Über Dichter, Duderstadt und Deutschlands Teilung
Willkommen im Herzland deutscher Kultur – das thürigische Eichsfeld.
Vom Leben des weltbekannten Humoristen Wilhelm Busch über das historische Fachwerkstädtchen Duderstadt aus dem 13. Jahrhundert bis zur Geschichte des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens – rund um das Eichsfeld lässt sich die Vergangenheit deutscher Geschichte anschaulich erleben.
Das historische Rathaus von Duderstadt. Foto: © Daniel Li Fotografie
30 Jahre, 30 Lieben – Geschichten von der Teilung Deutschlands
Gedenkstätte, Lernort, Archiv der Teilung: Am ehemaligen innerdeutschen Grenzübergang Duderstadt-Worbis lässt sich die Zeit der Teilung Deutschlands auf einer Ausstellungsfläche von über 1.000 Quadratmetern in all ihren Facetten erkunden. Der historische Ort macht die Geschichte, persönliche Erlebnisse und Erinnerungen aus der Zeit begreifbar. Seit Ende 2021 erfahren Besucher im Grenzlandmuseum von grenzüberschreitenden Liebesgeschichten. 17 Paare, die es ohne die Deutsche Einheit nicht geben würde, berichten über das Zusammenwachsen im wiedervereinigten Deutschland. Die Ausstellung „30 Jahre – 30 Lieben“ erzählt von ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden, grenzüberschreitenden Erfahrungen und Erwartungen. Zusätzliche Themen wie Zwangsaussiedlungen aus dem DDR-Sperrgebiet, innerdeutscher Paketverkehr oder Wahlen in der DDR ergänzen die Ausstellung. Wer tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, sollte sich im „Victor‘s Residenz-Hotel Teistenburg“ einquartieren.
Das Grenzlandmuseum. © Grenzlandmuseum
Max & Moritz im Eichsfeld
Bedeutender Zeichner, fabelhafter Maler und Dichter – Humorist Wilhelm Busch ist weit über die Grenzen Niedersachsens bekannt. Im Alter von neun Jahren kam er in die Obhut eines Pastors im niedersächsischen Ebergötzen. Gemeinsam mit seinem Freund Erich Bachmann eroberte er das Dorf. Die Wilhelm-Busch-Mühle samt Mühlenmuseum in Ebergötzen erinnert noch heute an die Abenteuer der beiden Jungen und die späteren Werke Buschs. Die weltweit bekannten Lausbubengeschichten von „Max und Moritz“ basieren auf den wahren Erlebnissen der beiden Freunde im Eichsfeld rund um die historische Wassermühle. Das Museum zeigt Einblicke in das Leben des 19. Jahrhunderts und die bekanntesten Werke des Humoristen. Ein Highlight ist die Vorführung der alten Mühlentechnik. Die Mühle schrotet heute wie damals Korn und mahlt es zu frischem Mehl. Das Treiben des schweren Mühlrades lässt an diesem Ort hautnah an die Worte Buschs „das Bett wackelte beim Getriebe der Räder“ erinnern.
Wilhelm-Busch-Mühle zur Abendstimmung. © Wilhelm-Busch-Mühle
Entdeckungsreise im malerischen Duderstadt
Im Jahr 927 erstmalig urkundlich erwähnt, gilt Duderstadt heute als eine der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands. 600 bunte Fachwerkhäuser aus verschiedenen Epochen, die alte ehemals 1700 Quadratmeter lange Stadtmauer und imposante Kirchen prägen das Bild der schmucken Altstadt. Das Rathaus ist eines der ältesten Deutschlands. Der Kernbau entstand bereits um 1302. Heute können Besucher über neun Ebenen vom Turm bis zum Gewölbe tief unten im Keller auf Entdeckungsreise gehen.
Ganz oben im Turmgeschoss lässt sich die Aussicht über die Duderstädter Altstadt mit ihren kleinen Straßen, Gassen und ziegelroten Dächern genießen. Das Dachgeschoss zeigt spannende Einblicke in die Lebensweise von Fledermäusen, denn eine Mausohrkolonie nennt das Stockwerk ihre Heimat. Weiter geht es über die mittleren Etagen, die sich der Stadtentwicklung mit virtuellem Blick ins „Duderstädter Häuserbuch“ widmen und den Rathaussaal sowie die Festkultur der Duderstädter Schützengesellschaft präsentieren. Das Erdgeschoss verrät Wissenswertes zum Handel im mittelalterlichen Duderstadt und führt schließlich zur Salzkammer sowie der früheren Gerichtsstätte und Gefängniszelle. Im unteren Gewölbekeller sind noch heute der alte Ratsweinkeller und die Folterkammer zu sehen.
Blick vom Rathausturm von Duderstadt auf die Basilika St. Cyriakus. Foto: Manno/pixabay
Vom Kloster zum Hotel Resort
Auch das „Victor‘s Residenz-Hotel Teistenburg“ kann in Sachen Historie punkten. Die Teistungenburg wurde 1260 als Tochterkloster des Klosters Beuren gegründet. Nachdem Bauernkriege und der Dreißigjährige Krieg fast zur vollständigen Zerstörung des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters führten, begann 1720 der Wiederaufbau der Klosteranlage, die bis 1909 genutzt wurde. 200 Jahre lang stand das Gebäude leer, bis Anfang der 1990er Jahre auf dem 28 Hektar großen Gelände der Familien- und Freizeitpark Teistungenburg entstand. Seit April 1996 gehört das Areal mit Erlebnisbad, Hotel, Event Forum und Profi-Sportplätzen zu den „Victor‘s Residenz-Hotels“. Ob zum Grenzlandmuseum, nach Duderstadt oder zur Wilhelm-Busch-Mühle – vom Hotel im idyllischen Eichsfeld sind es nur ein paar Schritte oder Fahrminuten bis zu den historischen Highlights der Region.
Kloster Beuren, ein Stich von Carl Duval (1807-1853) um 1840. Das Kloster Beuren St. Margareta ist eine ehemalige Zisterzienserinnen-Abtei in Beuren im Landkreis Eichsfeld in Thüringen.
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