Kultur Blog
- Geschrieben von Anna Grillet -
Ein rätselhafter surrealer Erotikthriller nach dem Roman “Der Doppelgänger” des portugiesischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers José Saramago.
Regisseur Denis Villeneuve inszeniert das klaustrophobisch absurde Verwirrspiel als Spurensuche nach dem eigenen Ich und finstre Parabel auf die heutige Gesellschaft. Eine Herausforderung für Zuschauer wie auch Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
„Geld ist schön, wenn man nicht darüber sprechen muss“, lautet ein Bonmot von Karl Lagerfeld.
Bei der Eröffnung der Doppelschau „Feuerbachs Musen – Lagerfelds Models“ in der Hamburger Kunsthalle musste der Modezar nicht über Geld sprechen. Es reichte, sich vor der mit Audi- und Deutsche-Bank-Logos übersäten Sponsorenwand fotografieren zu lassen, um klarzumachen, was Kunsthallen-Chef Hubertus Gassner wohl auf die Idee brachte, Lagerfelds prätentiös-kitschigen Fotozyklus „Moderne Mythologie“ (2013) den romantisch verklärten Frauenbildnissen Anselm Feuerbachs gegenüberzustellen. „Das Verhältnis von Kunst und Mode“, sowie den „Schönheitsbegriff zwischen Entertainment und individuellem Schöpfertum“ zu hinterfragen, wie der Direktor betonte, war es vermutlich nur am Rande.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Es ist eine echte Rarität, wenn sich ein Dirigent der tragischen Märchenoper „Königskinder“ annimmt.
So wie es Jeffrey Tate nun mit den Hamburger Symphonikern, der Lübecker Chorakademie und 14 Gesangssolisten in einer konzertanten Aufführung tut.
Anders als mit seinem Welt-Hit „Hänsel und Gretel“ hatte der Komponist Engelbert Humperdinck mit seinen „Königskindern“ nämlich kein großes Bühnenglück.
- Geschrieben von Anna Grillet -
Zivilisation contra Natur. Es dreht sich alles um das Element Wasser, wie der Mensch damit umgeht.
Entstanden ist eine der faszinierendsten Dokumentationen unserer Zeit. Jennifer Baichwal und Edward Burtynsky nehmen den Zuschauer mit auf eine Reise rund um den Globus in zehn verschiedene Länder: 199 Stunden Rohmaterial, 29 verschiedenen Medienformate, 20 Orte und deren Schicksale sind ästhetisch virtuos miteinander verflochten. Von Hubschraubern aus gefilmt werden gigantische Staudämme, ausgetrocknete Flussadern, künstlich bewässerte Farmen zu abstrakten atemberaubenden Gemälden.
- Geschrieben von Claus Friede -
Anlässlich des 25. Filmfest Emden-Norderney erhält der in Berlin lebende Schauspieler August Diehl den Emder Schauspielpreis 2014.
Diehl, Jahrgang 1976, in Berlin geboren, in Frankreich und in der deutschen Provinz aufgewachsen, stammt aus einem Elternhaus, das eng mit dem Theater verbunden ist: der Vater Schauspieler, die Mutter Kostümbildnerin.
Diehl ist in die gleichen Fußstapfen getreten und findet Zeit zwischen der Arbeit am Burgtheater in Wien, den Drehverpflichtungen und seiner Familie nach Ostfriesland zu kommen.
- Geschrieben von Christel Busch -
Madonnen- und Heiligenfiguren, Tafelbilder, sakrale Objekte, Retabel und Flügelaltäre: Unschätzbare Kostbarkeiten aus dem Mittelalter verbergen sich hinter den dicken Mauern des St. Annen-Museums.
Kostbarkeiten, die den Ikonoklasmus, Bildersturm, der Reformationszeit überlebt und in den Räumen des ehemaligen St. Annen-Klosters eine neue Bleibe gefunden haben. Dazu gehört der um 1522 datierte Antonius-Altar. Gestiftet von der Bruderschaft S. Antonii, stand er einst in der Burgkirche der Dominikaner im Maria-Magdalenen-Kloster. Der Flügelaltar erzählt, selbst für heutige Betrachter, spannende Geschichten aus dem Leben des Heiligen.
- Geschrieben von Horst Schinzel -
Nach drei Jahren umfangreicher Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten ist Kiels maritime Geschichte in die Fischhalle am Seegarten zurückgekehrt.
Bereits im Oktober 2010 gingen mit dem Ende der damaligen Ausstellung zur Geschichte des Norwegentourismus die Lichter im Schifffahrtsmuseum aus. Als im Frühjahr 2011 mit den ersten Arbeiten an dem über 100 Jahre alten denkmalgeschützten Gebäude begonnen werden konnte, stand einiges auf der Agenda: Unter anderem mussten die Stützen der Seitenschiffe erneuert, die Deckenverkleidung aufgehellt, die Wappenkartusche aus Sandstein ausgebessert, neue Sanitäranlagen und Platz für eine Gastronomie mit Außenbereich geschaffen werden.
- Geschrieben von Fee Isabelle Lingnau -
Was ist mein Stein? Theatrales Philosophieren mit dem rebellischen Proletarier der Götter
Glück ist das Thema. Nichts Geringeres. Mit der Frage nach Glück befasst sich die aktuelle Spielzeit des Ernst Deutsch Theaters – und mit dem erstaunlichsten glücklichen Menschen befasst sich eine Produktion der plattform-Bühne: mit Sisyphos.
Sisyphos' Stein rollt wieder und wieder den Berg hinunter. Sisyphos steigt hinab und wälzt ihn wieder hinauf in dem Wissen, dass es unendlich so weiter gehen wird. So wollen es die Götter als Strafe dafür, dass er dem Reiz der Erde nicht widerstehen wollte und sich weit mehr Lebenszeit genommen hat, als ihm zugedacht war. Es gibt für Sisyphos also kein Ziel mehr, es gibt nur noch die Phasen von Stein oder Nicht-Stein.
- Geschrieben von Annedore Cordes -
Die Koproduktion mit der Wiener Staatsoper zu ‚Arabella’ von Richard Strauss steht im Juni auf dem Programm der Hamburgischen Staatsoper.
Unter der Leitung des ungarischen Dirigenten Stefan Soltesz, der noch bis vor kurzem Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker und Intendant des Aalto-Musiktheaters in Essen war, wird dem Strauss-Jubiläumsjahr auch in Hamburg gedacht.
Annedore Cordes, Mitarbeiterin der Hamburgischen Staatsoper, traf Soltesz zum Gespräch.
Ein Blick von der Südseite der Elbe auf Kultur. Herbert Aly über das Elbjazz Festival bei Blohm+Voss
- Geschrieben von Claus Friede -
Einen Gesprächstermin mit Herbert Aly, dem Geschäftsführenden Gesellschafter der Hamburger Werft Blohm+Voss, zu erhalten, war weit unkomplizierter und zeitnaher als ich erwartet hatte.
Bei der Pressekonferenz des Elbjazz Festivals 2014 angesprochen, sitze ich eine knappe Woche danach in der Hermann-Blohm-Straße auf Steinwerder und blicke auf Schiffsmodelle, Hochglanzbroschüren, Krane, Docks und die Zinnen der Stadt.