In einer Zeit, in der populistische Strömungen weltweit die Kunst- und Meinungsfreiheit bedrohen, lädt die Präsidentin des Goethe-Instituts, Gesche Joost, am 30. Januar um 19.30 Uhr zu einer Veranstaltung in den Sophiensælen in Berlin ein. Gemeinsam mit internationalen Kulturschaffenden wird diskutiert, was Freiheit heute bedeutet und wie geschützte Räume für offenen Dialog bewahrt werden können.
„Die Freiheit, frei zu sein“ ist der Titel eines Essays von Hannah Arendt, in dem sie die Freiheit zur politischen Teilhabe als einen zentralen Baustein der Demokratie beschreibt. In vielen Ländern bedrohen populistische Strömungen die Kunst- und Meinungsfreiheit und geschützte Räume für offenen Dialog werden immer seltener. Nicht nur die politischen und strukturellen Rahmenbedingungen verschärfen sich, auch die Kulturdebatten in Deutschland werden zunehmend enger und polarisierter. Dies erschwert eine differenzierte Auseinandersetzung und den offenen Austausch zu wichtigen Themen, die gegenwärtig von großer Bedeutung sind. Gesche Joost spricht aus diesem Anlass mit internationalen Kulturschaffenden darüber, was Freiheit heute für sie bedeutet. In Anlehnung an die Ubuntu-Philosophie betont sie, dass die Bedingungen für Freiheit als Gesellschaft geschaffen werden: „Freiheit kann und muss auch als ein kollektives Gut begriffen werden – ich bin frei, weil Du frei bist. Sie wird gemeinsam hergestellt und kann nur wahre Freiheit bedeuten, wenn meine Freiheit nicht die Unfreiheit des anderen bedeutet. Das Goethe-Institut setzt sich für diese Freiheit weltweit ein.“
Zum Auftakt präsentiert Luisa Fernanda Alfonso ihre Performance „Masterpiece“. Sie setzt sich mit dem kulturellen Erbe Lateinamerikas auseinander und kommt so zu einer Hinterfragung und Neuinterpretation traditioneller Tänze und Musik.
Nach einem Grußwort von Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, folgt die Begrüßung und Einführung durch Gesche Joost. Im anschließenden Impuls geht Hito Steyerl (Filmemacherin und Autorin) auf eine notwendige unabhängige Positionierung der Kunst in einer zunehmend polarisierten Debattenkultur ein. Bei der darauffolgenden Diskussion spricht Gesche Joost mit Jens Balzer (Journalist und Autor), Zasha Colah (Kuratorin 13. Berlin Biennale) und Hajnalka Somogyi (Gründerin und Kuratorin OFF-Biennale Budapest, Preisträgerin der Goethe-Medaille 2023) darüber, wie sich die Auswirkungen des erstarkenden Rechtspopulismus auf die Kulturarbeit auch innerhalb demokratischer Kontexte zeigen. Thematisiert werden überdies die Veränderung in der Debattenkultur einer vermeintlich progressiven Linken sowie Fragen nach Identität, Widerstand und die Bedeutung des Freiheitsbegriffs für die Kunst.
Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Lautsprache mit Übersetzung statt. Eine Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache wird ebenfalls angeboten. Eine Veranstaltung in Kooperation mit den Sophiensælen.
Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit derzeit 151 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. www.goethe.de
Quelle: Goethe-Institut
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