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Staatsarchiv, Museen, Gedenkstätten und Staatsbibliothek haben Vertrag zur gegenseitigen Unterstützung in Notfällen unterzeichnet

Kulturgut im Notfall gemeinsam zu schützen und zu erhalten – das ist das Ziel des Notfallverbunds für Kulturgutschutz, der gestern in Hamburg gegründet wurde. Unter der Führung des Staatsarchivs haben zahlreiche Museen der Hansestadt, die Gedenkstätten und die Staatsbibliothek einen Vertrag unterzeichnet, in dem sie sich die gegenseitige Unterstützung in Notfällen zusichern. Im Notfallverbund schließen sich kulturgutbewahrende Institutionen zusammen, um sich zu vernetzen, Wissen miteinander zu teilen, sich zusammen auf Notfälle vorzubereiten und sich zu unterstützen, wenn eine Einrichtung einen Notfall, wie zum Beispiel Hochwasser, Unwetter oder Brände, nicht allein bewältigen kann.


Die Gründungsmitglieder des Verbunds sind neben dem Staatsarchiv Hamburg das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg, die Deichtorhallen Hamburg, die Hamburger Kunsthalle, das MARKK – Museum am Rothenbaum, das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen sowie die Stiftung Historische Museen Hamburg.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Museen, Archive und Bibliotheken bewahren die kulturellen Schätze unserer Stadt. Diese Schätze auch in Notfällen zu schützen, ist eine zentrale Aufgabe der Institutionen. Mit der Gründung des Notfallverbundes hat Hamburg jetzt einen wichtigen Schritt für den bestmöglichen Schutz der Kulturgüter gemacht, denn auch dabei gilt, dass wir gemeinsam stärker sind. Die Mitglieder des Verbunds werden sich gegenseitig unterstützen, und das nicht nur im Notfall, sondern auch beim Entwickeln von Notfallplänen oder bei gemeinsamen Übungen. So können sie im Ernstfall schnell reagieren, um unser wertvolles Kulturgut zu schützen und zu erhalten.“

Der Hamburger Notfallverbund hat verschiedene konkrete Ziele:
Die Mitglieder unterstützen sich schnellstmöglich in Notfällen, in denen Kulturgut betroffen ist. Sie sichern sich im Rahmen ihrer fachlichen und personellen Möglichkeiten zu, sich organisatorisch, konservatorisch, materiell, technisch und logistisch zu helfen, insbesondere dabei, betroffenes Kulturgut zu bergen und zu sichern und Ausweichdepotflächen zur Verfügung zu stellen. Dabei unterstützen sie sich bei Bedarf auch mit Personal.
Ein Kompetenznetzwerk zum Thema Kulturguterhalt für Hamburg soll aufgebaut werden. Der Notfallverbund ist ein einmaliges Netzwerk von Kulturgut bewahrenden Einrichtungen in der Hansestadt, in dem unterschiedliche fachliche Expertisen zusammenkommen. Der Notfallverbund stellt den Wissenstransfer zwischen den Einrichtungen sicher.


Standards und Routinen im Bereich der Notfallvorsorge für Kulturgut sollen gemeinsam entwickelt werden. Hierzu zählen auch regelmäßige gemeinsame Notfallübungen und die Vereinheitlichung der Notfallplanung und -vorsorge in den beteiligten Institutionen.
Das Thema Notfallvorsorge für Kulturgut soll auch im öffentlichen Bewusstsein verankert werden. Außerdem sollen die Grundlagen für die Notfallprävention optimiert werden. Der Verbund soll Themen bündeln und gezielt Kontakte und Netzwerke mit weiteren Beteiligten wie der Feuerwehr oder dem THW aufbauen. Hierdurch sollen Synergien geschaffen und die Akzeptanz für die Notfallvorsorge für Kulturgut erhöht werden.

Der Notfallverbund beginnt ab sofort mit der gemeinsamen Arbeit. Perspektivisch können auch weitere Institutionen in öffentlicher Trägerschaft aufgenommen werden.

Bereits in zahlreichen Städten und Regionen wurden in den letzten Jahren Notfallverbünde zum Schutz des Kulturguts gegründet. Eine Übersicht gibt es hier: www.kek-spk.de/notfallverbundkarte/#/. Ziel der Verbände ist es auch, sich überregional miteinander zu vernetzen und auszutauschen (gemeinsames Portal: www.notfallverbund.de).

Quelle: Behörde für Kultur und Medien

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