Meinung

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Ikaros ist in der griechischen Mythologie jener Sohn, dessen Vater Daidalos, um von der Insel Kreta zu entkommen, Flügel fertigte, um per Vogelschlag flüchten zu können. Bekanntlich kam der junge Übermut zu nahe an die Sonne und stürzte ab.

So alt dieser Mythos, so alt die Metapher einer Bestrafung für vermeintliches Fehlverhalten. So jung allerdings das Schweizer Quintett dieses Namens.

 
Meinung

Weil ich keiner falschen Erwartungshaltung Vorschub leisten will, präzisiere ich: Das Einst in der Überschrift bezieht sich auf die längst vergangenen Tage meiner Jugend- und Studienzeit. Als ich, Mitte der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts, das Studium der Philosophie und Germanistik an der FU Berlin aufgenommen habe. Zu einer Zeit also, als die Stadt noch geteilt war. Das Jetzt hat einen ganz konkreten Anlass: Meine in Leipzig Kulturwissenschaft studierende Tochter hat in Leipzigs unabhängiger Hochschulzeitung, kurz Luhze, einen Artikel veröffentlicht über das seit Oktober 2018 existierende Reclam-Museum.

 
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Ein preisgekrönter Roman von den Qualen der menschlichen Existenz.

Der mit dem Booker Prize ausgezeichnete Roman „Das Versprechen“ von Damon Galgut (Deutsch von Thomas Mohr) ist im Februar auf Platz 1 der ORF-Bestenliste und auf Platz 5 der SWR-Bestenliste. Der Roman erzählt eine Familiengeschichte, die sich über fast 40 Jahre des politischen Umbruchs in Südafrika erstreckt – von der Apartheid bis hin zur Demokratie, gesponnen um vier Beerdigungen in vier aufeinanderfolgenden Jahrzehnten.

 
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Der Gitarrist Paco de Lucía brachte den Flamenco in seiner instrumentalen, virtuosen Spielart seit den 1980er Jahren einem Publikum näher, welches bis dahin vor allem Jazz und Rockmusik hörte.

 

40 Jahre danach liefert das schweizerische Eos Guitar Quartet eine Hommage an den legendären spanischen Musiker. Mehr noch: Für zwei Stücke konnte die „Grande Dame” des Flamencogesangs Carmen Linares gewonnen werden. Für die rhythmische Unterstützung sorgt der Perkussionist Ricardo Espinosa. Der künstlerische Blickwinkel dieser neuen, vielgestaltigen Produktion kommt definitiv aus dem Heute.

 
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Was geht in einem Menschen vor, der zu etwas durchgestoßen ist, das alles ändert: seine politische Einstellung, seinen Glauben, seine große Liebe? Wie vollziehen sich solche „ruckweisen Horizont-Erweiterungen“?

Das sind die Fragen, mit denen sich Lenz Prütting beschäftigt, ein langgedienter Theatermann, Theoretiker des Lachens und nicht allein in der Literatur beschlagener Autor.

 
Meinung

1. Mattes und wenig bedeutendes Denken faßt sich selten kurz. (…) Es muß dauernd um die Sache herumgehen, weil es die Sache (…) nicht trifft (…). Je länger das Geschwätz, desto dünner der Sinn (…). Dagegen gehört es zu einem großen Gedanken, daß er nötigenfalls größte Kürze verträgt, ja zu ihr besonders fähig ist. Der schlimmste Tag im Leben eines ungezielten, unnotwendigen (…) Denkers mag es sein, auf einer halben Seite sagen zu müssen (…), was er zustande gebracht hat. Da brechen die Verzierungen ab, da zeigt sich: zum Lakonischen gehört Mark.“

Bereits „der einzige Satz: Erkenne dich selbst“, macht „ein wichtiges Stück Hegel kenntlich (…).“ (Ernst Bloch, Subjekt-Objekt. Erläuterungen zu Hegel, st 12. 1972, S. 32)

 
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Dass die Musikszene an den Rändern Europas eine wichtige Rolle spielt, ist längst ein Allgemeinplatz. Dass sie aber derartig vielseitig ist, erstaunt dann doch immer wieder. Es gibt recht eigenartige Kombinationen diverser Musikrichtungen, die überaus gut funktionieren und etwas hervorbringen, das es Wert ist, auf dem gesamten Kontinent bemerkt zu werden.

 
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„Tremor" heißt übersetzt zittern oder beben. Das große Erdbeben von Lissabon am 1. November 1755 ist das zentrale Thema in einem neuen Liederzyklus für Frauenstimme, Chor und Instrumentalbegleitung von Nuno Côrte-Real.

Unter Leitung des Komponisten musiziert die Lissabonner Sopranistin Bárbara Barradas mit Côrte-Reals eigenem „Ensemble Darcos“. Dabei geht es um eine genreübergreifende Reflexion aus verschiedenen Perspektiven. Das Reflektieren über eine der größten Naturkatastrophen der europäischen Geschichte wird dadurch zu einem Projekt des Erinnerns in der Gegenwart.

 
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Michael Lane veröffentlicht am 18. Februar sein neues Indie Folk-Album „Take It Slow“ über Greywood Records.

 

„Dieses Album ist für mich sehr besonders, weil es das erste Mal war, das ich mich von anderen Künstlern habe inspirieren lassen. Ich sehe nichts Falsches daran, weil am Ende des Tages jeder Song besonders und einzigartig wird. Alle Songs in ‚Take It Slow‘ haben eine Botschaft, die mich direkt im Herzen trifft und ich hoffe, es ist für jeden, der die Songs hört, auch so", erläutert Michael Lane sein Produktionsergebnis.

 
Meinung

„Überhaupt mache ich die Anforderung, daß, wer sich mit meiner Philosophie bekanntmachen will, jede Zeile von mir lese. Denn ich bin kein Vielschreiber, kein Kompendienfabrikant, kein Honorarverdiener, keiner, der mit seinen Schriften nach dem Beifall eines Ministers zielt – mit einem Worte, keiner, dessen Feder unter dem Einfluß persönlicher Zwecke steht: ich strebe nichts an als die Wahrheit und schreibe, wie die Alten schrieben, in der alleinigen Absicht, meine Gedanken der Aufbewahrung zu übergeben, damit sie einst denen zugute kommen, die ihnen nachzudenken und sie zu schätzen verstehn (sic!).“

(Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung II, stw., 1986, S. 589)

 
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Sei fröhlich! Diese Aufforderung ist in diesen Zeiten mehr als notwendig. Die 1998 in Frankreich gegründete und seit zwanzig Jahren in Sankt Petersburg ansässige Klezmer- und Folkgruppe „Dobranotch“ (Добраночь) verbreitet mit dem neuen Album „Zay Freyleikh!“ viel positives und lebenslustiges Timbre.

Der jiddische Begriff „freyleikh“ heißt nicht nur fröhlich, sondern ist gleichzeitig auch der Name eines ausgelassenen Tanzes, der insbesondere auf Hochzeiten gespielt wird. Ein Tag der Fröhlichkeit, ein Anlass des Feierns, ein Leben in guten wie in schlechten Zeiten und darüber hinaus.

 
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Das amerikanische, in New York ansässige, Barockensemble „Quicksilver“ erkundet auf seinem neuen Album die musikalischen Wurzeln Wiens, die lange von der Ära Mozarts und Haydns das Musikleben prägten.

 

Es ist die Zeit der Reformation, die Habsburger steigen zur mächtigsten Dynastie in Europa auf, der Dreizigjährige Krieg wird Mitteleuropa zerstören, Gegenreformationen und die religiöse Teilung sind besiegelt. Der Absolutismus kündigt sich an und beeinflusst das kulturelle Leben in Österreichs Hauptstadt Wien bis in die Eingeweide.

 
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Ein faszinierender Roman – traurig, tragisch und schön.

Es ist kurz vor Weihnachten 1939. Vor dem Bahnhof von Genthin in Sachsen-Anhalt kommt es drei Monate nach Beginn des Zweiten Weltkriegs und zwei Tage vor Heiligabend in einer eiskalten Nacht zum schwersten Zugunglück, das sich jemals auf deutschem Boden ereignet hat. Zwei Züge prallen aufeinander, hunderte Menschen sterben und hunderte werden verletzt.