Literatur
Dirk C. Fleck: Feuer am Fuß16

Sie waren alle abgereist, Steve eingeschlossen. Nur er hockte noch in diesem Kaff und wartete darauf, dass die Garage ihm endlich das versprochene Elektroauto zur Verfügung stellte. Das konnte noch drei bis vier Tage dauern. Beim Frühstück stieß Cording auf die dreiköpfige Delegation der Tukano, die zu seiner Überraschung ebenfalls zurückgeblieben war. Die Tukano lebten im Uaupes-Becken im nordöstlichen Regenwald des Amazonas.
Ihr Stamm akzeptierte die Tiere als gleichberechtigte Partner. Ackerbau und Rodung verboten sich an den Ufern des Uaupes-Flusses von selbst. Nach dem Glauben der Tukano gehörte dieses Gebiet nämlich den Fischen. Die fischbaren Flussabschnitte wurden von ihnen sorgfältig festgelegt. Zwei Drittel des Uaupes waren Schongebiete, sie galten als Ruheplatz der Vorfahren, die nicht gestört werden durften.
Als Cording von dem Grund erfuhr, der die Tukano-Delegation in Saint Hugon zurückhielt, fühlte er sich an eine Begebenheit erinnert, die er jahrelang verdrängt hatte. Es war der Beginn seiner Odyssee, es war die Zeit, in der ihm die Welt viel zu klein erschien für die Flucht vor sich selbst. Nachdem Maeva aus der Verbannung auf Rapa Iti zurückgekehrt war und sich Omai, Rauura und ihm gegenüber zu erkennen gegeben hatte, wurde er von einer Energie erfüllt, die ihn erbarmungslos vor sich hertrieb. Der Verrat an Maeva und die tief empfundene Scham darüber hatte ihn der gewohnten Realität entrückt. Er war ein Hungernder geworden, er litt unter einem entsetzlichen Mangelzustand des ganzen Wesens, das von nichts anderem als von quälender Leere erfüllt war. Von dem Flehen, dass, wo nichts war, etwas sein möge. Dieses Fieber, dieses Elend, das ihn wach hielt, dieses Gefühl, dass ihm nun zeitlebens etwas vorenthalten wurde, machte ihn krank. Er suchte nach der Wahrheit hinter den Dingen und stand stets mit leeren Händen da. Er fühlte sich wie ein Kieselstein, der bei Erdarbeiten von einem Schaufelbagger vor sich hergeschoben wurde, nutz- und orientierungslos. Auf diese Weise war er aus Tahiti kommend im brasilianischen Regenwald gelandet, bei den Kaapor im Bundesstaat Maranhão. Der Stamm zählte nur zweitausend Mitglieder, verfügte aber über ein bewaffnetes „Urwaldheer”, mit dem er gegen illegale Holzfäller zu Felde zog. Cording selbst war Zeuge geworden, wie die Krieger ihre Feinde von den Sitzen der Planierraupen und aus den Führerhäusern der LKWs zerrten, sie verprügelten, fesselten und in den Urwald verschleppten, nicht ohne die Fahrzeuge zuvor in Brand gesteckt zu haben. Im Dorf wurden die Gefangenen ihrer Kleidung beraubt und von den Kindern und Frauen bespuckt und verhöhnt. Da die Behörde für Urbevölkerung, die Fundação do Índio, die Kaapor mit ihrem Problem seit Jahren allein ließ, hatte der Stamm den Holzfällern kurzerhand den Krieg erklärt. Einen Krieg, den sie um eine erstaunliche Nuance zu bereichern wussten. Sie zwangen die geschundenen Holzfäller nämlich zu einem sogenannten „Friedenstrank”, sie zwangen ihre Gefangenen zu einer gemeinsamen Ayahuasca-Sitzung.
Der Ayahuasca-Tee wird aus den Fasern der Mariri-Liane und den Blättern des Rosenstrauchs Chacrona gewonnen, seine Herstellung ist kompliziert. So wie ein Kellermeister ein besonderes Zungenspitzengefühl entwickelt, so ist auch der Ayahuasquero ein Meister der Zubereitung. Er ist es, der die Sitzungen leitet und die kollektive und individuelle Erfahrung lenkt, er ist es, der die Chamadas singt. Chamadas geben Auskunft über den Ursprung von Ayahuasca und über die Bedeutung seiner Wirkung. Intonation und Phrasierung bilden eine raffinierte Kunstform. Die Wirkung des Tees kann unberechenbar und heftig sein, bis zu dem Moment, da der Meister die erste Chamada anstimmt. Das ist der Augenblick, in dem Misstrauen in Vertrauen umschlägt. Und darum ging es den Kaapor in erster Linie. Allerdings wollte man seinen Gefangenen den Schrecken des „kleinen Todes”, den der halluzinogene Trank für Anfänger bereithält, nicht ersparen.
Cording wurde damals gefragt, ob er der Zeremonie beiwohnen wolle. Er hatte abgelehnt, weil er sich der Erfahrung in seinem jämmerlichen Zustand nicht gewachsen fühlte. Und so wurde er Zeuge, wie den Holzfällern nach der Einnahme des Tees der Schrecken in die Glieder fuhr, wie sich ihre Gesichter vor Angst verzerrten, wie sie sich krümmten und um Gnade winselten, wie sie ziellos zu fliehen versuchten und sich doch nur in den Staub warfen, wie sie sich schließlich im Gesang des Ayahuasqueros aufrichteten, wie sich ihre Züge entspannten, wie ein kaum zu beschreibendes Licht die flackernden Augen zur Ruhe brachte, wie sie plötzlich reinzuhören schienen in eine Welt, die ihnen vorher verschlossen war, wie sie lachten und sich gegenseitig berührten, wie sie die Köpfe nach dem Gesang der Vögel ausrichteten oder die Blumen mit solcher Zärtlichkeit betrachteten, dass ihnen die Tränen kamen. Nach zehn Stunden, als die Wirkung des Tees allmählich nachließ und sie sich auf dem Dorfplatz erneut den Frauen und Kindern stellten, herrschte Frieden zwischen den illegalen Holzfällern und dem Stamm. Er dauerte nicht lange, denn am nächsten Morgen stürmte eine Privatarmee ins Dorf, steckte die Hütten in Brand und schoss auf alles, was in die Wälder zu fliehen versuchte. Wie Cording dieser Hölle entkommen konnte, blieb ihm bis heute ein Rätsel.
Aber zurück zu den Tukanos. Ihre Delegation war nur deshalb noch nicht aus Karma Ling abgereist, weil man beschlossen hatte, auf dem bewaldeten Berg oberhalb des Klosters eine Ayahuasca-Sitzung abzuhalten. Der Tee sollte ihnen sagen, ob es Sinn haben würde, ihn während ihrer Arbeit im Baltikum zu therapeutischen Zwecken einzusetzen. Sie kannten diesen Kontinent nicht, sie waren mit dieser Erde nicht vertraut, also fragten sie die Instanz, die ihnen kompetent Auskunft geben konnte: Ayahuasca.
Als Cording, der sich den Schamanen beim Frühstück angeschlossen hatte, davon erfuhr, bat er darum, der Zeremonie beiwohnen zu dürfen, was ihm auch prompt genehmigt wurde. Man verabredete sich für den nächsten Morgen um neun auf der Lichtung, wo er bereits mit dem Rinpoche der Bönpos geschwiegen hatte.

Saint Hugon, 1. August 2035
Ayahuasca. Die Indios im brasilianischen Regenwald nennen die Leute, denen der Tee heilig ist, die „Trinker des kleinen Todes”. Und tatsächlich hatte ich in den ersten Stunden nach der Einnahme das Gefühl, als würde ich sterben, ohne es jemandem sagen zu können. Meine Stimme war verschwunden. Nach einem fernöstlichen Sprichwort sind Wörter Angelgeräte, die man wegwirft, sobald man einen Fisch gefangen hat. Wer den Gedanken gefangen hat, kann die Wörter wegwerfen. Ich hatte aber noch keinen Fisch gefangen, geschweige denn, dass ich in der Lage gewesen wäre, einen Gedanken zu fassen. Ich befand mich im freien Fall, die Strecke abwärts war mit Dämonen gepflastert, deren Fratzen mir aber ziemlich lächerlich vorkamen, was schließlich dazu führte, dass ich es mir im Fluge bequem machte, ich raste sozusagen mit übereinandergeschlagenen Beinen durch die Hölle. Einer der Schamanen sagte mir später, dass ich die Skala meiner Ängste hinunter gerauscht wäre. Wenn dem so ist, kann ich nicht meckern, meine Ängste haben offensichtlich keine Macht mehr über mich. Vielleicht war ich auch einfach zu sehr mit Kotzen beschäftigt und konnte den Herrschaften nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken. Einen Herzschlag habe ich jedenfalls nicht erlitten und einen Aufprall gab es auch nicht. Und wenn, dann war das Trampolin, mit dem ich am Ende der Dämonengalerie in ungeahnte Höhen geschleudert wurde, so gnädig gespannt, dass es mir vorkam, als hätte man mich einfach weiter geleitet, anstatt mich abzubremsen oder aufzufangen. An dieser Stelle wurde mir klar, dass ich meinen ersten Fisch gefangen hatte.
Eine Ayahuasca-Zeremonie ist eine Komposition der besonderen Art. Bei der Einnahme des Zaubertranks „El Che” ruft die ganze Gruppe „Pachamama! Tierra Madre!” Der begleitende Schamane greift nur selten ein, aber sobald jemand durchzudrehen beginnt, versucht er die Visionen in Richtung Natur zu lenken, indem er entsprechende Worte in die Runde ruft: „Flores! Pajaros! Sol! El Mar! Viento! Flores! Muchas Flores!” Es gibt aber auch Sitzungen, wo er das Ganze in eine andere Richtung lenkt, und zwar in eine eher angstvolle. Dann ruft der Ayahuasquero Wörter wie „Jaguar! Aroa! Vibora! Veneno! Dolor! Que Dolor!” Davon bin ich gottlob verschont worden. Aber es geschieht natürlich in der Absicht, die Menschen mit ihren Ängsten zu konfrontieren. Manchmal wird auch ein Mückenschwarm auf sie losgelassen, um eine, wenn auch schmerzliche Verbindung zur Natur herzustellen.
So individuell und neu die Erfahrungen auf Ayahuasca selbst für die Zeremonienmeister, die Ayahuasquero, immer wieder ausfallen, für Neueinsteiger sind auf der ersten Sitzung garantiert zwei Dinge reserviert: das große Erbrechen und die Galerie der Ängste. Darauf machen die Schamanen uns verirrte Zivilisierte auch vorher aufmerksam. Meist fragen sie einen, ob man bereit ist zu sterben. Wer es danach vorzieht, auf die Sitzung zu verzichten, hat die Frage falsch verstanden. Niemand nimmt nach der Begegnung mit Ayahuasca das wieder mit nach Hause, was er bei seiner Ankunft dabei hatte. Seine Weltanschauung nicht und auch nicht die Vorstellung von sich selbst. Das war gemeint, als gefragt wurde, ob man bereit sei zu sterben. Der Tee selbst bietet dem Zögernden noch eine letzte Möglichkeit, sich gegen das Abenteuer zu entscheiden. Er ist nicht nur extrem bitter, sondern sieht auch extrem unappetitlich aus: eine undurchsichtige gelbbraune Flüssigkeit von seltsamer Konsistenz, aus der essigsaure Dämpfe steigen. Der Grund für die Kotzerei ist damit eigentlich hinreichend beschrieben. Das Elend kann Stunden dauern und ebbt nur langsam ab. Es ist ein widerlicher Zustand, indem man sich schwitzend und mit glasigen Augen durch ein Gestrüpp aus Halluzinationen immer wieder dem Eimer zubeugen muss, während die Tiere des Waldes vor Wonne laut schreien. Wirklich laut. Das Pflanzengebräu aber hält die Qual bewusst bereit. Die Konvulsionen des Magens sind so heftig und ausdauernd, dass der Wahrheitssuchende schlackenfrei und physisch gereinigt ist, wenn die Geschenke gereicht werden, wenn Ayahuasca einen mit der Schöpfung bekannt macht.
Und jetzt wird es schwierig. Für das, was so wunderbar und einfach zu verstehen und zu erleben ist, fehlen uns die Worte. Es gibt sie nicht. Wörter haben Ränder, hat Peter Handke gesagt, und es sind zumeist Trauerränder. Im Einklang mit dem Universum. Was sagt uns das, außer, dass wir es nicht mehr hören können, weil Millionen sensibler Menschen die Bedeutung durch Sprache platt getreten haben. Ayahuasca, hab ich mal gehört, ist eine Übung, man selbst zu sein. Genau so blöd. Man selbst … das ist man gerade nicht, wenn man aufgeht, eingeht. Ich werde sie nie wieder betreten, die Insel des Verstandes, das steht fest. Dabei, und das steht auch fest, habe ich meinen Verstand mitnichten verloren. Ich weiß jetzt, von welchen drei Eigenschaften der Mensch sich leiten lassen sollte, wenn er den Traum von Frieden und Harmonie nicht aufgegeben hat: Entschlossenheit, Redlichkeit, Einfachheit – mehr braucht es nicht. Mehr macht krank. Ayahuasca erschließt einem alles. Ist das eine griffige Beschreibung? Nein. Wer Ayahuasca erleben will, muss auf jeden Fall den Preis der Veränderung in Kauf nehmen, der Veränderung seines eigenen Wesens. Der Tee passt einen im wahrsten Sinne des Wortes an. Ich bin ein Angepasster geworden, wer hätte das gedacht. Angepasst an die Natur. Maeva ist auch eine Angepasste. Sie war es schon immer. Ich bin es gestern geworden. Gestern habe ich mich in meine eigene Existenz verliebt, aber auf eine nicht-narzistische Weise. Ich wünsche mir, dass mir diese emotionale Intelligenz, die mich befähigt hat, den Bäumen und Tieren, dem Himmel und den Flüssen so selbstverständlich zuzuhören, wie einem Vertreter meiner Spezies, noch lange erhalten bleibt. Die gewonnenen Einsichten sollen eine unüberhörbare Stimme bleiben, die mich gegen alle Dummheiten auf den richtigen Pfad zwingt. Das muss es an dieser Stelle gewesen sein. Die ungetrübte Erkenntnis, worum es im Leben wirklich geht, wird als kristalline Errungenschaft in meinem Innersten bewahrt.

Malcolm Double U war unterwegs zu seinen Baumschulen, als ihn ein Anruf auf dem G-Com erreichte. Er saß ab und hockte sich ans Ufer des tiefschwarzen Sees, an dem er seit einer Stunde entlang geritten war. Zu seiner Rechten watschelte eine Gruppe junger Robben an den Rand eines etwa vier Meter hohen Felsens, von dem sie sich kopfüber ins Wasser stürzten. Er hielt das vibrierende Gerät in der Hand und betrachtete den Namen auf dem Display, als handelte es sich um eine unentschlüsselte Botschaft. Sein Herz begann, schneller zu schlagen. Er hätte sich sammeln und zurückrufen können, stattdessen hörte er sich mit belegter Stimme „Hallo…” sagen, während sein Pferd unaufgeregt am Seegras knabberte.
„Sind Sie es, Malcolm?”
„Maeva! Welche Freude…”
„Geht es Ihnen gut?”
„Danke, ja, mir geht es gut. Über mir der Himmel und darunter ein paar Seehunde, mein Pferd und ich. Ich bin also in bester Gesellschaft…”
Maeva musste lachen, ihr Lachen klang genauso erfrischend, wie er es sich immer vorgestellt hatte. „Ich wollte Sie schon lange angerufen haben”, sagte sie, „aber dann zog ich es vor, die Entscheidung der Delegiertenversammlung abzuwarten. Gestern nun hat die URP entschieden, Ihrem Antrag auf eine Mitgliedschaft stattzugeben. Damit wäre der Parque Pumalín das erste Privatgrundstück unter den Mitgliederregionen der URP.”
Malcolm Double U wusste nicht, was er sagen sollte.
„Hat es ihnen die Sprache verschlagen?”, fragte Maeva.
„Entschuldigen Sie, ich bin, wie sagt man… überwältigt. Der Parque Pumalín steht jetzt unter dem Schutz der URP. Mein Gott, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin. Ich hatte Steve ja erklärt, mit welchen Schwierigkeiten ich hier zu kämpfen habe, das ist wohl jetzt vorbei…”
„Ja, das ist vorbei. Die URP hat sich zu einer mächtigen Organisation entwickelt. Das haben wir nicht zuletzt Ihnen zu verdanken. Die enorme finanzielle Unterstützung, die wir zurzeit von allen Seiten erfahren, wäre ohne Ihr Engagement nicht möglich gewesen. Aber glauben sie ja nicht, dass Sie uns gekauft hätten”, fügte Maeva scherzhaft hinzu, wohl wissend, dass Malcolms Milliardärsoffensive nicht ohne Einfluss auf die Entscheidung gewesen ist.
„Eine Bitte aber hätte ich noch”, fuhr sie fort. „Einige Spender überweisen die Beträge noch immer in US-Dollar. Leider geht uns dabei beim Umtausch in den Goldstandard eine Menge Kapital verloren. Es wäre schön, wenn sie potenzielle neue Spender darauf hinweisen könnten.”
„Das habe ich getan, und zwar in jedem einzelnen Fall. Ich habe sogar ausdrücklich darum gebeten, in den Goldstandard zu wechseln. Tut mir leid, Maeva, anscheinend sind die Reichen dieser Welt nicht unbedingt die schlausten Köpfe auf dem Planeten. Nicht einmal in Gelddingen, wer hätte das gedacht. Ich kümmere mich darum.”
„Danke. Wann dürfen wir Sie denn endlich auf Tahiti begrüßen? Wir alle freuen uns schon sehr auf Sie.”
„Sicher bald. Ich suche mir den passenden Moment. Lassen Sie sich überraschen.”
Er legte auf. Vor ihm tauchten die Köpfe der spielenden Robbenkinder aus den Wellen, sie führten ein regelrechtes Wasserballett auf, als wollten sie damit ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Am liebsten wäre er zu ihnen geschwommen, aber der See war kalt und er verfügte nicht über so ein dickes Fell wie sie …

Die nächste Folge (Feuer am Fuß 16) erscheint am Freitag, 7. Dezember 2015.
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Hintergründe - Bezüge - Wissen

KulturPort.De bietet den Lesern zu jeder exklusiven Folge Hintergrundwissen in einer „Fact Box" an, die jeweils gemeinsam mit der Autor zusammengestellt wurde. Damit soll ein Einblick in die Arbeitsweise Dirk C. Flecks, sowie seine historischen und aktuellen Bezüge sichtbar gemacht werden, um den realen Kontext besser zu verorten.

Ayahuasca
Der Begriff Ayahuasca stammt aus der indigenen Sprache Quechua und bedeutet übersetzt „Liane der Geister“ oder „Seelenranke“. Ayahuasca, ist ein halluzinugener Pflanzensud aus der Liane Banisteriopsis caapi und N,N-Dimethyltryptamin-haltigen Blättern des Kaffeestrauchgewächses Psychotria viridis. Der Sud enthält Harman-Alkaloide, die den Wirkstoff Dimethyltryptamin (DMT) aktivieren. Der Gebrauch ist im amazonischen Brasilien, Bolivien, Peru, im Orinocodelta von Venezuela bis an die Pazifikküste von Kolumbien und Ecuador verbreitet. Zudem sind im 20. Jahrhundert in Brasilien diverse Ayahuasca-Religionen entstanden, darunter União do Vegetal, Barquinha und Santo Daime, die in den Städten von der Mittelschicht frequentiert werden und inzwischen auch international präsent sind.
1999 wurde Ayahuasca als geistiges Eigentum indigener Völker anerkannt. Der religiöse Gebrauch ist nicht nur in Brasilien rechtlich garantiert, er wurde auch am 21. Februar 2006 in den USA durch eine Entscheidung des Supreme Court legalisiert. Die Amazonas-Indianer gebrauchen Ayahuasca in rituellen und religiösen Zeremonien um in einen Trance-Zustand zu geraten. Sie glauben, dadurch Geister und Ahnen zu treffen oder in die Zukunft zu blicken. Ayahuasca wird auch für die Heilung von Krankheiten benutzt. Der Gebrauch ist von den Anden bis an die Pazifikküste von Kolumbien und Ecuador verbreitet.
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Videos:
Metamorphosis - Ayahuasca Documentary
Dirk C Fleck - John Mohawk "Brief an die Europäer"

Buchtipp: Govert Derix, Ayahuasca, eine Kritik der psychedelischen Vernunft: Philosophisches Abenteuer am Amazonas, Nachtschatten Verlag, Solothurn/Schweiz EUR 23,00
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ZITAT
David Steindl-RastEs geht um die Aufrichtung einer Weltordnung nach dem Richtmaß von Weisheit und Barmherzigkeit. In der Welt, mit der wir vertraut sind, sichern dagegen nicht selten gerade die Gesetze und die Rechtsprechung den Fortbestand dessen, was der Exeget und Jesusforscher J. D. Crossan „den Normalzustand der Ausbeuterei“ nennt. Hier herrschen - nach buddhistischer Diagnose - Gier, Hass und Wahn. Die göttliche Weltordnung aber verlangt Teilen, Zugehörigkeitsbewusstsein und Verstehen – Haltungen, die der Kreativität und Tatkraft der Liebe entspringen."
DAVID STEINDL-RAST (Jahrgang 1926) ist ein aus Österreich stammender US-amerikanischer Benediktinermönch, Eremit, spiritueller Lehrer und weltweit tätiger Vortragsreisender


Abbildung: David Steindl-Rast. Foto: Verena Kessler. Quelle: Wikipedia (public domain)

PRESSESTIMME
Dieser Roman hat alles, was ein guter Thriller braucht: Spannung, einen (Anti-) Helden, eine Romanze am Rande… Doch ist er mehr als nur ein Thriller: Dirk Fleck entwirft ein utopisches Gesellschaftsmodell, das funktionieren könnte.
Connection, der Verlag für's Wesentliche


Dirk C. Fleck wurde 1943 in Hamburg geboren. Nach dem Studium an der Journalistenschule in München volontierte er beim Spandauer Volksblatt in Berlin und war Lokalchef der Hamburger Morgenpost. Er war Redakteur bei Tempo und Merian, seit 1995 ist er als freier Autor für die Magazine Spiegel, Stern und Geo tätig und schreibt für die Welt und die Berliner Morgenpost. Er ist Autor des Öko-Thrillers Palmers Krieg (1992) sowie des Zukunftsromans GO! Die Ökodiktatur (1996), für den er den deutschen Science-Fiction-Preis erhielt. Dirk C. Fleck lebt und arbeitet in Hamburg.

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