Fotografie

Das ifa – (Institut für Auslandsbeziehungen) präsentiert Bilder einer der bedeutendsten Fotografinnen Deutschlands: Barbara Klemm. Nach 15 Jahren Welttournee sind sie im GfZK – (Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig) erstmalig wieder in Deutschland zu sehen.

 

Die Werke der 1939 in Münster geborene Fotografin Barbara Klemm zeugen von der historischen Entwicklung und der Gegenwart in einem jahrzehntelang geteilten Land.

 

Barbara Klemm 2022Viele ihrer Bilder sind zu Ikonen der Zeitgeschichte geworden und prägen das kulturelle Gedächtnis mehrerer Generationen. Es ist ein fotografisches Werk, das auf in der deutschen Presse selten anzutreffende Weise Dokumentation und künstlerische Inspiration miteinander verbindet.

 

Die in der Ausstellung gezeigten Fotografien sind zumeist im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung entstanden. Seit 1959 arbeitete Barbara Klemm dort als Laborantin und bei der Klischeeherstellung, ab 1970 als Redaktionsfotografin mit den Schwerpunkten Politik und Feuilleton. Ihre Fotografien sind jedoch weit mehr als für den Tag gemachte Reportagebilder. Sie führen in die wichtigsten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Einen deutlichen Schwerpunkt der Ausstellung bilden jene Fotografien, die in Deutschland Ost und West vor und nach der Vereinigung entstanden sind. Es sind Bilder aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, aus Politik, Kultur und Wirtschaft, von prekären wie alltäglichen Situationen sozialer Wirklichkeit, von Demonstrationen, Protesten und migrantischem Leben ebenso wie von kulturellen Ereignissen, Massenveranstaltungen und städtischen Räumen.

 

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Gregor Gysi, Bärbel Bohley, Heiner Müller, Ost-Berlin, 4. November 1989. Foto: Barbara Klemm

 

Mit sicherem Gespür für Wesen und Wesentliches erfasst Klemm Augenblicke, die weit mehr erzählen als das, was sie unmittelbar darstellen. Ihre Bilder zeigen die „Verdichtung einer Handlung", wie Barbara Klemm es selbst beschreibt, und somit die Verdichtung von Geschichte.

 

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Barbara Klemm fügt dem vermeintlich Objektiven des Dokumentarischen die eigene Perspektive hinzu und folgt in ihren Bildkompositionen damit den Gestaltungsregeln der Kunst. Klemms Fotografien stehen gleichsam paradigmatisch für konkrete gesellschaftliche Situationen.

„Barbara Klemm. Helldunkel. Fotografien aus Deutschland" wird seit 2009 weltweit gezeigt – darunter in Polen, Bulgarien, Russland, Mexiko, Südkorea oder zum Beispiel 2015 in der Harvard University in Cambridge, USA. Die Ausstellung in der GfZK wird die 30. Station auf dieser Reise sein.


„Barbara Klemm. Helldunkel. Fotografien aus Deutschland"

Zu sehen bis 23. März 2025 in der GfZK – Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11, in 04107 Leipzig

Konzeption: Ursula Zeller und Matthias Flügge in Zusammenarbeit mit Barbara Klemm. Die Einrichtung der Ausstellung in Leipzig hat Franciska Zólyom, Direktorin der Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig, übernommen.

- Weitere Informationen (ifa)

- Weitere Informationen (GfZK)

 

Es ist ein Katalogbuch erschienen:

Barbara Klemm. Helldunkel – Fotografien aus Deutschland

Hg: Institut für Auslandsbeziehungen e. V. (ifa)

Verlag: Verlag für moderne Kunst Nürnberg

Zweite veränderte Auflage 2010

deutsch/englisch

Softcover, 196 Seiten, 24,5 x 28 cm

Texte: Ursula Zeller, Matthias Flügge

Design: Uta Grundmann

ISBN 978-3-86984-031-4

 

Abb.: Barbara Klemm im Juni 2022 in Berlin. Foto: Mozamaniac. CC BY-SA 4.0 Quelle

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