Kultur Kolumne
- Geschrieben von Redaktion -
Die französische Neo-Bigband feiert ihr 10-jähriges Bestehen mit einem Live-Konzert, das auf dem französischen Radiosender France Musique live übertragen wird.
- Geschrieben von Redaktion -
Auf Schatzsuche: Kaum eine Kammerformation hat sich um die Genese seines Metiers mit so viel Elan, Spürsinn und gleichzeitiger interpretatorischer Meisterschaft derart verdient gemacht wie das „casalQuartett“. Das vielfach prämierte Schweizer Ensemble weiß neben dem Kernrepertoire und zeitgenössischer Musik auch immer wieder mit wertvollen Entdeckungen zu glänzen.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Der „ganze“ Mozart
Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen,
Wenn es nicht aus der Seele dringt
Und mit urkräftigem Behagen
Die Herzen aller Hörer zwingt.
…
Bewundrung von Kindern und Affen,
Wenn euch darnach der Gaumen steht –
Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen,
Wenn es euch nicht von Herzen geht.
(Goethe, Faust, Erster Teil, Verse 534 ff.)
- Geschrieben von Claus Friede -
Der Mond galt schon seit Urzeiten als mystische Inspirationsquelle, ebenso wie die Sonne. In der Gegensätzlichkeit und ob aller wissenschaftlichen Kenntnis im 21. Jahrhundert, haben sie nichts von ihrer emotionalen Wirkung verloren.
Egal in welcher Sprache, entweder mit männlichem oder weiblichem Attribut, haftet jenen Gestirnen ihre gesamte Historie an. Die elterliche, behütende Wirkung bleibt bestehen und irgendwie auch die Gleichberechtigung in ihrem Sein; zwischen eruptivem Wärme- und Energiespender als auch Gezeitenmacher und Sehnsuchtsort.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
So war´s eben: hinter diesem lapidaren Titel verbirgt sich eine ganze Welt. Schauplatz ist Berlin.
Hier beginnt Gabriele Tergit (1894-1982) ihren Roman mit einem Damenplausch beim Nachmittagstee in einer herrschaftlichen Wohnung im Tiergartenviertel im Jahre 1914. Er endet 1957 in der Küche einer bescheidenen Pension in New York.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Mit seinem Roman „Das verlorene Paradies“ (Originaltitel: „Paradise“, 1994, Übersetzung: Inge Leipold) gelang Abdulrazak Gurnah aus Sansibar der Durchbruch auf dem Internationalen Buchmarkt.
Es ist daher zu Recht auch das erste Buch, das nach der Nobelpreisverleihung an den Schriftsteller in deutscher Sprache wieder aufgelegt wurde. Inzwischen hat der Penguin Verlag mit „Ferne Gestade“ (Originaltitel: „By The Sea“, Übersetzung: Thomas Brückner) ein weiteres Buch des Literaturnobelpreisträgers von 2021 in deutscher Sprache veröffentlicht.
- Geschrieben von Redaktion -
Die Kunst sich neuen musikalischen Horizonten zu öffnen und Gespür für Zeit und Raum überwindende Kompositionen
Seit vielen Jahren prägt die Saxofonistin, Klarinettistin und Komponistin Silke Eberhard die Berliner Jazzszene und erfährt darüber hinaus große internationale Wertschätzung. So wurde sie vom US-Jazzmagazin Down Beat als „Rising Star Alto Saxophone“ gelistet. 2020 erhielt sie den Jazzpreis Berlin für die Umsetzung ihrer künstlerischen Visionen und den daraus erwachsenen eigenen kreativen Ideen, die auf besondere Art in der Arbeit mit der von ihr geleiteten zehnköpfigen Band 'Potsa Lotsa' ihren Niederschlag finden.
- Geschrieben von Redaktion -
Wenn es eine Konstante in der Biografie Vanessa Wagners gibt, dann ist es wohl ihre Vielseitigkeit.
Zum einen verfolgt sie eine Karriere als Musikerin, die ein großartiges Solo-, Kammer- und Konzertrepertoire auf internationalen Bühnen aufführt und für das „La Dolce Volta“-Label aufnimmt.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Kant befand sich in einem philosophiehistorisch vermittelten Dreifachdilemma.
Das erste Dilemma ist das einer Ontologie, die aus reinen Begriffen Probleme zu lösen sich anschickte, die aus reinen Begriffen, so Kant, unlösbar sind. Bestenfalls liefert diese – metaphysische – Ontologie Begriffserläuterungen, indem sie, je nach vorweg eingenommenem Standpunkt, verkündet, was sie sich beispielsweise unter dem Begriff der Unendlichkeit, Gottes etc. zu denken vorgenommen hat. Und liefert nichts weiter als Leerformeln, indem von Gott unter anderem seine Allweisheit, Allgüte, Allgegenwart etc. prädiziert wird. Derart zugespitzte Abstraktionen – das steckt bereits in dem Präfix All drin – sagen, ihrer Unbedingtheit wegen, schlechterdings nichts Bestimmtes aus. Wer das Unbedingte oder Absolute prädiziert, prädiziert nichts. Ein Alles ist so wenig wie ein Nichts.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Die Anfänge der analytischen Philosophie im Wien der Zwanziger Jahre schildert der britische Autor David Edmonds unter dem irreführenden Titel „Die Ermordung des Professor Schlick“.
Leider wurde Moritz Schlick tatsächlich ermordet – leider, denn er scheint ein sympathischer Mensch gewesen zu sein –, aber irreführend ist der Titel trotzdem, denn Edmonds hat nicht die Geschichte eines Mordes erzählt, sondern den Versuch unternommen, dem Leser das Schicksal des „Wiener Kreises“ vor Augen zu führen, dem eine Reihe von später einflussreichen Philosophen und Wissenschaftstheoretikern angehörte. Erst nach gut zweihundert Seiten, im fünfzehnten Kapitel, wird die Geschichte der Bluttat erzählt und der Mörder vorgestellt, und der Rest des Buches gilt dann dem ferneren Schicksal der Mitglieder des Wiener Kreises, von denen viele nach England oder auch in die USA auswanderten.
- Geschrieben von Redaktion -
Mit dem Album „Suite & Concertos“ schlägt il Gusto Barocco unter der Leitung von Jörg Halubek in einer Solisten-Besetzung Basler Schule den Bogen über drei Jahrhunderte, indem der Geist der musikalischen Zusammenkünfte des Collegium Musicum unter der Leitung Bachs im Zimmermann‘schen Kaffeehaus in Leipzig in unsere heutige Zeit überführt wird.
Bei aller musikalischen Expertise und allem Forscherdrang der Alte Musik- Spezialisten bezüglich der historisch informierten Aufführungspraxis bleibt dabei jedoch die Erkenntnis: Nicht alle Hintergründe lassen sich wiederherstellen, nicht alle Kontexte sind zu erschließen.
- Geschrieben von Redaktion -
Peter Tschaikowsky und Alexander Glasunow haben jeweils nur ein Solokonzert für die Violine komponiert. Aber in jedem von den beiden werden alle virtuosen Register ausgereizt.
In einer neuen Aufnahme mit diesen beiden Meisterwerken trifft der Geiger Ivan Pochekin auf das Russische Nationalorchester – eine prominentere und erfahrenere Kombination ist wohl kaum denkbar, um diesen Werken einen individuellen Stempel aufzudrücken.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
Musikgeschichtliches Zwischenspiel: Der Wandel der Sinfonik im 19. Jahrhundert
Endgültig im Zentrum des musikalischen Schaffens steht die Sinfonie seit Ludwig van Beethoven (1770-1827). Den Abschluss bildet Gustav Mahler (1860-1911). Zunächst hatte die Sinfonie, ähnlich wie die Ouvertüre, bei Konzerten den Stellenwert einer Einleitung. Mit den letzten drei Sinfonien Mozarts (1756-1791) beginnt die klassische Zeit der Sinfonien. Zentren sinfonischen Schaffens waren Mannheim und Wien. Die Norm der Viersätzigkeit setzte sich durch: Schneller Satz (Allegro), Langsamer Satz (Andante, Adagio), Menuett mit Trio, Schneller Satz (Finale). Nach diesem Muster komponierte bereits Haydn (1732-1809), ab ca. 1770 auch Mozart und schließlich vor allem Beethoven. Allerdings erreichte die Durchführung des 1. Satzes der fünften Sinfonie Beethovens eine motivisch-thematische Konzentration und Steigerung der Ausdrucksgewalt, die die Sinfonien Mozarts und Haydns weit überragte. Insgesamt charakteristisch für Beethovens Sinfonien sind drei Gesichtspunkte. 1. Musikalische Themen erfahren eine sich aus ihrer Anlage sinnfällig sich entfaltende Entwicklung; 2. Erweiterung der Ausdrucksfähigkeit des Orchesters; 3. Die Sätze werden nach Prinzipien des motivischen Zusammenhangs geordnet.
- Geschrieben von Redaktion -
Was der weitgehend unbekannte Name Georg Muffat an Verbreitung und Reputation vermissen mag, macht er durch die unglaubliche Vielfalt, virtuose Kraft und seinen Einfluss insbesondere auf die Entwicklung der Instrumentalmusik wett.
Die Schatzkammer Muffat, die insbesondere in seiner Sonaten-Sammlung „Armonico Tributo“ zum Vorschein kommt, nimmt das Alte Musik-Ensemble Concerto Copenhagen und ihr Leiter Lars Ulrik Mortensen zur diskografischen Speerspitze kurz nach ihrem 30. Jubiläum im Jahr 2021.