Was unsterblich im Gesang soll leben / muß im Leben untergehn.
Aus: Friedrich Schiller (Die Götter Griechenlands)
Ihn hat's getroffen,
Ja, er ist fort.
War nichts zu hoffen,
Ihn hat der Ort.
Ins Eck gedrückt,
Dort, Sandgestein.
Das Herz so rein,
Hast uns berückt.
Frank-Peter Hansen
„Fragen wir weiter, worin die künstlerische Begeisterung bestehe, so ist sie nichts anderes, als von der Sache ganz erfüllt zu werden, ganz in der Sache gegenwärtig zu sein und nicht eher zu ruhen, als bis die Kunstgestalt ausgeprägt und in sich abgerundet ist. - Wenn nun aber der Künstler in dieser Weise den Gegenstand ganz zu dem seinigen hat werden lassen, muß er umgekehrt seine subjektive Besonderheit und deren zufällige Partikularitäten zu vergessen wissen und sich seinerseits ganz in den Stoff versenken: so daß er als Subjekt nur gleichsam die Form ist für das Formieren des Inhaltes, der ihn ergriffen hat. Eine Begeisterung, in welcher sich das Subjekt als Subjekt aufspreizt und geltend macht, statt das Organ und die lebendige Tätigkeit der Sache selber zu sein, ist eine schlechte Begeisterung.“ (Hegel)
Denke ich an Greger Hansen, fällt mir immer wieder zunächst das eine Wort ein: Schönheit. Ich rede nicht von der körperlichen Schönheit allein, für die der Mensch nichts kann, weil sie, als naturgegebene, verdienstlos ist. Denn ja, Greger Hansen mit seinem gelockten, blonden Haarschopf war zweifelsohne ein schöner junger Mann mit seinen 17 Jahren, als ich ihn in unserer Porticus-Klicke, also dem am Nordermarkt Flensburgs gelegenen Kneipentreffpunkt, kennenlernte. – Gemeint ist darüber hinaus und noch viel mehr die Schönheit der Seele, von der zu sprechen man sich eigentlich hüten sollte, will man nicht in den Verdacht verkitschter Großsprecherei geraten. Aber so ist es: Greger Hansen hatte eine und war eine schöne Seele, das wurde mir in dem Moment schlagartig bewusst, als er mit seiner zarten und, allem sanften Schweben zum Trotz, doch bestimmten Stimme das erste Mal in meiner Gegenwart zu reden anhub.
Gregers (apropos Schönheit) ältere Schwester Erdmute, von ihrer Mama liebevoll Suse gerufen…
Er besuchte zu diesem Zeitpunkt noch, anders als all die anderen Schüler unserer intellektuellen Zech- und Qualmrunde (generisches masculinum!), die auf der östlichen Höhe gelegene Goethe-Schule, was ich noch heute als äußerst passend empfinde. Weil die vom Namen her gegebene Klassizität des gymnasialen Hintergrundes ebenfalls diesem Menschen zeitlebens, also für die kurze Zeitspanne von knapp vier Jahrzehnten, quasi auf den Leib geschneidert gewesen ist. Und genau dazu will es auch stimmen, dass Greger lange Zeit hinsichtlich der einzuschlagenden beruflichen Laufbahn schwankend gewesen ist: sollte er sich voll und ganz auf das Erlernen des Pianoforte-Spiels konzentrieren, oder nicht lieber doch die Schauspielerei zu seinem eigentlichen Lebensmittelpunkt machen?! Eine schwere Entscheidung, zumal – ich habe unlängst selbst einen Blick auf die Blätter werfen dürfen – kleine Kompositionen von seiner Hand vorliegen, die zeigen, dass sich dieser junge Mensch in musicis nicht bloß als reproduzierender Künstler betätigt hat.
Vierhändig… Greger zusammen mit seiner Mutter Magdalene am Pianoforte.
Greger Hansen war der Benjamin der Familie Hansen, des Bauern von Maasbüll-Hof. Und genoss als Spätgeborener und Nesthäkchen sämtliche Freiheiten eines auf einem Angeliter Dorf aufwachsenden Kindes. Apropos Freiheit: all jene, die sich als kurz vor dem Abitur befindliche Jugendliche an den Wochenenden im Porticus zu ihren alkohol- und zigarettengeschwängerten Diskussionsabenden zusammenfanden, verband exakt das Bedürfnis nach Freiheit oder, negativ ausgedrückt, der unbedingte Widerwille gegen jegliche Art der Bevormundung. Was, wie sich denken lässt, von den zu dem damaligen Zeitpunkt vermutlich nicht gerade wenigen Immer-noch-Nazis unter den Lehrkörpern – am entschiedensten von Denjenigen in Abrede gestellt, die allen Grund hatten, sich angesprochen zu fühlen – nicht besonders goutiert wurde …
Für nicht gerade wenige Pädagogen erst recht und vor allem damals ein Graus…
Und im Falle Gregers dann ja auch dazu geführt hat, dass er, seiner nicht zu duldenden Renitenz wegen, für einen allerdings überschaubaren Zeitraum vom Schulunterricht ausgeschlossen wurde. – Ein Sanftmütiger auf den Barrikaden, klingt nach einem Widerspruch in sich und war trotzdem Realität.
Der Schelm, der Greger – (nicht nur) als Mime – selbstredend auch war.
That's the fault: „Trying to replicate what you think the people want you to do. Replicating is never the way to convince people that you know what you're doing.” (Hilary Hahn) Ich denke, exakt dies war auch Gregers Credo: eine entschiedene Abneigung gegen die sich anbiedernde Gefallsucht all derer, die sich nach irgendeiner Decke strecken. Das überzeugt ohnehin stets bloß die Falschen. Oder auch so: „sagt der Künstler: aber wenn mein Werk gefällt oder Vergnügen erweckt, so habe ich doch meinen Zweck erreicht; so antworte ich: umgekehrt! Weil du deinen Zweck erreicht hast, so gefällt dein Werk, oder daß dein Werk gefällt, kann vielleicht ein Zeichen sein, daß du deinen Zweck in dem Werke selbst erreicht hast.“ (Karl Philipp Moritz)
Ich erinnere mich noch ganz genau an Gregers ersten öffentlichen Auftritt als Mime in der Aula des Alten Gymnasiums. Und muss mich, sicherheitshalber, gleich selbst korrigieren. Da es bloß aus meiner Sicht seine Premiere gewesen ist oder war. Gegeben wurde das lyrische Drama Der Tor und der Tod von Hugo von Hofmannsthal. Greger spielte den Edelmann Claudio, ein dandyhafter Springinsfeld, außerstande, sich auf wirklich ernst gemeinte Gefühle seinen Mitmenschen gegenüber einzulassen, oder kurz, ein pseudovergeistigter, selbstverliebter Ästhetizist, dem erst in der Stunde des Todes bewusst wird, wie defizitär und todbringend sein Verhältnis zu all jenen gewesen ist, die sich ihm in wirklicher Liebe hingegeben haben und darüber zugrunde gegangen sind. Ein Leben in Schuld und ganz später, todgeweihter Sühne.
Die Aula war rappelvoll. Während des Spiels wurde mir zusehends mulmig, und ich kämpfte einen letztlich vergeblichen Kampf gegen die Tränen. Denn was ich sah, und was Greger, seines jugendlichen Alters zum Trotz, mit höchster Intensität darbot, war – eine Vergeblichkeit und ein großes Umsonst und Zu spät – wirklich herzzerreißend.
Es ist wohl verwegen, zu behaupten, dass die Intensität in der Darstellung – ein Überwältigtsein (vor allem bei mir!) – an diesem speziellen Abend den Ausschlag dafür gegeben hat, dass sich Greger dann eben doch für die Schauspielerei entschieden hat. Aber wie auch immer, sein Weg führte ihn nach bestandenem Abitur an die renommierte Folkwang (Schauspiel-) Hochschule in Essen.
Nach beendeter Ausbildung erhielt er sein erstes Engagement im Theater Ulm, wo er dann bald schon von einem ‚Headhunter‘ der traditionsreichen Schaubühne am Lehniner Platz (vormals am Halleschen Ufer) entdeckt und vom Fleck weg engagiert wurde; der Beginn der Arbeit unter dem hochumstritten-innovationsfreudigen Regisseur Peter Stein.
Inszeniert wurde beispielsweise das am 23. April 1981 noch am Halleschen Ufer uraufgeführte Stück Klassen Feind (das 1983 auch in Spielfilmlänge in die Kinos kam), in dem Greger die Rolle des Angel (Udo Samel gab den vergleichsweise besonnenen und für Mäßigung stehenden Deeskalationsexperten Vollmond) mit hilflos-lasziver und slapstickhafter Erotik ausfüllte.
Auf Grund eines – ich formuliere neutral, weil ich die Zusammenhänge nicht wirklich kenne – ‚Zerwürfnisses‘ zwischen Greger und dem Regisseur Stein ging mein Jugendfreund bald schon – nach dreimalig eingereichter Kündigung (!) – seine eigenen Wege; das Schaubühnen-Engagement war also von lediglich kurzer Dauer. Greger, so viel sei immerhin gesagt, ließ gesprächsweise anklingen, dass seine Entscheidung, sich fortan als Rhapsode zu betätigen, vor allem damit zu tun hatte, dass der weithin bekannte Theatermann die aufstrebenden Nachwuchskräfte in seinen Kalkulationen nicht gerade ganz oben auf seiner Rechnung hatte, also, allem theatralischen Avantgardismus zum Trotz, rein besetzungstechnisch doch wohl eher ein Traditionalist gewesen ist.
Er trat beispielsweise in dem am Kreuzberg gelegenen Theater zum westlichen Stadthirschen oder in der Nähe des Charlottenburger Schlosses mit einer Lesung vor die theater- und literaturbegeisterte Öffentlichkeit. Und sie kam jedes Mal auf ihre Kosten! Ich weiß, wovon ich rede, denn zusammen mit der Mutter meiner Tochter waren wir nach Möglichkeit stets zugegen, wenn Greger als Solist seine überragenden schauspielerischen Qualitäten entfaltete. Ich muss sogar gestehen, dass es vor allem meine Freundin war, die sich schwer ins Zeug legte, Greger ein ums andere Mal ‚ihre Aufwartung zu machen‘; ihr Herz schlug für diesen Mimen wohl nicht bloß aus ihrer Liebe fürs Theater…
Ende der 60er und auch noch Anfang der siebziger Jahre war es alles andere als selbstverständlich, sich öffentlich zu seiner Homosexualität zu bekennen. „Der § 175 STGB wurde in der Bundesrepublik erst 1969 auf sexuelle Handlungen mit Jugendlichen unter 21 Jahren beschränkt. Dieses so genannte Schutzalter wurde 1973 auf 18 Jahre herabgesetzt.“ Ist so bei wikipedia nachzulesen. – Wie gesagt, es gehörte damals und auch heute noch in den einschlägigen homophoben Kreisen Mut dazu, sich zu outen. Was allein schon daraus hervorgeht, dass der sich für aufgeklärt haltende und gebende westdeutsche Staat erst zu dieser Zeit Reformbedarf anmeldete…
Aber Greger ist eben nie ein Hänfling gewesen, der sich durch die mit viel Gehässigkeit und hoher Gewaltbereitschaft unterlegten Meinungsäußerungen der rundherum Angepassten ins Bockshorn jagen ließ. Aus seinem Schwulsein hat er jedenfalls nie ein Geheimnis gemacht.
Seinem noch vergleichsweise jungen Leben war zwei Tage vor Weihnachten im Jahr 1993 ein frühes Ende gesetzt. Keine Floskeln, jetzt. Deswegen so: Bitterkeit und Trauer sind mein Teil.
Ich danke Gregers Bruder Peter Hansen für seine Bereitwilligkeit, mir die hier abgebildeten Fotos – mit Ausnahme des letzten unlängst ‚geschossenen‘, auf dem die ganz nah an der Michaeliskirche gelegene Grabesstatt auf dem Rüllschauer Friedhof zu sehen ist – zur Verfügung zu stellen.
Nachtrag
Aus den Erinnerungen von Gregers Bruder Lutz, vor allem die Zeit an der Schaubühne betreffend:
Schauspielerstationen. Greger wurde nun rasch zum erfolgreichen Schauspieler. Bereits sein erstes Engagement am Theater von Ulm, dem ältesten Stadttheater Deutschlands, war sehr erfolgreich. Er erzählte gerne von der Inszenierung von Shakespeares Sturm. Dort blieb er zwei Jahre von 1977 bis 1979, war aber auch nicht ganz ausgelastet. Er veranstaltete zum Beispiel einmal einen Chansonabend mit eigenen Liedern und Texten, die mir sehr gut gefielen. Leider sind sie mir bei einem der Umzüge abhandengekommen. Offensichtlich spielte er damals schon recht gut, denn er bekam dann ein Angebot vom berühmten Claus Peymann für das Württembergische Staatstheater Stuttgart, das er natürlich sofort annahm.
Es sollte dann aber noch stärker kommen; denn der zu dieser Zeit berühmteste deutsche Theaterregisseur Peter Stein bot ihm ein Engagement in der Berliner Schaubühne an. Zu meiner großen Freude, der ich ja schon seit 12 Jahren in Berlin lebte, nahm er das Angebot an und kam auch wieder aus dem Vertrag mit Peymann heraus. So trat er dann im Herbst 1979 die Reise nach Berlin an, wo die Schaubühne am Halleschen Ufer gerade vor dem Umzug an den Lehniner Platz stand. Greger blieb diesem Haus über acht Spielzeiten treu und auch später zeitlebens verbunden. Natürlich war er nun ein kleiner Schauspieler unter den Stars der damaligen Theaterszene wie Bruno Ganz, Edith Clever, Jutta Lampe und Otto Sander, um nur einige zu nennen.
Sein erstes Stück, in dem er mitspielte, war denn auch schon das gewaltige Werk der Orestie von Aischylos in einer Mammutaufführung von 9 Stunden. Mit diesem Werk gab es auch mehrere Auslandsaufführungen, ein Höhepunkt war die in Athen. Greger war ein unermüdlicher Arbeiter und Lerner. Die unerbittlich tiefgründige Arbeitsweise von Peter Stein und auch anderen Regisseuren verinnerlichte er und hätte ohne dieses Handwerk seine späteren Eigenproduktionen kaum so erfolgreich auf die Beine stellen können.
Gregers Zufriedenheit wich aber sehr bald, weil die Hauptrollen immer mit den ganz großen Namen besetzt waren und er sich auf bestimmte Rollen zurückgeworfen fühlte. Seine Spezialität waren immer Stücke in denen der Schauspieler ein Instrument spielen musste, da Greger über eine hohe Musikalität verfügte. So wurde ihm seine musische Begabung eher hinderlich, da er gerne auf dieses Feld zurückgeworfen wurde, denn bei Stein musste immer alles original sein. Da lief kein Tonband, wenn ein Cembalo oder eine Schalmei gefordert wurde, da musste Greger her! Stein reagierte auf die Kritik seiner jungen Schauspieler mit der Inszenierung des Klassenfeindes von Nigel Williams, einer grellen Darstellung von Problemjugendlichen, hier nach Kreuzberg verpflanzt. Es war ein hartes, aber sehr dichtes Spiel, das mich unglaublich aufgewühlt hat. Peter Stein hat es 1983 auch mit dem berühmten Robby Müller verfilmt, aber leider gibt es bis heute keine DVD davon. Dies blieb aber das einzige Stück in dem Greger seine Fähigkeit so richtig ausspielen konnte, vielleicht auch, weil er den sensiblen, schwulen Angel spielte.
In den Folgejahren hatte Greger, weil ihm die Entwicklungsmöglichkeiten fehlten, dann zweimal erfolglos gekündigt, er wurde von Stein immer wieder gehalten. Auch suchte er nebenher Bestätigung in einer Filmrolle (Eine deutsche Revolution; Herbst, 1983). Dennoch blieb er der Schaubühne nur bis 1987 treu. Obwohl er auch mit Regiegrößen wie Klaus-Michael Grüber, Robert Wilson und Meredith Monk arbeitete und mit zahlreichen Schauspielern freundschaftlich verbunden war, ließ er sich nicht mehr halten. Diese Kollegen veranstalten übrigens später auch eine Gedenkveranstaltung für ihn mit vielen Ausschnitten aus seinem Theaterleben und einige scheuten auch nicht den weiten Weg zu seiner Beerdigung in Rüllschau am 27.12.1993.
Als Rhapsode verdiente er im Anschluss an seinen Weggang von der Schaubühne sein Geld mit weiteren Film-, Fernseh- und Sprechrollen im Rundfunk. Unter den Filmen war auch eine Produktion unter der Regie von Jeanine Meerapfel, „La Amiga“, die sich mit den verschwundenen Söhnen während der argentinischen Militärdiktatur befasste. Hier spielte Liv Ullmann die Hauptrolle. er den deutschen Freund des verschleppten Sohnes. Auch in dem japanisch-deutschen Spielfilm „Die Tänzerin“ von Masahiro Shinoda spielte er mit.
1990 nahm er noch einmal eine Hauptrolle in einer großen Theateraufführung des Schlossparktheaters in Berlin an, wo er zusammen mit Walter Schmiding in der Künstlertragödie „Michael Kramer“ von Gerhart Hauptmann im Vater-Sohn-Konflikt auf der Bühne stand. Diese Inszenierung fand in allen regionalen und überregionalen Zeitungen große Beachtung.
Aber sein eigentliches Projekt waren eigene sehr arbeitsintensive Inszenierungen. Als Erstes ging er homerische Hymnen aus dem 7. Jhd. V Chr. an. Griechenland hatte ihn schon lange interessiert, besonders seit er bei der Aufführung von Peter Steins Orestie in Athen mitmachen durfte. Möglicherweise hatte er dort auch zum ersten Mal die Idee als Sänger aufzutreten. Er machte sich so an einen Stoff, der so ganz aus der Zeit gefallen zu sein schien.
Mit „Unter Göttern“ ging er zum ersten Mal ganz alleine auf die Bühne im Theater zum Westlichen Stadthirschen, einem 1982 gegründeten experimentellen Theater. Er hatte sich sehr intensiv auf die Texte vorbereitet, Altgriechisch gelernt und mit Hilfe von einigen Übersetzungen seine ganz eigene Textfassung geschaffen. Diese handwerklich überaus gründliche Vorbereitung hatte er von Peter Stein mitgebracht: sich bis an die Grenze des Möglichen in den Stoff einzuarbeiten, ohne Schonung des eigenen Ichs.
Eines seiner nächsten Projekte kreiste um die nordischen Götter aus der Edda-Sage. Mit zwei Reisen nach Island und wiederum einer eigenen Textfassung präsentierte er sein Exzerpt wieder im Stadthirschen (Oktober 1989) und 1991 unter anderem auch in Reykjavik unter dem Titel „Runen, Recken, Riesenweiber“.
Sein drittes Projekt als Erzähler antiker Texte war lateinischen Ursprungs und stammte von Titus Petronius Arbiter. Das Romanfragment „Satyricon“ wurde wie die anderen Texte auch von Greger in eine eigene Fassung umgeschrieben und erzählt. Es ist eine Art Schelmenroman mit starkem erotischen Einschlag aus der Zeit Neros. Der SFB brachte es 1993, 8 Monate vor Gregers Tod, noch als Lesung. Das Hördokument ist leider nicht archiviert.
„Ihr aber alle zusammen hier, vergesst mich nicht! – Und kommt einmal ein leiderfahrener Fremder zu euch, einer der Menschen, wie sie hier auf der Erde leben, und fragt: Wer von den Sängern, die hier verkehren, ist euch lieb, und wer hat euch besonders entzückt? – Dann erinnert euch an mich!“
PAN – Homerischer Hymnos, 5. Jhd. v. Chr.
Ad personam Dr. Frank-Peter Hansen
Frank-Peter Hansen ist promovierter Philosoph und hat im Nebenfach Germanistik studiert. Sowohl an der FU-Berlin als auch an der Humboldt Universität hielt er Lehraufträge inne.
Darüber hinaus bot er an der Lessing-Hochschule und in der Cajewitz-Stiftung eine Serie von Vorträgen über die Goethe-Zeit an (Goethe, Kant, Herder, Hegel, Schelling, Hölderlin, Moritz etc.).
Seit er die Belletristik (id est, ‚seriöse‘ Romane und Krimis) in mein schriftstellerisches Repertoire aufgenommen hat, liest er immer wieder einmal aus den Produkten seiner Einbildungskraft in Buchhandlungen, Bibliotheken etc. vor. Im Anschluss finden Diskussionen über Sinn, Zweck und Hintergründe des schriftstellerischen Schaffens statt.
Außerdem äußerte er sich ausführlich in zahlreichen Publikationen zu Fragen der Logik, Mathematik, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie und Physik.
Weitere Informationen (Wikipedia)
Hinweis: Die Inhalte der Kolumne geben die Meinung der jeweiligen Autoren wieder. Diese muss nicht im Einklang mit der Meinung der Redaktion stehen.
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