Kultur Kolumne
- Geschrieben von Sabine Meinert -
Ute Lemper hat sich für vergangene Projekte oft nach Südamerika begeben: Argentinischer Tango oder vertonte Pablo-Neruda-Gedichte klingen auf den zuletzt veröffentlichten Tonträgern.
Die neue CD „The 9 Secrets“ will Paulo Coelhos Buch „Die Schriften von Accra“ näher bringen und kombiniert dafür Brasilianisches mit französischem Chanson. Mit Texten in Englisch, Französisch, Portugiesisch und ein klitzekleines bisschen Deutsch.
- Geschrieben von Harry Popow -
Bekenntnisse von Gregor Gyri
„Deutschland im Tiefschlaf?“ Nach der Lektüre dieses interessanten Sachbuches von Stephan Hebel, in dem er dafür plädiert, „den Kapitalismus in seiner heutigen Form zu überwinden“, es sei Zeit für einen neue Wende, verfolgte mich ein Albtraum: Ein Riesenschiff auf hoher See.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Ravel, Ysaÿe, Stravinsky, Cavalli, dazu englische Renaissance-Musik und mittelalterliche Frauen-Power. Interpretiert von Yuja Wang, Teodor Currentzis, Christina Pluhar und anderen – unsere neue Kolumne „Kopf-Hörer“ beim KlassikKompass auf KulturPort.De lädt ein zu einer spannenden Entdeckungsreise mit neuen Aufnahmen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Das Hamburg Ballett und sein Chef, der dienstälteste Ballettchef der Welt, haben eine ihrer publikumsträchtigsten Choreographien auf Video (DVD und BluRay) zugänglich gemacht: „Weihnachtsoratorium“, getanzt zur vollständigen Fassung von Johann Sebastian Bachs Vertonung der biblischen Weihnachtsgeschichte.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
„Dinorah Varsi – Legacy“ heißt eine neue Medien-Box, in der Ton- und Videoaufnahmen und ein Buch über die Pianistin aus Uruguay versammelt sind. Sie belegen eindrucksvoll, was Dinorah Varsi (1939-2013) an den 88 Tasten ihres Instruments anders machte als die Mehrheit der Pianisten. Eine Lektion über die Feinheiten des guten Tons, des richtigen Anschlags und die hohe Kunst der Interpretation.
- Geschrieben von Claus Friede -
„Als Leonard Bernstein in den 1960er Jahren seinen ersten Sibelius-Zyklus in Stereo für die American Columbia einspielte, existierten lediglich zwei Gesamtaufnahmen aller sieben Symphonien auf Schallplatte, beide in Mono und aus dem vorangegangenen Jahrzehnt (mit Sixten Ehrling und dem Stockholmer Rundfunk-Orchester von 1952/53 und mit den London Symphony Orchestra unter Anthony Collins aus den Jahren 1952 bis 54“, heißt es im Intro-Text von Richard Evidon des Beihefts der überarbeiteten Gesamtaufnahmen.
Und wie es so ist mit Geburts- und Todestagen von Komponisten – damals wie heute – die Aktivitäten an Europas und Nordamerikas Konzerthäusern überschlagen sich geradezu. 1965 jährte sich der 100. Geburtstag des finnischen Komponisten Jean Sibelius (1865-1957) und Bernstein dirigierte in New York innerhalb einer Spielzeit sämtliche Sinfonien.
- Geschrieben von Alina Grotz -
Es ist ein wunderschöner Montagnachmittag, die Sonne scheint und die Herbstbäume leuchten in vielen bunten Farben. Eigentlich ein Tag den man draußen an der frischen Luft verbringen sollte, um die letzten schönen Tage vor dem Winter noch auszukosten.
Trotz des schönen Wetters entscheiden wir uns dazu, die Gedenkstätte des Jānis Lipke zu besuchen – einem wahren Helden, der während der deutschen Besatzung etwa sechzig jüdischen Bürgern die Flucht aus dem Judenghetto ermöglichte und sie letztendlich in, oder besser: unter, seinem eigenen Haus versteckte und damit nicht nur sein eigenes Leben, sondern zudem das Leben seiner Familie riskierte.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Eine musikalische Erkundungsreise Reise zu den Gefühlswelten, in denen die Traurigkeit regiert: Traumhaft melancholische Improvisationen des norwegischen Alte-Musik-Ensembles „Barokksolistene“.
Das Cover ziert auf der Rückseite die englische Fassung eines Zitats von Victor Hugo: „Melancholy is the pleasure of being sad.“ Und diese CD passt perfekt zu den grau-dunklen Spätherbsttagen: Sie kommt aus Norwegen, wo die Dunkelheit noch dunkler, die Einsamkeit noch einsamer und die Melancholie noch melancholischer ist als anderswo. Und vielleicht muss man die Besessenheit und den Ernst der Gruppe „Barokksolistene“ mitbringen, um zu verstehen, wie man so tief, bis zur Grenze der Haltlosigkeit eintauchen kann in das dunkle Gefühl der Melancholie.
- Geschrieben von Claus Friede -
Zum dritten Mal fand am vergangenen Wochenende die „add art“ – Unternehmen in Hamburg öffnen ihre Türen für Kunst, statt. Auch nach drei Jahren ist die Idee, die von Hubertus von Barby von der „newskontor GmbH – Agentur für Kommunikation“ initiiert wurde, trag- und ausbaufähig.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Itzhak Perlman, Violin-Weltstar aus Tel Aviv, wird von Warner mit einer 77-CD-Box geehrt. Großes Teile des Konzertrepertoires, Kammermusik, Salon-Spielereien sowie Ausflüge in den Jazz und in die Welt der Klezmer-Klänge. Digital aufpoliert und opulent verpackt. Ein Muss für alle Verehrer seines goldenen Geigentons.
- Geschrieben von Harry Popow -
Wenn ein Whistleblower und Computerexperte 1,7 Millionen, geheimster Daten den Herrschenden in den USA entreißt, sie kopiert und mit Hilfe zweier weiterer Widerständler aggressive und unerlaubte Machenschaften im Juli 2013 „ungesetzlich“ in die Welt hinausposaunt, dann treten ganz gewiss Meinungen zutage: Solche und solche. Sympathisanten reiben sich die Hände. Die aber von der Ausforschung der Menschen aller Kontinente zwecks Herrschaftserweiterung profitieren, sie bringen es auf einen Nenner: Verräter! Die zwischen den Fronten pendeln sind mitunter unbedarfte, nicht unbedingt mutige Mitbürger, manchmal auch Feiglinge, die ihr Abseits ohne Hemmungen überwinden mögen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Klug setzt Andris Nelsons zwei Werke an den Beginn seines CD-Zyklus für die Deutsche Grammophon, die Wendepunkte im Leben des Komponisten Dmitri Shostakovich markieren: Ein Instrumentalstück aus der Oper, mit der er 1936 durch eine von Stalin inspirierte Kritik in der „Prawda“ als Hoffnungsträger der sowjetischen Musik ins abseits geschoben wurde. Und seine 10. Symphonie, die 1953 kurz nach dem Tod des Diktators entstand und als Abrechnung mit dem Gewaltherrscher gilt.
- Geschrieben von Willy Theobald -
Und nun? Was mache ich jetzt? Soll ich ebenfalls einstimmen in die Lobeshymnen, die unisono über Michael Wollnys neues Album ausgegossen werden? Oder finde ich wenigstens ein paar klitzekleine Mäusekegel mit denen ich meine Fähigkeiten als solider Kritiker und notorischer Nörgler unter Beweis stellen kann?
- Geschrieben von Horst Schinzel -
Der Journalist, Lyriker und Feuilletonist Theodor Fontane (1819-1898) ist heute weitgehend vergessen. Gerade einmal seine „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ werden – meist aus touristischen Gründen – noch gelegentlich zitiert.