta Vasiljeva (Klavier), erschien beim Hamburger Label ES-DUR und ist auf CD sowie im Streaming verfügbar.
Mit ihrem Album „#Wunderkammer“ begibt sich das Duo für Geige und Klavier auf eine Reise in die Musikgeschichte und lotet den Einfluss der Medien auf die Musik aus – von der ersten Musikübertragung über das Radio bis hin zur digitalen Gegenwart mit Internet, Live-Streaming und Social Media.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Ein Anruf verändert ein Leben: Henry Kaplans Mutter liegt im Krankenhaus. Schlimmer noch. Sie liegt im Koma auf der Intensivstation. Eben noch war für Henry die Welt in Ordnung. Doch jetzt gerät alles in Unordnung und ins Wanken: Der geplante Kroatien-Urlaub, die aufgebaute Identität, die gedachte Vergangenheit.
Seit zehn Jahren hat Henry nichts mehr von seiner Mutter gehört. Er hatte „geglaubt (und, ja, gehofft), die Verbindung zwischen uns sei für immer abgerissen. Holte mich nun alles wieder ein? Die eigenen Wurzeln, das begriff ich plötzlich, lassen sich nicht kappen, so sehr man es auch versucht“. Henry bleibt nichts anderes übrig, als sich der Situation und somit auch der Vergangenheit zu stellen. Dies, um in Zukunft (gut) weiterleben zu können. Vielleicht mit einer neuen Identität, vielleicht mit einer neuen Vergangenheit.
- Geschrieben von Redaktion -
Beschrieben als einer der ideenreichsten zeitgenössischen orchestralen Komponisten meldet sich Jacob Mühlrad mit einem neuen Album für Kammer-Ensembles zurück: Burn All My Letters (Music For The Motion Picture).
Es ist der Original Soundtrack zum neuen Film des preisgekrönten Regisseurs Björn Runge.
- Geschrieben von Redaktion -
Das Debütalbum der polnischen Cellistin und Komponistin Dobrawa Czocher untersucht den Zauber und die Bedeutung unbewusster Zustände.
Überall auf der Welt üben Träume eine Faszination auf Menschen aus und inspirieren künstlerisches Schaffen. Wie sich diese Erfindungen des unbewussten Geistes gleichzeitig sowohl traumhaft als auch real anfühlen, wie sie in der Lage sind, die Realzeit zu verdrehen, in einer Erlebniszeit verkürzen oder auszudehnen, oder die Verbindung, in der sie zu unserem Leben im Wachzustand stehen könnten – all das sind Fragen, die Musiker, Maler, Literaten von Claude Debussy über Salvador Dalí bis hin zu Franz Kafka inspiriert haben.
- Geschrieben von Gastautor -
In der Winterzeit machen Theaterbesuche besonders viel Spaß. Einmal wieder die beste Garderobe hervorholen, einen edlen Hauch Maison Francis Kurkdjian auftragen und schon kann es losgehen. Die meisten Opernhäuser und Theater besitzen einen strengen Dresscode. Aber was sieht dieser in der Saison 2022/2023 für Frauen vor? Hier gibt es die besten Styling Tipps, die den Theaterbesuch zum Erfolg werden lassen.
- Geschrieben von Gastautor -
An Anglizismen kommt heute keiner mehr vorbei. Sprach man früher von Unterhaltungselektronik, so meint man damit heute Home Entertainment. Den Wunsch, unser Heim mit möglichst viel und möglichst gutem Home Entertainment auszustatten, haben viele von uns. Den Möglichkeiten, was man sich anschaffen kann, setzt eigentlich fast nur der Geldbeutel eine Grenze.
- Geschrieben von Redaktion -
Seine ersten Klavierstunden erhielt der in Dresden aufgewachsene Clemens Christian Poetzsch von seinem Großvater, einem Opernsänger. Schnell wurde er in die Welten von Bach, Schubert und Clementi eingeführt. Bis er im Alter von zehn Jahren von seinem Vater ein Notenheft mit Frank Sinatra-Standards geschenkt bekam, das seine Ohren für weitere musikalische Möglichkeiten öffnete und dazu führte, dass er schon bald Mitsing-Klassiker in der nachbarschaftlichen Bar spielte.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Die Story ist schnell erzählt. Eine ungefähr fünfundzwanzigjährige Ukrainerin, die, vor dem Einmarsch der Russen, der finanziellen Not und dem damit einhergehenden Elend in ihrem Vaterland dadurch zu entgehen hofft, dass sie als Pflegekraft eine Stelle bei einem dementen pensionierten Verleger von Landkarten in der Nähe Hamburgs an- und auf sich nimmt.
Dieser studierten Germanistin, die ihren fünfjährigen Sohn bei ihrer Großmutter zurückgelassen hat, begegnet, was für Menschen, die aus Not in Notlagen geraten, das Übliche ist: Das Ohnmachtsgefühl, von aller Welt verlassen zu sein, ist überwältigend, und das Scheitern ist vorprogrammiert.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Karl Korn beschreibt in seinem Buch „Sprache in der verwalteten Welt“ eine idealtypische Person, die er den „Angeber“ nennt, aber er verwendet diesen Begriff doch ein wenig anders, als wir es in unserem Alltag tun.
Sein Angeber ist keiner, der mit einem großen Schlitten vorfährt und mit seinem Einkommen, seinen Reisen rund um die Welt oder irgendwelchen Erfolgen protzt, sondern eher ein Mensch, der sich mit albernen Sprachwitzen in den Mittelpunkt stellt, einer, der eine männliche Runde mit „Mädels“ anspricht oder der als Sportreporter den Ball ein „Spielgerät“ oder einen Formel 1-Boliden einen „Dienstwagen“ nennt.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Es geht, um einem Missverständnis vorzubeugen, in der Kritik am Erkenntnisapriorismus nicht darum, das Erkennen überhaupt in Frage zu stellen. Es geht vielmehr, umgekehrt, darum, indem der Fehler des Erkenntnisapriorismus aufzuzeigen versucht wird, zu explizieren, was für das Erkennen wirklich charakteristisch ist.
So viel aber gleich vorneweg: Die Erkennbarkeit von schlechterdings allem zu behaupten, ist nicht die im Folgenden vertretene Position. Was zu betonen eigentlich überflüssig ist, weil ja gerade der Erkenntnisapriorismus ein Universalschlüssel fürs Erkennen überhaupt und als solchen zu sein beansprucht. Seines unterstellten Apriorismus wegen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das Gesangsduo „Soveles“ (jiddisch für „kleine Eulen“) ist ein zweistimmiges a-capella Duo, das sich einem besonderen Genre verschrieben hat: dem jiddischen (Volks-)Liedgut.
Die zwei Wiener Musikerinnen Isabel Frey und Esther Wratschko schreiben und arrangieren gemeinsam jiddische Lieder. Inhaltlich liegen die Schwerpunkte auf Sozialkritik, Frauen- und Menschenrechte. Beide Sängerinnen verbindet die jahrelange tiefgreifende Auseinandersetzung mit jiddischer Musik und die Vision, die Tradition ins 21. Jahrhundert zu führen.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
In einer ingeniösen Studie fächert Lenz Prütting alle Aspekte des Lachens auf.
Unterscheidet sich der Mensch grundsätzlich vom Tier, oder ist er selbst nur ein Tier unter anderen, den „anderen Tieren“ zwar intellektuell überlegen, aber doch gleichartig und gleichwertig? Viele Jahrhunderte lang wurde nach dem einen Kriterium gesucht, das den Menschen vom Tier unterscheidet, aber heute ist das nicht mehr en vogue – es ist einfach nicht mehr üblich, einen Unterschied des Wesens zwischen Tier und Mensch zu erkennen.