Kultur Kolumne
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Am 13. März ist mein Freund und jahrelanger Diskussionspartner in Sachen ernst-heiterer Musikrezeption, der bildende Künstler Rudolf Jankuhn, verstorben.
Vergeblich nach Trost Ausschau haltend möchte ich etwas über seine Kunst sagen, um der aus dem Gefühl der Leere entspringenden Hilflosigkeit – ein emotionaler Notanker – nicht ganz und gar ausgeliefert zu sein.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Eine Kulturgeschichte der menschlichen Hand hat der Germanist Jochen Hörisch vorgelegt. Welcher Teil unseres Körpers eignete sich besser für ein solches Vorhaben als die Hände? Spielen sie nicht eine gewaltige Rolle in unserem Leben, in unserem Alltag wie in der Kultur?
Heute scheint es ja die uneingeschränkte Mehrheitsmeinung, dass es erst das so wunderbar entwickelte Gehirn ist, das den Menschen zum Menschen machte. Aber stimmt das wirklich?
- Geschrieben von Redaktion -
Die israelische Indie-Folk- und Pop-Band MARBL um Sängerin und Komponistin Moria Or veröffentlicht heute ihre neue Single „It ‘s Always Our O’clock Somewhere”!
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Nein, zur Gänze gelesen habe ich „Zettel’s Traum“ nie, nur einige Male darin herumstudiert. Immerhin halbwegs ernsthaft, denn ich bin seit Jahrzehnten ein Fan des großen Arno Schmidt.
Warum also habe ich das Buch nicht vorne bis hinten gelesen? Natürlich ist „Zettel’s Traum“ ein Foliant, sowohl dem physischen als auch dem intellektuellen Gewicht nach, ein Werk, an dem ein hochbegabter, vielleicht sogar genialer Autor fast ein Jahrzehnt lang geschrieben hat. Aber der Umfang von Büchern hat mich noch nie abschrecken können – im Gegenteil, ihre Länge zog mich oft genug magisch an. Warum also dann? Sicherlich war ein Grund der exorbitante Preis, der sich aber endlich mit dieser wohlfeilen und (natürlich!) stark gekürzten Leseausgabe erledigt haben sollte. Man kann es den Herausgebern gar nicht hoch genug anrechnen, dass sie jetzt endlich ein Werk, das wegen seines Preises und Umfangs über Jahre hinweg für viele Leser gar nicht in Frage kam, einem breiten Publikum zugänglich gemacht haben.
- Geschrieben von Claus Friede -
Das Ethno-Projekt ShooDJa-ChooDJa gehört zu den bekanntesten Weltmusik-Gruppen.
Mehrmals wurde es bereits mit dem russischen Weltmusik Preis ausgezeichnet.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Jón Kalman Stefánsson, geboren 1963 in Reykjavík, ist zweifelsohne ein herausragender Schriftsteller.
Geradezu beglückend sind die lyrischen Elemente in seinen Werken. Zudem beschreibt er die elendig karge Gegend seiner Romane so großartig, dass sie uns Lesern dennoch ans Herz wächst und alsbald ebenso wichtig wird wie die dort lebenden, meist wortkargen Menschen. Seite um Seite entblättert sich die eigentliche Einöde mehr und mehr zur lebens- und liebenswerten Welt im Kleinen.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Der Empirismus des Schleiermacherschülers Friedrich Eduard Beneke ruht auf einem genetisch-psychologischen Fundament auf.
Mit seinem 1832 erschienenen Lehrbuch verfolgte Beneke zwei Absichten: Theoretisch fundiertes Wissen sollte mitgeteilt werden. Um allerdings nicht in „unfruchtbarer Abstraktheit“ zu verharren, hielt er es für geboten, dass die Wissenschaft der Logik „stets zugleich auch einer praktischen Anwendung fähig sein“ müsse (IV). Die praktische Anwendung ist die Bewährungsprobe des theoretischen Wissens nicht allein der Logik, sondern u.a. auch der Astronomie, Physik und Chemie.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Ist es legitim, das Werk eines großen Philosophen auf den Zusammenhang mit seinem Leben zu befragen und vielleicht gar seine intellektuellen oder sozialen Defizite als die Wurzel seiner Schriften anzusehen?
Eben dies hat sich der Kulturwissenschaftler Christian Schneider vorgenommen, der die Hauptmotive und Grundthesen des Genies Ludwig Wittgenstein mit dessen an Brüchen und Merkwürdigkeiten überreichem Leben zu verknüpfen versucht.
- Geschrieben von Redaktion -
Mit „Belina – Music For Peace" erscheint dank des Regisseurs Marc Boettchers gleichnamiger Filmbiografie nach mehr als 50 Jahren erstmals ein Album der jüdisch-polnischen Sängerin, die als Lea-Nina Rodzynek 1925 in Sterdyń bei Treblinka in Polen geboren wurde und 2006 in Hamburg verstarb.
- Geschrieben von Claus Friede -
Eine musikalische Reise ganz in den äußersten Nordosten, an den Rand Europas lohnt sich dieser Tage, denn das finnische Bandprojekt „Gájanas“ (dt.: „Echo“) stellt bei Nordic Notes ein spannendes, rockiges Folk-Album vor.
Im Dorf Utsjoki (Lappland), mit seinen knapp über 1.200 Einwohnern, leben mehrheitlich Bürger der Volksgruppe der Samen. Es ist umgeben von arktischer Fjellnatur, die sich gen Norden über die Grenze zu Norwegen hinaus erstreckt.
- Geschrieben von Redaktion -
Traditionelle Volkslieder aus ganz unterschiedlichen Teilen Russlands einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, das hat sich das Folkensemble Vedan Kolod auf seinem in Russland bereits im Jahr 2014 erschienenen Album „Gorodische“ vorgenommen.
- Geschrieben von Willy Theobald -
Ist das Jazz? Mit Sicherheit „nein“. Aber – diese ausgekocht-spielfreudige Soul-Jazz-Compilation enthält jede Menge Jazz-Elemente.
Für Puristen heißt das: Finger weg! Für alle anderen aber: hören, kaufen, streamen oder was auch immer.
- Geschrieben von Redaktion -
Auf der Weltkarte für Folkmusik ist Russland bis auf wenige Ausnahmen ein bislang weitgehend unbekanntes Territorium.
Dabei gibt es sehr viel zu entdecken, denn über 150 verschiedene Ethnien sind auf dem Gebiet der Russischen Föderation vertreten. Viele davon leben in autonomen Republiken und Regionen und haben mit dem Bild, das wir aus Westeuropa von „typischen Russland“ haben, wenig zu tun.
- Geschrieben von Marion Hinz -
„Die wunderbare Kälte“ von Elisabeth Rettelbach ist das Erstlingswerk dieser Autorin. Das ist dem Buch glücklicherweise nicht anzumerken.
Dafür ist es zu gut gemacht, zu gut geschrieben, zu gut vermarktet.