Film

„Belfast” ist der persönlichste Film von Kenneth Branagh, er schildert in hinreißenden sinnlichen Schwarz-Weiß-Bildern das plötzliche Ende einer unbeschwerten Kindheit, den Verlust von Unschuld. Die gewalttätigen Ausschreitungen des Nordirland-Konflikts im Sommer 1969 erlebt der Zuschauer hautnah aus der Perspektive des neunjährigen Buddy (grandios Jude Hill), „der fiktionalisierten Version meiner Selbst”, so der Regisseur und Drehbuchautor.


Mehr als fünfzig Jahre waren vergangen, seit Branagh die Heimat hatte verlassen müssen, 2020 im ersten Lockdown der Pandemie begann er mit dem Schreiben des Drehbuchs. „Belfast” ist nun für sieben Academy Awards nominiert, darunter in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch. 

 
Literatur

„Der Sprache den Freipass geben, damit sie laufe…“ Dieser Satz aus Günter Grass Erzählung „Das Treffen in Telgte“ bildete die Grundlage für Titel und Inhalt der sechsbändigen Reihe „Freipass“.

 

Seit 2015 erschien der „Freipass“ alljährlich im Ch. Links Verlag, als Periodikum veröffentlicht von der Günter und Ute Grass Stiftung. Mit dem sechsten Band geht diese Reihe nun zu Ende. Sozusagen mit dem Tod Ute Grass. Sie starb am 24. April 2021 und folgte ihrem Mann, dessen Tod die literarische und literaturinteressierte Welt seit dem 13. April 2015 betrauert.

 
Bildende Kunst

Mit Mary Warburg erinnert das Ernst Barlach Haus in Hamburg an eine weitgehend unbekannte Künstlerin.

Der Ausstellungstitel „Auf Augenblicke frei und glücklich“ hätte dabei nicht treffender gewählt sein können: Mary Warburgs (1866-1934) kleinformatige Pastelle, Aquarelle und Zeichnungen vermitteln tatsächlich die Leichtigkeit und Intensität eines flüchtigen Glücksmoments.

 
Festivals, Medien & TV

Die Helden werden gebraucht! Eine Stadt ist verwüstet, weil Giftgas freigesetzt wird, das die Fähigkeiten der Menschen außer Kontrolle geraten lässt.

 

Dahinter stecken Terroristen, die alle Menschen mit angeborenen Spezialitäten vernichten wollen – auf der ganzen Welt! Die Helden teilen sich über den ganzen Globus auf, um den Anführer dingfest zu machen. Deku, Bakugo und Shoto gehören zum Team von Endeavor, das in das europäische Land Otheon reist. Leider ist das Retten der Welt nicht ganz so einfach – vor allem, wenn man plötzlich vor der Polizei von Otheon flüchten muss!

 
Festivals, Medien & TV

Das aspekteFESTIVAL Salzburg zeichnet sich gleich durch mehrere Besonderheiten aus: Es kann mit der 46. Festivalausgabe 2022 auf eine lange Tradition zurückblicken (Gründung 1977, seit 2006 im biennalen Rhythmus), es ist ein wichtiger Hotspot für Uraufführungen – in diesen Jahr allein elf. Das Neue Musik-Angebot für Jugendliche gehört sowohl zur zentralen Vermittlungsarbeit wie zur konzertanten Aufführungspraxis des Festivals und schließlich gibt es grundsätzlich genreübergreifende Ansätze und Kommunikationen in andere künstlerische Felder.

 
Film

Mit seinem Remake des Noir-Klassikers „Nightmare Alley” verwirklicht Guillermo del Toro einen alten Traum, möglich geworden durch den Erfolg von „Shape of Water” (2017) und zwei Academy Awards. In dem schwermütigen bildgewaltige Thriller-Epos über den Aufstieg und Fall des Trickbetrügers Stanton Carlisle (Bradley Cooper) ersetzt der mexikanische Regisseur die Femme fatale durch einen Homme fatale.    
Die düstre moralische Fabel aus dem amerikanischen Wahrsager-Milieu der Vierziger-Jahre schildert nicht ohne Zynismus die Mechanismen menschlichen Handelns, getrieben von widersprüchlichen Emotionen, Sehnsucht und Machtgier, Selbstüberschätzung, Schuldgefühlen und vor allem Angst: Leben als Flucht vor der Einsamkeit. 

 
Kultur, Geschichte & Management

Wahrscheinlich ist alles, was Insekten ausmacht, für uns fremd und unverständlich, aber besonders ein Merkmal unterscheidet sie radikal von uns: Sie sind segmentiert, in einzelne Abschnitte unterteilt, tief eingekerbt.

Menschen dagegen fühlen und verstehen sich als eine Einheit, und sie schauen auf sich selbst als ein einziges Wesen zurück.

 
Kultur, Geschichte & Management

Spinnen, Schlangen, Antilopen – Eine Ausstellung mit Tierplastiken und Tiermasken bildet den Auftakt: insgesamt dreimal sollen 2022 unter dem Titel „Afrika in Lübeck“ die sehenswerten und viel zu lange unter Verschluss gehaltenen Bestände der Lübecker Völkerkundesammlung präsentiert werden.

 

Wie bereitet man sich auf eine Ausstellung des Jahres 2022 über afrikanische Plastiken vor?

 
Film

Als „Fabel nach einer wahren Tragödie” bezeichnet Pablo Larraín seine ästhetisch virtuose Horror-Farce „Spencer”. Der chilenische Regisseur und sein britischer Drehbuchautor Steven Knight befreien Lady Di (überragend Kristen Stewart) von ihrem ikonischen Image.
Endlich darf Diana, Princess of Wales, aus der Rolle fallen, muss nicht mehr um Sympathie buhlen, darf störrisch sein, ungerecht, kokett, zornig, verzweifelt, ihre Ängste ausleben, versagen wie eine Frau aus Fleisch und Blut. Sie stellt die ihr verhasste Märchenwelt auf den Kopf und ist betörender denn je. Eine Vogelscheuche am Feldrand avanciert zum Symbol der Suche nach Identität.   

 
Film

Wer an Hamburg denkt, denkt an Hafen und St. Pauli, an Pfeffersäcke und Speicherstadt. An Kino eher nicht.

Und doch ist Hamburg auch Filmstadt. Sicher nicht so berühmt wie Berlin oder München, dafür mit unverwechselbarem Charakter: Filme aus Hamburg sind schroff und urban, lebensnah und multikulti. Das Altonaer Museum blättert mit „Close-up“ nun Hamburgs Film- und Kinogeschichte(n) von den Anfängen bis zur Gegenwart auf.

 

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