Musik
Carl Philipp Emanuel Bach. Hamburg ein musikalisches Zentrum. Ein Gespräch (Teil 2)

Hamburg und andere Städte feiern rund um den 8. März den 300. Geburtstag des Bach-Sohns, den die Musikwelt liebevoll mit CPE abkürzt.
Die Tour d'horizon zum Leben und Werk des Komponisten Carl Philipp Emanual Bach beschäftigt sich im ersten Teil mit dem Zeitalter des Wandels, mit Bach als Brückenbauer zwischen Barock und Klassik und seine Stellung im Geistesleben des 18. Jahrhunderts. Im folgenden zweiten Teil geht es um die lokalen und musikalischen Verortungen und welchen kulturellen Raum die beiden Städte Berlin und Hamburg boten. Die drei großartigen und kenntnisreichen Musiker – der Dirigent und Geiger Thomas Hengelbrock, der Barockviolinist Thomas Pietsch und der Cembalo-Professor Menno van Delft – sprechen mit Hans-Juergen Fink und Claus Friede über Orts- und geistige Wechsel, gehen Kompositionsmethoden nach und fragen nach der Reflexion aus heutiger Sicht.

 
Musik
Carl Philipp Emanuel Bach. Das Zeitalter des Wandels. Ein Gespräch (Teil 1)

Hamburg und andere Städte feiern rund um den 8. März den 300. Geburtstag des Bach-Sohns, den die Musikwelt liebevoll mit CPE abkürzt.
Ein hoch geehrter, ein vielseitger Hamburger Komponist, der lange Zeit im Konzertleben kaum mehr beachtet wurde. Ein Brückenbauer zwischen Barock und Klassik. Drei großartige und kenntnisreiche Musiker – der Dirigent und Geiger Thomas Hengelbrock, der Barockviolinist Thomas Pietsch und der Cembalo-Professor Menno van Delft – sprechen mit Hans-Juergen Fink und Claus Friede über den Komponisten. Eine Tour d' horizon, die Gründe für das zeitweise Vergessen von CPE Bachs Werken erfragt, seine Stellung im Geistesleben der „Epoche der Empfindsamkeit" untersucht, den nicht-musealen Umgang mit seiner Musik einfordert, die vom Schubladendenken in der Musikgeschichte über das ganz private Rezitieren von Gedichten bis zum Hohlfeldischen Bogenklavier reicht, bis zur „Faulheit“ beim Komponieren und  zu Bachs Credo, dass „das Herz in Bewegung gebracht werden müsse".

 
Kunsthandwerk, Grafik & Design
Tita Do Rego Silva: „Lost & Found – Achados & Perdidos“

Tita do Rêgo Silva, Brasilianerin von Geburt und Wahl-Hamburgerin aus Leidenschaft, ist mit ihren farbenfrohen Fabelwesen längst weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Zu ihrer Jubiläumsausstellung im Kunstforum der GEDOK Hamburg zeigt sie nun Arbeiten aus 25 Jahren, die bislang tief in ihrer Schublade vergraben waren: „Lost & Found – Achados & Perdidos“ umfasst Entwürfe und Experimente, selbstgemachte Papiere, frühe Holzschnitte und Monotypien, Zeichnungen und Scherenschnitte. Dazu Fotografien aus Brasilien, die atmosphärische Einblicke in eine für Europäer so exotische Welt geben.
Traditionell ist der Holzschnitt mit japanischer Virtuosität und deutscher Expressivität verbunden: Mit einer erdschweren, oft düstern Anmutung, die man in Deutschland vor allem mit Künstlern wie Ernst Barlach, Ernst Ludwig Kirchner, Käthe Kollwitz und Karl Schmidt-Rottluff verknüpft.

 
Film
GRAND BUDAPEST HOTEL

Anarchisch, überbordend und von bizarrer Schönheit.
Wes Anderson inszeniert seine groteske melancholische Gaunerkomödie als Lektion über die Kunst der Erinnerung. Unwiderstehlich: Ralph Fiennes als skurriler Nostalgiker.
 
Inspiriert zu seinem Film wurde Anderson durch Stefan Zweigs Autobiographie “Die Welt von Gestern”, Untertitel “Erinnerungen eines Europäers”. In der Nacht vom 22. auf den 23. Februar 1942 nahm sich der österreichische Autor in Petrópolis (bei Rio de Janeiro) zusammen mit seiner Frau Lotte das Leben. Die Zerstörung seiner “geistigen Heimat Europa” und die für ihn daraus folgende Perspektivlosigkeit ließen ihm seinem Empfinden nach keine andere Wahl. Stefan Zweig wurde damit zum Symbol für die Intellektuellen im 20. Jahrhundert auf der Flucht vor der Gewaltherrschaft des Faschismus. Die Autobiographie entstand kurz vor seinem Tod und erschien postum 1942 in Stockholm.

 
Kultur, Geschichte & Management
Hamburg-Oberhafen – quo vadis?

Einige Anmerkungen zur Lage und zur Zukunft.
Am besten nirgendswohin, sondern einfach dort bleiben, wo er ist; und zu nutzen von möglichst vielen Kreativkräften und nicht nur von der selbsternannten Kreativwirtschaft.

Was wird aus dem Oberhafen in Hamburg? In diesem Jahr könnten wichtige Signale gesetzt werden. Doch sind es auch die richtigen? Zur Zeit läuft ein Bewerbungsverfahren der Hamburger Kreativ-Gesellschaft, aus dem aber nicht ganz deutlich wird, wohin die Reise gehen soll. Einige Mieter gibt es – so wie die Hanseatische Materialverwertung: „die zentrale Anlaufstelle für Materialien & Ideen. Bei uns bekommen die Hamburger Kultureinrichtungen, öffentliche Schulen, Universitäten, Künstler und Vereine die Materialien, die sie für die Realisierung ihrer sozialen, ökologischen oder kreativen Projekte benötigen.“ (Text der eigenen Web-Site) sowie bereits niedergelassene Künstler, dazu der Oberhafen e.V. mit Sebastian Libbert, der allerdings stark unter den Folgen von Sturm „Xaver“ und der abgesoffenen Oberhafenkantine leidet.

 
Theater - Tanz
The Forsythe Company: Sider Foto: Dominik Mentzos

Sie versteht sich als das biennale Schaufenster des zeitgenössischen Tanzes, und dieses Jahr kommt die Tanzplattform Deutschland endlich wieder nach Hamburg.
Gezeigt wird die Jury-Auswahl der zwölf interessantesten Produktionen der letzten zwei Jahre. Am 27. Februar wurde das viertägige Tanzfestival auf Kampnagel feierlich eröffnet – mit hochkarätigen Gästen und viel internationalem Publikum.

 
Theater - Tanz
„Waisen“ von Dennis Kelly im St. Pauli Theater. Foto: Oliver Fantitsch

Harte Kost. So hart, dass mancher Zuschauer nach einer Stunde und 45 Minuten förmlich aus der Schockstarre zu erwachen schien.
So dauerte es eine Weile bis das Publikum das großartige Trio, Judith Rosmair, Uwe Bohm und Johann von Bülow, gebührend zu feiern begann: „Waisen“ von Dennis Kelly (Deutsch von John Birke), das Wilfried Minks jetzt im Hamburger St. Pauli Theater inszenierte, ist ein psychodramatisches Kammerspiel vom Feinsten. Ein Stück, das den Zuschauer mit seinen überraschenden Wendungen fast unerträglich auf die Folter spannt.

 
Architektur
„Zukunft der Vergangenheit“. Die Erneuerung von Gebäuden der Baujahre 1945 bis 1979

Abreißen oder Sanieren? Mehr als 19 Millionen Gebäude aus den Nachkriegsjahren sind in Deutschland ein Sanierungsfall, so das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Sie weisen eklatante Baumängel auf, entsprechen nicht den energetischen Anforderungen unserer Zeit: angesichts immer knapper werdender Energie-Ressourcen ein ökologisches Problem. Für Eigentümer und Mieter dagegen ein finanzielles Problem, denn häufig ist ein Abriss und Neubau kostengünstiger als ein Umbau und eine Modernisierung. Sind die Nachkriegsbauten unser kulturelles Erbe und damit erhaltenswert?
Die Ausstellung der Wüstenrot Stiftung „Zukunft der Vergangenheit – Die Erneuerung von Gebäuden der Baujahre 1945 bis 1979" in der Overbeck-Gesellschaft in Lübeck präsentiert neun prämierte und dreizehn besonders bemerkenswerte Sanierungsprojekte.

 
Film
Philomena

Er war drei Jahre alt und hieß Anthony. Irische Nonnen verkauften ihn in die USA.
Stephen Frears inszeniert die Suche nach dem verlorenen Sohn als tragisch komisches Roadmovie. Ein aufwühlender und unendlich trauriger Film. Grandios: Judi Dench!

Es ist eine wahre Geschichte. Die Namen wurden nicht geändert. Nie hat Philomena (Judy Dench) über jenes Geheimnis gesprochen, das sie seit Jahrzehnten quält. An diesem Tag ist der fünfzigste Geburtstag ihres Sohnes. Sie war 17 damals, als sie sich verliebt und schwanger wird. Im streng katholischen Irland eine unverzeihliche Schande. Die Eltern verstoßen die Tochter, geben sie zu den Nonnen ins Kloster Roscrea, in der Gemeinde Tipperary. Hier leben uneheliche junge Mütter wie in einem Straflager.

 
Bildende Kunst
Corinne Wasmuht: Supraflux - Kunsthalle zu Kiel


Corinne Wasmuht gehört in Deutschland zu den interessantesten Künstlerinnen der zeitgenössischen Moderne: Sie malt Tafelbilder im Stil der Alten Meister.
Ihre großformatigen, teilweise monumentalen Tafeln sind ein Kaleidoskop aus leuchtenden Farben, Linien und Formen, welche die hellen Ausstellungsräume der Kunsthalle zu Kiel zum Strahlen bringen. Tiere, Haare, Architektur und Innenräume, Gesteinsformationen, Landschaften, Flughäfen und Straßenszenen komponiert sie zu collageartigen, simultanen Bilderwelten. 
Die Ausstellung „Corinne Wasmuht – Supraflux" zeigt Papiercollagen und Tafelbilder aus den Jahren 1989 bis 2013.
Supraflux? Ein Titel, der neugierig macht. Er klingt naturwissenschaftlich. Sind die hohen Geschwindigkeiten unserer digitalisierten Welt gemeint? Das rasante Tempo und die Mobilität dank Auto und Flugzeugen? Die Veränderungen unserer globalisierten Welt? Eine Annäherung.

 

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