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Premierenzeit: Zum ersten Mal in der mittlerweile fünfzehn Jahre währenden Bandgeschichte arbeiten die zehn Musiker des preisgekrönten Royal Street Orchestra für das neue, am 06.12.2024 erscheinende Album „metamorphos“ mit einem großen Orchester zusammen: der Kammerphilharmonie Wuppertal.

 

Die Idee dazu entstand bei einem gemeinsamen Konzert anlässlich der Eröffnung der Nordbahntrasse in der Stadt.

 

Fast alle während des Konzerts gespielten Kompositionen waren eigens dafür geschrieben worden: „Das Konzert war sehr erfolgreich und uns wurde klar, dass wir ein Album mit dieser Musik machen möchten. Es sind dann in Vorbereitung der Aufnahmen noch einige Stücke dazu gekommen“ erklären die Musiker. Der Großteil der Kompositionen sowie die Orchesterarrangements stammen von Violinist Christopher Huber und Cellist Cornelius Thiem, weitere aus der Feder des international bekannten serbischen Trompeters Marko Marković, sowie Bassist Armin Alic und Pianist Gert Kapo.

 

Royal Street Orchestra metamorphose COVERSechs Jahre hat die Produktion des Albums letzten Endes gedauert und so ist der Albumtitel durchaus wörtlich zu verstehen: immer wieder veränderten sich die Stücke und entwickelten sich weiter – sowohl vor wie durch den Input der kompletten Band auch während der Aufnahmen: „Improvisationen und Spontanität gab es bei der Gestaltung der Soli innerhalb der Songs. Die drei ‚Interludes‘ wurden komplett im Studio improvisiert, vor der Studiosession gab es dazu lediglich die Idee und ein Gefühl, wie diese sein sollten“.

Das Ergebnis – auf dem Album als durchgängiger Track erlebbar – klingt zuweilen gewaltig-(prog)rockig und atmosphärisch zart, hyper-rhythmisch und leise fließend, humorvoll übermütig angetrieben und nachdenklich. Es führt auf den Balkan und die Seidenstraße, in die Cinecittà und nach Hollywood. Es besinnt sich auf die Wurzeln der Musiker, es atmet und lebt ihre Vielfalt.

 

Die individuellen Lebensgeschichten der Bandmitglieder sind die Grundlage aller Kompositionen auf „metamorphose“: Ein Serbe und ein Bosnier, die die menschengemachten Schrecken auf gegensätzlichen Seiten des Krieges erlebten, lassen die Sonne gemeinsam in „Sunrise in Sarajevo“. aufgehen. Ein Grieche lässt die türkische Kunstmusik mit westlichen Klängen ineinanderfließen. Ein Albaner nimmt einen osmanischen Pascha an die Hand und geleitet ihn durch einen Sturm in Koh-Lanta… und das alles geschieht „Along the Silkroad“.

 

Bei „L’Orage“ schauen wir ins Auge des Hurrikans wie in einem Katastrophenfilm, und das von Ludovico Einaudi inspirierte „Ultima Ratio“ ist „getragen von dem Wunsch, dass sich die Menschheit im Umgang mit dem Planeten zu wirklichem Lösungswillen und zu Lösungen besinnt“.

 

Das „balkanmäßig authentischste Stück des Albums“ – so die Band – heißt „Ali Pasha and the 40 Thieves“ und ist von einer kontroversen historischen Persönlichkeit namens Ali Pashë Tepelena inspiriert. Er war einerseits Räuber, Tyrann und Gewalttäter, andererseits geschickter Diplomat und gläubiger Sufi-Muslim. Marko Markovićs Trompete intensiviert die Balkananmutung des Stücks, von dem eine weitere Version auf Gert Kapos im Sommer 2024 erschienenen Album „Amane“ zu hören ist.

 

„Prayers on Koh-Lanta“ beschreibt einen Zusammenprall der Kulturen und beruht auf dem Reisebericht einer christlichen Europäerin, die im thailändischen Koh-Lanta freitags morgens den Muezzin-Ruf aufnimmt, hier im 5/8-Takt gehalten. „Metropolitan Nightrush“ ist an Jim Jarmuschs Night on Earth angelehnt, an alle eklektischen und wilden Eindrücke eines Abends in einer geschäftigen Großstadt.

 

Mit dem Stück „migration“ enden die Metamorphose-Stufen des Albums nach den von Mercan Dede inspirierten Interludes „imago“, „chrysalis“ und „satyr“ mit der gewaltig-sanften Macht der Kunst.

 

Gegründet wurde das Royal Street Orchestra im Jahr 2009, als eine Vorgängerband, bei der Christopher Huber (Violine), Cornelius Thiem (Cello), Christopher Esch (Gitarre) und Dennis Soldin (Gitarre) mitwirkten, auf den Bassisten Armin Alic traf. Er war auf der Suche nach Musikern, mit denen er im weitesten Sinne auf dem Balkan beheimatete Musik spielen konnte.

 

Als der damalige Bassist für einen Auftritt ausfiel, sprang Armin Alic ein und schon bei den ersten Proben wurde klar, dass eine ganz besondere Chemie entstanden war, die zu etwas Neuem führen sollte. Einladungen an die Musiker Dragan Burmazovic (Akkordeon), Nikolaos Rondelis (Oud, Bouzouki), Christian Mohrhenn (Drums) und Max Klaas (Percussions) zu einer Jamsession gingen raus und so entstand das Royal Street Orchestra.

 

Seit der Bandgründung gab es nur eine beruflich bedingte Änderung in der Besetzung: 2017 ging Dennis Soldin in die USA, um seine Karriere als Astrophysiker weiterzuverfolgen. Anstatt einen anderen Gitarristen einzusetzen, lud die Band den Pianisten Gert Kapo ein, die Band zu verstärken. Dennis Soldin ist jedoch weiterhin Bandmitglied und hat auch an den Aufnahmen zum neuen Album „metamorphose“ mitgewirkt.

 

Der bislang größte Erfolg des Ensembles war eine gemeinsame Single namens „Crne Oči“ feat. Bozo Vreco. Das Video ist bis dato mehr als 4,3 Millionen Mal bei Youtube angeklickt worden und war ein Hit auf dem Balkan sowie bei der jugoslawischen Diaspora weltweit.


Royal Street Orchestra: metamorphose

Label: Royal Street Records | Vertrieb: Royal Street Records

Formate: CD, LP, digital

EAN: 0730706011801

VÖ: 06.12.2024

Weitere Informationen (Bandcamp)

 

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- ROYAL STREET ORCHESTRA - L'ORAGE (OFFICIAL TEASER, 0:51 Min.)

- ROYAL STREET ORCHESTRA - METROPOLITAN NIGHTRUSH (OFFICIAL TEASER, 0:42 Min.)

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