Klassik Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Claus Friede -
Der Titel des neuen Albums des franco-kanadischen Ensembles „Constantinople“ gibt schon einen Hinweis auf das was es ist: Eine Umwandlung oder Anpassung – „Metamorfosi“ (italienisch) – „Impressions Baroque“ (französisch).
Die CD ist eine Mischung aus unterschiedlichen Kultureinflüssen unterschiedlicher Epochen. Konstantinopel – das heutige Istanbul – war und ist für die Musiker des Ensembles ein Schmelztiegel von Ost und West mit einer Historie und der bis heute andauernden übergreifenden Verbindungen von Orient und Okzident. Das wollen sie vermitteln und so spürt der Hörer einerseits die Verbundenheit zur Herkunft der Musiker und andererseits die Leidenschaft für die klassische westliche Musik.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das „Orchesta Sinfónica Nacional de Cuba“ unter der Leitung von Enrique Pérez Mesa spielt „Cuban Symphonic Music“. Klingt exotisch, denn ich habe von symphonischer Musik aus Kuba und von Kubanern komponiert bislang wenig erleben dürfen. Umso neugieriger war ich auf dieses Album. Und es hat große Freude gemacht – eine wahre und überraschende Entdeckung!
Das „Orchesta Sinfónica Nacional de Cuba“ ist noch die bekannteste Komponente dieser CD und das nicht nur in Kuba oder Florida.
- Geschrieben von Claus Friede -
Wer sich zu Weihnachten etwas Schönes tun will und musikalisch diese Zeit besonders liebt, hat mit diesem Sammlungsalbum das Versprechen über alle Generation hinweg eingelöst. „The Promise of Ages“ des Taverner Consort & Choir unter der Leitung von Andrew Parrott sammelt in dieser Anthologie wieder einmal das große klangliche Repertoire der Geburt Christi.
Parrott ist ein Liebhaber von Anthologien, denn er hat etliche Alben und Bücher zum Thema „The Carol“ (Das Weihnachtslied) veröffentlicht.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Der gefeierte Bassbariton Thomas Quasthoff singt auch nach seinem Rückzug von der Bühne Jazz – diesmal vier Jazz-Weihnachtsklassiker aus den USA. Dazu liest er deutsche Gedichte von der Suche nach dem wahren Weihnachtszauber.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Daniel Barenboim stand am Pult der Philharmonie in Berlin, seine Staatskapelle begleitete dort im August die Starsopranistin Anna Netrebko bei einer leicht verspäteten Jubiläumsveranstaltung zum 150. Geburtstag von Richard Strauss. Die russische Diva sang Strauss’ „Vier letzte Lieder“, das Orchester steuerte die sinfonische Dichtung „Ein Heldenleben“ bei. Den Live-Mitschnitt hat jetzt die Deutsche Grammophon auf CD herausgebracht.
- Geschrieben von Claus Friede -
Der Roman „The Bride of Lammermoor“ (1819) aus der Reihe „Tales of My Landlord“ des schottischen Schriftstellers Sir Walter Scott (1771-1832) diente als Vorlage für die Oper „Lucia di Lammermoor“ des Belcanto-Komponisten Gaetano Donizetti (1797-1848).
Sie wurde – wie häufig damals – durch Überarbeitung, gleich zwei Mal uraufgeführt: 1835 im Teatro San Carlo in Neapel als auch 1839 als französische Version in Paris. Das Libretto stammt von Salvadore Cammarano (1801-1852), der ebenfalls in Neapel arbeitete und der in glücklich fügender Weise immer wieder mit dem Schnell- und Vielkomponisten Donizetti kooperierte. Letzterer brachte es in seiner überschaubaren Schaffensperiode von 30 Jahren auf nachweislich 71 Opern!
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Bachs große Passionen nach Matthäus und Johannes, die h-Moll-Messe und 18 CDs mit Bach-Kantaten hat Sigiswald Kuijken schon eingespielt – mit seinem Originalklang-Ensemble „La Petite Bande“ und auch in den Chorpartien solistisch besetzt. Rechtzeitig zu Wehnachten hat Kuijken nun Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ veröffentlicht. Es ist eine großartige Aufnahme, die Maßstäbe setzt.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Schon zum dritten Mal in diesem Jahr zeigt der „KlassikKompass“ nach Perm, der russischen Millionenstadt im Ural-Vorland, mehr als 1.000 Kilometer nordöstlich von Moskau. Diesmal wegen „Così fan tutte“ – wieder eine Mozart-/da Ponte-Oper – mit der der dortige Theaterchef Teodor Currentzis international von sich reden macht. Seine zweite nach „Le Nozze di Figaro“ im Februar. Und nach einem kürzlich erschienenen großartigen Rameau-Best-of-Album.
- Geschrieben von Claus Friede -
Claudio Monteverdi (1567-1643) gehört zu den namhaftesten Komponisten der Übergangszeit von der Renaissance zum Barock. Kaum ein anderes Werk des 17. Jahrhunderts hat solchen Eingang in die heutige Musikpraxis gefunden. Die Marienvesper wurde um 1610 veröffentlicht, also etwa drei Jahre nach seiner bedeutenden Oper „L’Orfeo“. Sie wurde am Hofe von Mantua erarbeitet und besteht aus einem Invitatorium, fünf Psalmen, einem Hymnus und einem Magnificat, in Lateinischer Sprache und wurde Papst Paul V. gewidmet.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Am 8. Juni 1937 wird in der Oper in Frankfurt/Main eine neue Musiktheater-Produktion uraufgeführt: „Carmina Burana. Cantiones profanae cantoribus et choris cantandae comitantibus intrumentis atque imaginibus magicis“ (übersetzt: Carmina Burana. Weltliche Kantaten für Sänger und Chöre begleitet von Instrumenten und magischen Bildern). Carl Orffs Werk wird die ganze Welt erobern. Jetzt hat es der Originalklang-Sucher Jos van Immerseel neu eingespielt.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Über die unschöne Sitte, hohe Männerstimmen durch schnelle Schnitte zu produzieren, ist die Musikgeschichte glücklicherweise schon lange hinweg gegangen. Aber wenigstens eine Ahnung davon, für welche Stimmen Händel oder Vivaldi ihre schönsten Opernarien geschrieben haben, kann man auch heute noch haben, seit sich verstärkt Sänger auf das hohe Kopfstimmenregister, das Falsett, konzentrieren, mit dem sie nach oben über die Alt- und sogar bis in die Sopranlage vordringen können.
- Geschrieben von Claus Friede -
„Den Anstoß für mein neues Album“, sagt die argentinische Cellistin und mehrfache Echo Klassik-Preisträgerin Sol Gabetta, „war das titelgebende Stück „Prayer“ von Ernest Bloch, das ich häufig als Zugabe spielte. Es löste beim Publikum jedes Mal eine Ergriffenheit und Betroffenheit aus, denn es ist sinnlich und besinnlich zugleich.“
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Sie kennen sich seit Kindertagen in Buenos Aires, doch zusammen Klavier gespielt haben sie selten. Jetzt gibt es den faszinierenden Mitschnitt ihres gemeinsamen Recitals in der Berliner Philharmonie vom April 2014. Dazu: Carlos Kleibers „Lied von der Erde“ wurde restauriert. Und dann noch: Knochenarbeit eines Musik-Magiers – Carlos Kleiber bei der Probe belauscht.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Teodor Currentzis und seine „MusicAeterna“ mit einer furiosen Best-of-CD des französischen Komponisten, hoch emotional und tief aufregend.
Jean-Philippe Rameau, geboren zwei Jahre vor Händel und Bach 1683, hatte sich redlich, aber ohne große Erfolge durchgeschlagen bis zu seinem 50. Lebensjahr. Er hatte lange Jahre als Organist an verschiedenen großen Kirchen gearbeitet, unterrichtet, komponiert und musiktheoretische Schriften verfasst. Erst jetzt aber gelang es ihm, sein erstes Werk für die Opernbühne aufzuführen – „Hippolyte et Aricie“ wurde ein Sensationserfolg mit geradezu märchenhaften Folgen für den Urheber.