Reisen

Vom 16. bis 23. Mai finden die sogenannten „Rolli Days“ von Genua Corona-bedingt im Internet statt. Im Rahmen einer ganzen „Rolli Days Digital Week“ können dieses Jahr Kunstliebhaber und Reiselustige auf wunderschönen Filmaufnahmen und Fotos durch die Schlüssellöcher verschlossener Prachtbauten der Aristokratie blicken.
Eine virtuelle Reise durch Genuas Altstadt, ihre Gassen, Innenhöfe und Säle hinter den eleganten Häuserfassaden beginnt: In den kommenden sieben Tagen erwarten den Zuschauer überraschende historische Momente, exklusives südliches Meer- und Kunstflair sowie neue, aufregende Emotionen angesichts sonst nicht zugänglicher Kulturstätten.

 
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 Weltfrauentag 2020: Japanische Frauen erobern die Sake-Brauereien in Setouchi

Traditionell ist in den Köpfen der Menschen die hohe Kunst des Brauens hauptsächlich männlich konnotiert. Nicht so in der Region Setouchi!
In der japanischen Region rund um das Seto-Binnenmeer üben auch einige weibliche Braumeister diese Kunst aus. Auf Tradition wird hier jedoch auch bei der Sake-Brauerei nicht verzichtet: kristallklares Wasser und polierte Reiskörner als Grundlage für köstlichen Sake. Zum Weltfrauentag am 8. März rücken wir sechs Braumeisterinnen (japan. „Toji“) aus der Region Setouchi in den Fokus.

 
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500 Jahre Havanna Foto Dagmar Reichardt

2019 hat die Hauptstadt Havanna ihren 500-jährigen Geburtstag gefeiert. 1519 gegründet, ist die strategisch gelegene Hafenstadt auch ein halbes Jahrtausend danach noch ein quirliges Zentrum im Nordwesten der Karibikinsel Kuba, prall gefüllt mit urbanem Trubel, buntem Leben und findiger Umtriebigkeit zwischen bröckelnden Häuserfassaden.
Touristengrüppchen ziehen durch die Gassen des historischen Zentrums, während alte, mittelalte und junge Havannianer*innen auf wackligen Holzstühlen vor ihren Häusern und Geschäften sitzen, einen Hund tätscheln und sich zum nachbarlichen Schwatz auf der Straße treffen.

 
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Ein neuer Konzertsaal im lettischen Ventspils – ein Erlebnisbericht Foto Ivbulis

Ein Ort für Musik, Kunst und Bildung
Auch wenn der Name des Konzerthauses mit integrierter Musikschule und Musikbibliothek lakonisch Koncertzāle „Latvija“ (dt. Konzertsaal „Lettland“) heißt, verbirgt sich dahinter ein spannendes, umfangreiches und internationales Bauprojekt des Architekturbüros „haas cook zemmrich – Studio2050“ aus Stuttgart in Zusammenarbeit mit anderen lettischen und deutschen Firmen, u.a. dem Architekturbüro Studio MSV aus Riga.

 
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Muralismo Die Wandkunst Argentiniens

Volkstümliche Kunst? Was soll das denn sein? Kunst, die in der Tradition eines Landes wurzelt und alte oder sogar älteste Motive aufnimmt, ohne peinlich zu werden? Eine nationale Kunst, die sich von der Kunst anderer Länder unterscheidet, weil die Arbeiten verschiedener Künstler einen ähnlichen Stil aufweisen? Geht das heute überhaupt noch?
Auch in Argentinien gibt es so etwas wie wilhelminische Denkmäler, die an den Freiheitskampf Anfang des 19. Jahrhunderts und an Generäle erinnern, deren Namen sonst noch auf Straßenschildern auftauchen. Es sind Brunnen oder feierliche Bronzestatuen, wie sie auch in Deutschland herumstehen; und wie in Deutschland gehören sie irgendwie dazu, ohne dass man sich großartig um sie kümmert. Sie sind nichts, das den Leuten wirklich nahegeht.

 
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Yellow Pumpkin Foto marcard pro arte

Seit dem Frühjahr steht die Region Setouchi im Südwesten Japans ganz im Zeichen der Kunst Triennale 2019. In drei Sessions von März bis Oktober verwandeln sich zwei Häfen und zwölf Inseln im Seto Binnenmeer in Freiluftgalerien für großartige Kunstinstallationen.
Museen wie das Benesse House, das Lee Ufan Museum oder das Art House Project zeigen wechselnde Ausstellungen. Die Herbstsession von 28. September bis 4. November bietet Kunstfans noch einmal die Chance zum Inselhopping zu aufregenden Kunstwerken in bezaubernden Landschaften mit Meerblick.

 
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Vilnius Die italienische Seele Nordeuropas

Kürzlich erst haben am 23. August die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen an den 30. Jahrestag des „Baltischen Wegs“ erinnert. 1989 – gut zwei Monate bevor in der Nacht von Donnerstag, dem 9. November, auf Freitag, den 10. November 1989, die Berliner Mauer nach über 28 Jahren ihrer Existenz geöffnet wurde – hatten schon rund zwei Millionen Esten, Letten und Litauer eine 600 Kilometer lange Menschenkette von Tallinn (Estland) über Riga (Lettland) bis nach Vilnius (Litauen) als Zeichen ihrer Unabhängigkeitsbestrebung durch die damaligen drei Sowjetrepubliken gebildet. Doch nur wenigen ist wirklich bewusst, wie weit ihre geschichtlichen Wurzeln in die europäische Kultur zurückreichen: Etwa in Vilnius – einer europäischen Hauptstadt, deren Stadtbild von italienisch inspirierter Architektur geprägt ist.

 
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For Forest im Woerthersee Stadion Klagenfurt

In Brasilien und Sibirien brennen die Wälder. Ebenso in Australien, Afrika und Indonesien. Die Website Global Forest Watch Fires hat rund 750.000 Brandherde weltweit ausgemacht. Aktuell, wohlgemerkt!
Seit Anfang des Jahres sind es bereits 16 Millionen! Es wird also nicht mehr lange dauern, bis die Installation „For Forest“, die am 8. September 2019 im Wörthersee Stadion in Klagenfurt/Kärnten eröffnet, kein spektakuläres Kunstprojekt mehr sein wird, sondern trauriger Alltag: Ein Wald als Ausstellungsstück. Bitte nicht berühren, nur ansehen – und einmal tief Luft holen.

 
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Vilnius Loftas

In den letzten Jahren haben viele osteuropäische Städte Projekte gestartet, um ehemalige Industriegebäude und bislang ungenutzte Flächen in Zentren städtischer Kultur und des Nachtlebens zu verwandeln. Indem die Stadt Vilnius Kultur und Nachtleben in Industriegebäuden aus Sowjetzeiten fördert, folgt sie dem Beispiel anderer Städte mit einer ähnlichen Vergangenheit, wie z.B. Berlin, Budapest und Warschau.
Nach einem Besuch in Vilnius lobt Lutz Leichsenring, Sprecher der Clubcommission Berlin und Gründer der globalen Nachtlebensinitiative VibeLab, die litauische Hauptstadt für ihre „faszinierende und kreative" Verwandlung ehemaliger Industriegebäude in alternative Zentren der Kultur und des Nachtlebens. Und der Nachtbürgermeister der litauischen Hauptstadt fügt hinzu, dass ausländische Besucher „immer beeindruckt" von den umgestalteten Flächen seien, die zum Kulturleben von Vilnius beitragen.

 
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Der oeffentliche Raum und seine Nutzungen Plaetze in San Fernando del Valle de Catamarca, Argentinien

Wie sieht es in anderen Ländern mit dem öffentlichen Raum aus? Bei uns gibt es ihn kaum noch, denn jeder freie Quadratmeter wird dem Auto gewidmet. Können wir von anderen Ländern lernen? Von Argentinien zum Beispiel?
Wenn ich etwas in Deutschland vermisse, dann ist das ein öffentlicher Raum, in dem man einander treffen und sich zwanglos unterhalten kann. In meiner Vorstadt begegnet mir kaum noch jemand, der irgendwohin geht – sie fahren allenfalls an mir vorbei und grüßen durch die Windschutzscheibe –, in der Stadt übertönt der Lärm der Autos jeden Gesprächsversuch, und wenn sich irgendwo ein freier Raum auftut, dann wird aus ihm ein Parkplatz gemacht. Sieht es in anderen Ländern besser aus? Vielleicht im argentinischen Catamarca?