Kultur Blog
- Geschrieben von Claus Friede -
Die in London lebende Künstlerin Eva Roth arbeitet mit unterschiedlichen Techniken, neben Malerei ist dies die Zeichnung, Kopie und Fotografie sowie die Kombination aus allem.
Gerade die geschichteten Übermalungen urbaner Räume und Szenen bilden das Zentrum der aktuellen Ausstellung im Kunstforum Markert in Hamburg, die im Rahmen des diesjährigen Hamburger Architektur Sommers stattfindet.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Mit staatlichen Förderungen sieht es zwar mau aus, der Enthusiasmus ist dafür umso größer: Jörn Walter, Hamburgs Oberbaudirektor, ließ im Bahrenfelder Phoenixhof keinen Zweifel daran, wie wichtig der Hamburger Architektur Sommer für die wachsende Hansestadt ist.
Mit einem mitreißenden Diskurs zum diesjährigen Motto „Vor Ort – Aneignung und Teilnahme" eröffnete Jörn Walter – gemeinsam mit Jutta Blankau, der Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, sowie Architekt Bernhard Wiking – den nunmehr siebten Veranstaltungsmarathon, der bis Ende August mehr als 250 Ausstellungen, Aktionen, Filmvorführungen, Symposien, Vorträge, Diskussionen und Workshops rund um Architektur und Stadtentwicklung umfasst.
- Geschrieben von Claus Friede -
Prag, so heißt es, ist immer eine Reise Wert. Die „Goldene Stadt“ steht Mitte Mai ganz im Zeichen eines der großen deutschen Regisseure, Produzenten und Schriftsteller: Alexander Kluge.
Anfang des Jahres feierte Kluge seinen 80. Geburtstag und so scheint es auf der Hand zu liegen, dass er auch international gefeiert wird. Die Prager Akademie der Bildenden Künste widmet sich ihm vom 17. bis 19. Mai mit einer Retrospektive und zeigt ein chronologisches Programm aus seiner Filmographie, einige Interviews und Fernsehwerke.
- Geschrieben von Daniel Hirsch -
Die Ausstellung „Baumeister der Revolution. Sowjetische Kunst und Architektur 1915-1935“ im Berliner Martin-Gropius-Bau erzählt die Geschichte vom jähen Ende der russischen Avantgarde und zeigt in ernüchternden Fotografien die architektonischen Überreste des einstigen Aufbruchs in Kunst und Gesellschaft.
Wie eine zum Himmel geballte Faust hebt sich Wladimir Tatlins tollkühner Entwurf für das Hauptquartier der Kommunistischen Internationale von 1919 den Besuchern zum Eingang der Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau entgegen. Auch wenn es sich nur um ein knapp zwei Meter hohes Modell handelt, vermittelt die Konstruktion aus Stahl und Glas eindringlich, mit welchen Ambitionen und welchem Übermut die künstlerische Avantgarde der 1920er-Jahre den Umbruch der russischen Gesellschaft begleitete.
- Geschrieben von Christine Adam -
Ein herzerwärmendes Kleinod jüdischen Lebens hat Regisseurin Adriana Altaras mit dem Musical „Anatevka“ auf die Bühne des Stadttheaters gezaubert – helle Begeisterung nach der Premiere.
Was für eine vorzügliche Idee von Adriana Altaras, „Anatevka“ in einer Synagoge spielen zu lassen. Damit bekommt die herzerwärmende, aber auch informative Geschichte um den Milchmann Tevje und seine Familie im ukrainischen Schtetl Anatevka etwas Exemplarisches – mit dem sich auch andere Religions- und Kulturgemeinschaften veranschaulichen ließen. Der Außenraum spiegelt so den Innenraum und umgekehrt: Denn Tevje ist ein frommer Jude, dessen ständige Zwiegespräche mit Gott allerdings manchmal recht pragmatisch-irdisch verlaufen. So wie in der Synagoge im Eingangsbild auch ganz weltlich palavert, gelacht und gespielt wird.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Es soll kein großes Fest geben, das hat sie schon verkündet. Brigitte Fassbaender will sich leise aus der Stadt Innsbruck zurückziehen, in der sie 13 Jahre lang die Geschicke des Tiroler Landestheaters lenkte.
Ob das gelingt, ist jedoch mehr als fraglich. Zum einen steht am 5. Mai die Uraufführung von „Shylock!“ an, ein Musical von Stephan Kanyar, zu dem die Theaterchefin das Libretto schrieb, und im Juni ihre letzte Inszenierung: „Albert Herring“ von Benjamin Britten. Zum anderen lieben die Innsbrucker ihre scheidende Intendantin, wie ein Tiroler Taxifahrer erklärte und werden sich den Abschied nicht nehmen lassen. Isabelle Hofmann sprach mit der Grand Dame des Opern- und Liedgesangs über Karriere, Kritiker und unerschöpfliche Kreativität.
- Geschrieben von Mila Corlateanu -
"Ich dachte, ich muss in Deutschland besser sein als jede Einheimische, flexibler sein als jeder, der sich hier mit beruflichen Werten beschäftigt. Ich muss immer zeigen, dass ich noch zäher, noch belastbarer bin, noch professioneller, damit ich nicht untergehe - und das hat gefruchtet."
So klingt die Lebensphilosophie der 36-jährigen russischen Filmregisseurin Katja Fedulova. Sie kam 1994 nach Deutschland und studierte an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Die Preisträgerin des Festivals „Achtung Berlin 2011“ in der Katagorie „Bester Dokumentarfilm“ stellt in ihrem aktuellen Film fünf Geschichten fünf junger Frauen aus Russland vor: Ilona, Tatjana, Zhenja, Alesja und Katja. Sie wurden von ihren Müttern zum Studium nach Deutschland geschickt.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Beweinet Rubeben, Fiedeln und Symphonien
Psalter, alle höfischen Instrumente
Quinternen, Flöten, Harfen und Schalmaien
Querflöten und auch die Waldnymphen
Tambourine auch, spielt mit den Fingern
Alle Instrumente, alle, die antik seid:
Tut eure Pflicht, beweint liebe Gallier
Den Tod von Machaut
Der edel in der Kunst der Rhetorik war.
(Die Beweinung des Todes von Guillaume de Machaut)
Guillaume de Machaut (1300 - 1377) war ein französischer Dichter und Komponist der sogenannten „ars nova“ der beginnenden Mehrstimmigkeit. Er war einer der ersten Komponisten vom dem Notenaufzeichnungen erhalten sind wie die „Messe de Nostre Dame“.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
David Bennent spielt am St. Pauli-Theater den schwindsüchtigen Edmund in Eugene O’Neills autobiographischem Stück „Eines langen Tages Reise in die Nacht“.
Isabelle Hofmann sprach mit dem Schauspieler über Kindheitstrauma, Leistungsdruck, den Papst und das Verlangen nach einem Leben als Wortverkäufer in Kasachstan.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Ein verrottetes Riesenrad mitten in der Steppe. Wie ein Wesen aus einer fremden Welt sieht es aus.
Wie ein Relikt aus einer Zeit, als es noch Menschen gab auf diesem Gott verlassenem Flecken Erde. Dann das Riesenrad nochmal, diesmal aus einer anderen Perspektive. Und siehe da: Auf der anderen Seite steht gar nicht weit weg ein verwahrloster Wohnkomplex „Jedes Foto erzählt eine Geschichte“ hat Wim Wenders dazu notiert. „Doch manchmal erzählt nur der Gegenschuss die Wahrheit“. Vor vier Jahren machte Wim Wenders die beiden Aufnahmen in Armenien – als Zeugnis der Hinterlassenschaften aus sowjetischer Zeit. Jetzt hängen die Bilder in seiner großartigen Ausstellung „Places, Strange and Quiet“ in den Räumen der Sammlung Falckenberg in den Hamburg-Harburger Phoenix Hallen.