Kultur Blog
- Geschrieben von Redaktion -
Mit „Belle“ beweist sich Mamoru Hosoda erneut als visionärer wie gefühlvoller Geschichtenerzähler.
Mit „Belle“ feiert Studio Chizu – das im April 2011 u.a. von Hosoda in Tokio mitgegründet wurde – sein 10-jähriges Bestehen und bleibt, zusammen mit Studio Ghibli, das einzige Animationsstudio in Japan, das einem unverwechselbarem Regisseur treu geblieben ist.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Zu seinem 40-jährigen Bestehen präsentiert der Denkmalverein Hamburg ein exzellentes schmales Buch, in dem er acht vorbildlich sanierte Gebäude vorstellt.
Aus zahlreichen Farbfotos und einem fundierten, locker erzählten Text von Architekturjournalist Claas Gefroi sind acht ganz individuelle Porträts entstanden, man bekommt sofort Lust, diese unbekannten Denkmäler zu besichtigen. Doch dieses Buch ist mehr als das Angebot zu einer ungewöhnlichen Sightseeing-Tour: man erkennt die Bedingungen, unter denen Denkmalschutz gelingen kann, und warum er nicht nostalgischer Heimatschutz, sondern ein integraler Teil jeder zukünftigen Stadtentwicklung sein sollte.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Nicht nur Yasmina Reza ist eine Meisterin darin, den „Gott des Gemetzels“ zu beschwören. Wie man seit dem italienischen Kinohit „Perfetti Sconosciuti“ (2016) und seinem deutschen Remake „Das perfekte Geheimnis“ weiß, versteht auch Autor Paolo Genovese menschliche Abgründe genüsslich vorzuführen.
Nun hat Ulrich Waller die grandiose Gesellschaftskomödie im St. Pauli Theater inszeniert und damit wohl einen neuen Kassenschlager geschaffen. Das Premierenpublikum jedenfalls trampelte vor Vergnügen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Sattsam bekannte Meisterwerke aus vertrauten Zusammenhängen zu lösen, um in neuen Inszenierungen einen frischen Bick zu ermöglichen, das hat sich die Hamburger Kunsthalle schon eine Weile auf die Fahnen geschrieben.
Was für erstaunliche Einsichten dabei zu gewinnen sind, zeigen derzeit die „deutsch-französischen Begegnungen“. Sie führen die reiche Impressionismus-Kollektion des Hauses in thematischen Dialogen vor Augen, die Gemeinsamkeiten, aber auch unterschiedliche Auffassungen links und rechts des Rheins erstaunlich klar zum Ausdruck bringen.
- Geschrieben von Dagmar Reichardt, Wolfgang Welsch -
Während in Venedig die 59. Internationale Kunstbiennale ihre Pavillons öffnet, feiert das Deutsche Studienzentrum in Venedig sein 50-jähriges Bestehen. Im Rahmen eines Festakts öffnete der Kapitelsaal der franziskanischen Bruderschaft Scuola Grande di San Rocco mit seinen überdimensionalen, wunderschönen Wandgemälden Tintorettos am 6. Mai seine Pforten.
Dagmar Reichardt sprach mit dem Festredner – dem deutschen Philosophen und Erfinder der „Transkulturalität“ Wolfgang Welsch – über Transdisziplinarität sowie die Rolle der Medien, Ökologie, Politik und Kunst in Zeiten der ausklingenden Postmoderne.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Der bekannte Unbekannte oder der unbekannte Bekannte? Die jüngere Generation jedenfalls dürfte den Namen Nay bislang kaum gehört haben, dabei ist er in der Kunstwelt durchaus klangvoll.
Mit der großartig inszenierten Ausstellung „Ernst Wilhelm Nay. Retrospektive“ in der Hamburger Kunsthalle wird einem der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhundert nach langer Zeit wieder die Referenz erwiesen, die er verdient.
- Geschrieben von Redaktion -
In einer von der Brost-Stiftung initiierten Wanderkunstausstellung stellt sich der bekannte Kabarettist Dieter Nuhr als bildender Künstler vor. Künstlerisch gestaltete Fotografien spiegeln die Welt im Ruhrgebiet – und umgekehrt.
Mit „Nuhr im Ersten“ erreichte er zuletzt regelmäßig etwa zwei Millionen Menschen, den satirischen Jahresrückblick 2021 von Dieter Nuhr verfolgten knapp 3,5 Millionen Zuschauer. Auf seinen Tourneen füllt der Kabarettist und Moderator große Hallen. Seine intensive Arbeit als bildender Künstler und Fotograf blüht dagegen eher im Verborgenen. Mit der Ausstellung „Von Fernen umgeben“, die Nuhr gemeinsam mit der Brost-Stiftung konzipierte, soll sich das ändern.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Wie fing alles an? Warum versuchten sich Menschen erstmals mit der Landwirtschaft, warum gründeten sie Städte und später sogar Staaten, und wie kam es zur gesellschaftlichen Ungleichheit?
Kann man überhaupt herausfinden, wie alles begann?
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Goldschmied oder Bildhauer? Für Ruan Weng Mong ist das nicht die Frage. Der gebürtige Taiwaner vereint die Wucht der großen Form mit der handwerklichen Sorgfalt und Sensibilität des Schmuckkünstlers.
Unter dem Titel „Exotic Formosa“ zeigt das Schmuckmuseum Pforzheim noch bis zum 6. Juni 2022 eine umfangreiche Retrospektive des ehemaligen Obermeisters der Nürnberger Goldschmiede-Innung, die seine singuläre Stellung in der zeitgenössischen Schmuckkunst eindrucksvoll vor Augen führt.
- Geschrieben von Anna Grillet -
Eine Pariser Notaufnahme als Spiegelbild der tiefen Kluft in der Gesellschaft: Catherine Corsini inszeniert die satirische Tragikomödie „In den besten Händen” zwischen Fiktion und knallharter Realität, voll nervös vibrierender Energie und Spannung.
Auf dem Champs-Elysées demonstrieren die Gelbwesten gegen Präsident Macron, die französische Regisseurin konfrontiert uns mit Wut, Schmerz, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Armut, elitärer Überheblichkeit und Liebe nahe der Obsession. Momente von Ohnmacht und Bedrohung wechseln mit schwarzem Humor, absurd wie erschütternd.