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Mit dem Ida Dehmel Literaturpreis 2024 der GEDOK wurde die Schriftstellerin Nora Gomringer (Bamberg) ausgezeichnet. Den GEDOK Literaturförderpeis erhielt die Autorin Marina Jenkner (Wuppertal). Die Verleihung der beiden Preise fand am 26. Oktober durch Béatrice Portoff, Präsidentin der GEDOK - ältestes und europaweit größtes Netzwerk für Künstlerinnen - im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg statt.

 

Seit 1968 bzw. 1971 würdigt die GEDOK literarische Spitzenleistungen von Frauen im deutschen Sprachraum. Der Ida Dehmel Literaturpreis wird alle drei Jahre für das Hauptwerk einer Schriftstellerin vergeben und ist aktuell mit 10.000 Euro dotiert. Der mit 5.000 Euro dotierte GEDOK Literaturförderpreis wird einer überregional noch nicht bekannten Autorin verliehen.
Die beiden GEDOK Literaturpreise werden seit 2007 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Erste Trägerin des Ida Dehmel-Literaturpreises war 1968 Hilde Domin. Der 1971 erstmals vergebene GEDOK Literaturförderpreis ging an Katrin von Hutten.

 

Nora Gomringer
Die fünfköpfige Jury sprach für 2024 den Hauptpreis der in Bamberg lebenden vielfach preisgekrönten Dichterin und Performerin Nora Gomringer zu. In der Begründung heißt es: „Nora Gomringer hat einen ganz eigenen Sound, den sie konsequent über Jahre entwickelt und verfeinert hat. Sie schreibt originell und wendet sich entschlossen auch unkonventionellen Themen zu. Pointiert, witzig und zugleich mit großer Achtsamkeit und stilistischer Vielfalt verleiht sie ihren Gedanken die jeweils angemessene Form. In ihrer Dichtung spannt sie den Bogen zwischen klassischem Altertum und Postmoderne, scheut weder Pathos noch Pop, widmet sich dem Gedenken an Heinrich Heine, Dorothy Parker und Annette von Droste-Hülshoff. Experimentelle und projektbezogene Zusammenarbeiten verbinden sie mit Jazzmusikern wie Philipp Scholz, Günter "Baby" Sommer, Grafikern (2x Goldstein, Reimar Limmer, Zara Teller), Fotografen (Andreas Herzau u. a.) und Filmemachern (z. B. Cindy Schmid, Judith Kinitz, Philipp Seefeldt). Die Lyrik als ständigen Austausch zu begreifen, liegt in Gomringers künstlerischem Selbstverständnis begründet.“

 

Marina Jenkner
Das Thema des Literaturförderpreises der GEDOK 2024 war „Frauenleben.frei“. Die diesjährige Preisträgern Marina Jenkner hat sich mit ihrer für den Wettbewerb geschriebenen Erzählung „Nachthimmelweit“ nicht nur intensiv und gekonnt mit der Thematik auseinandergesetzt, sondern aus Sicht der Jury auch überragend bearbeitet: Drei Frauen finden in einer Nacht jeweils in unterschiedlichen Situationen und an unterschiedlichen Orten Wege, um sich aus inneren und äußeren Zwängen zu befreien. „Die Handlungsstränge werden durch motivische und sprachliche Übergänge und Verknüpfungen kunstvoll miteinander verschränkt“, befand die Jury. Marina Jenkner lebt als freiberufliche Schriftstellerin, Lektorin, Werbetexterin und Filmemacherin in Wuppertal. Regelmäßig wendet sie sich in ihrem Schaffen Menschen zu, die aus der gesellschaftlichen Norm fallen, und scheut dabei auch Tabuthemen nicht.

 

Quelle: GEDOK, Bonn

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