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Vergleicht man die vielen musikalischen Festivals in Hamburg mit Blumensträußen, dann ist vor anderen, schon länger existierenden oder in den Anfangszeiten der Elbphilharmonie aus dem Boden gestampften Festivals das „International Mendelssohn Festival“ ein besonders bunter, fröhlich und oft überraschend in der Zusammenstellung der aufgeführten Werke.
Ein privat organisiertes Festival, das diesmal vom 12. bis zum 22. September reicht und bei dem sich hochkarätige Musiker unter der Regie des Hamburger Cellisten Niklas Schmidt treffen, um an großen Konzertorten in der Hansestadt vor allem die Gattung Kammermusik zu neuem Glanz zu polieren. Neun Konzerte (s. unten) sind es in diesem Jahr, zu Gehör gebracht in den kleinen Sälen von Elbphilharmonie und Laeiszhalle und in St. Johannis Harvestehude. Und das Motto könnte lauten: gespielt wird, was uns Spaß macht.
Doch die Liebe zur Kammermusik hat zu weiteren Angeboten geführt: über die Summer School und die Meisterkurse reicht auch diesmal eine Riege von mehr als erfahrenen 20 Musikerinnen und Musikern ihr exzellentes Können an den kammermusikalischen Nachwuchs weiterreichen.
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Herzensprojekte gibt es allerdings fast ausschließlich bei diesem 13. International Mendelssohn Festival, und die Organisatoren haben sich dafür wirklich hübsche Titel einfallen lassen – vom nahe liegenden „Sommernachtstraum“ mit Musik von Mendelssohn und Mozart über die „Wunderkammermusik“ voller funkelnder Preziosen , die die große Wandlungsfähigkeit der kammermusikalischen Besetzungsmöglichkeiten vorführt, mit Saint-Saëns munterem „Karneval der Tiere“ mit der Rezitatorin Nicole Heesters. Darum gruppieren sich Werke von Schumann, Poulenc und natürlich Mendelssohn. Und dann gibt es auch noch den Abend mit Musik dreier Mitglieder des Bach-Clans, zu denen sich unter dem Titel „Offen für Bach“ der Venezianer Antonio Vivaldi und der große Jacques Offen-Bach gesellen. Die Hamburger Camerata ist als Orchester dabei und stellt am 21.9. in einem eigenen Sonderprogramm ihre jungen Talente vor.
Wenn Sie sich jetzt fragen, was das alles mit Mendelssohn zu tun hat, lächelt Niklas Schmidt: „Wir feiern natürlich mit jedem Konzert unseren Namenspatron, seine Musik und seine geistige Haltung.“ Schließlich hat der sich auch nicht festlegen lassen, sondern in seiner Musik fröhlich experimentiert – und sah sich besonders verpflichtet der Kammermusik, für die das „International Mendelssohn Festival“ seit seinem Bestehen eine Lanze bricht, ohne eine Insider-Veranstaltung für Kammermusik-Verrückte zu sein. Es ist ein hoch qualitativer Anziehungspunkt, der aus dem Hamburger Musikleben nicht mehr wegzudenken ist und zu dem manche Fans regelmäßig von weither anreisen
„International Mendelssohn Festival“
Das Schöne an diesem Festival ist außerdem, dass hier auch späte Spontanbesucher für etliche Veranstaltungen noch Tickets bekommen (Preise von 11 bis 69 Euro) unter +49 (0)40 3576 6666montags bis sonntags: 10 – 20 Uhr.
Oder online unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Abbildungsnachweis:
Header: Mendelssohn Festival Grafik
sowie
Fine Arts Quarett
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