Unter dem Motto „Freiheit für die Wahrheit“ startet am 11. September 2023 die 1. Hamburger Woche der Pressefreiheit mit einem vielfältigen Programm rund um das Thema Presse- und Informationsfreiheit in Deutschland und weltweit. Initiiert von der Körber-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius will die Aktionswoche in Diskussionen, Veranstaltungen, Ausstellungen und Workshops aufrütteln. Kooperations- und Medienpartnerinnen und -partner sind die Behörde für Kultur und Medien, der Norddeutsche Rundfunk (NDR Info), Netzwerk Recherche und zahlreiche weitere Unterstützerinnen und Unterstützer. Mit der 1. Hamburger Woche der Pressefreiheit soll in der Hamburger Stadtgesellschaft – und darüber hinaus – das Bewusstsein für die Bedeutung von freier Berichterstattung und Meinungsfreiheit für unsere Demokratie sowie für unsere freie liberale Gesellschaft gestärkt werden.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg: „Demokratie ist ohne freie journalistische Berichterstattung nicht denkbar. Als Anwälte des gesellschaftlichen Diskurses garantieren Journalistinnen und Journalisten, dass Information und Orientierung möglich sind. Deshalb sind freie Medien allen Autokraten ein Dorn im Auge. Wir leben in Zeiten, in denen die Freiheit der Presse immer stärker unter Druck gerät, leider bisweilen auch bei uns in Deutschland. Das Bewusstsein für die fundamentale demokratische Bedeutung des Journalismus zu schärfen – darin liegt der besondere Wert der Hamburger Woche der Pressefreiheit.“
Dr. Lothar Dittmer, Vorsitzender des Vorstands der Körber-Stiftung: „Pressefreiheit und Demokratie gehören zusammen. Die Körber-Stiftung engagiert sich in zahlreichen Projekten für Menschen, die sich für demokratische Rechte und Werte einsetzen. Mit unserer Arbeit zum Exiljournalismus stärken wir zum Beispiel gezielt Journalistinnen und Journalisten, die im Exil in Deutschland für Pressefreiheit einstehen. Die Woche der Pressefreiheit, die wir gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung initiiert haben, sehen wir als einen Beitrag, auf den besonderen Wert der Pressefreiheit für eine freie Demokratie und offene Gesellschaft hinzuweisen.”
Professor Manuel J. Hartung, Vorsitzender des Vorstands der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius: „Für die ZEIT-Stiftung stehen die Verteidigung von Pressefreiheit und die Förderung von unabhängigem Journalismus in der Tradition ihrer Stifter immer stärker im Fokus. Daran knüpfen wir mit der 1. Hamburger Woche der Pressefreiheit an und setzen gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Unterstützerinnen und Unterstützern ein Zeichen für freie Medien und gegen die Aushöhlung von Pressefreiheit, wie wir sie in Diktaturen und autoritären Regimen weltweit erleben. Demokratie braucht Pressefreiheit. Denn nur auf der Grundlage freier Berichterstattung gibt es pluralistische Meinungsbildung – die Basis für öffentlichen Diskurs. Lassen Sie uns daher gemeinsam kämpfen für ‚Freiheit für die Wahrheit‘ – und für die Demokratie.“
Zu Gast sind internationale Expertinnen und Expertem sowie Exiljournalistinnen und -journalisten
Dazu diskutieren in unterschiedlichen Formaten prominente internationale Gäste wie der türkische Journalist Can Dündar oder die ehemalige China-Korrespondentin der ZEIT Xifan Yang. Außerdem berichten unabhängige Reporter:innen aus der Ukraine, russische Exiljournalist:innen sowie Medienschaffende aus Afghanistan, dem Iran und anderen Krisengebieten über persönliche Erfahrungen und gewaltsame Unterdrückung und diskutieren mit deutschen Journalist:innen über den Kampf für unabhängige Berichterstattung.
Einwöchiges Programm mit Workshops, Ausstellungen, Konferenzen, Preisverleihung und Reporterinnen-Slam
Den Auftakt für die 1. Hamburger Woche der Pressefreiheit macht am Montag, 11. September 2023, eine Live-Sendung des NDR mit anschließender „NDR Info News Fair“ mit Workshops und Werkstattgesprächen für Journalistinnen und Journalisten. Am Abend findet ein Senatsempfang im Hamburger Rathaus mit einer Paneldiskussion mit internationalen Exiljournalistinnen und -journalisten statt. Die Körber-Stiftung veranstaltet mit dem „Exile Media Forum“ am Dienstag und dem „Young Exile Media Forum“ am Mittwoch Deutschlands größte Fachkonferenz für Exiljournalistinnen und -journalisten. Die ZEIT-Stiftung und die norwegische Stiftung Fritt Ord stärken mit der „Free Media Awards Konferenz“ am Mittwoch und der Verleihung der „Free Media Awards 2023“ am Donnerstag unabhängige Journalisten und Journalistinnen in Osteuropa und deren Berichterstattung.
Weitere Highlights sind die Ausstellung von Kriegsreporterin Lee Miller im Bucerius Kunst Forum sowie die Eröffnung der Ausstellung zum World Press Photo Award im Altonaer Museum. Ergänzt werden die Veranstaltungen durch eine Vielzahl von Workshops mit Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland und der ganzen Welt zu Praxiswissen und Strategien für mehr Pressefreiheit, etwa bei der NDR Info NewsFair oder dem Reporter-Workshop 2023 beim SPIEGEL.
Veranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit sind unter anderem die „Unterhausdebatte“, eine Veranstaltung der RiffReporter mit Einbezug des Publikums, sowie eine Veranstaltung von Netzwerk Recherche, den Neuen deutschen Medienmacher:innen und den Bücherhallen Hamburg in der Zentralbibliothek. Workshops von Salon5, der Jugendredaktion von Correctiv, richten sich gezielt an Jugendliche. Am Samstag wird es zudem einen Reporterinnen-Slam unterstützt von der Rudolf Augstein-Stiftung geben.
Initiatorinnen der Aktionswoche
Körber-Stiftung
Gesellschaftliche Entwicklung braucht Dialog und Verständigung. Mit operativen Projekten, in Netzwerken und gemeinsam mit Partner:innen stellen wir uns aktuellen Herausforderungen. In unseren Handlungsfeldern „Wissen für morgen“, „Internationale Verständigung“ und „Lebendige Bürgergesellschaft“ sowie mit den „Kulturimpulsen für Hamburg“ möchten wir Debatten anregen, Lösungen erproben und Menschen in unserem Umfeld motivieren mitzumachen.
1959 von dem Unternehmer Kurt A. Körber ins Leben gerufen, sind wir heute mit eigenen Projekten und Veranstaltungen national und international aktiv. Unserem Heimatsitz Hamburg fühlen wir uns dabei besonders verbunden, außerdem unterhalten wir einen Standort in Berlin.
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
Die gemeinnützige ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius ist Förderin einer offenen, aktiven Zivilgesellschaft. Ob in Wissenschaft, Kultur, Bildung, Politik und Medien – wir verteidigen Freiheiten, schaffen Freiräume und geben dort Orientierung, wo sie gebraucht wird. Die Verteidigung von Pressefreiheit und die Förderung von unabhängigem Journalismus sind dabei zentrale Aspekte, die Gerd Bucerius als Verleger und Gründer der Stiftung und seine Frau Ebelin bereits früh engagiert vorangetrieben haben. Bis heute liegt daher ein Fokus der Förder- und operativen Arbeit der Stiftung in regionalen Projekten und internationalen Förderungen zur Stärkung unabhängiger Medien, insbesondere in Osteuropa. In dieser Tradition steht auch die aktuelle Initiative der Stiftung für die 1. Hamburger Woche der Pressefreiheit.
Die ZEIT-Stiftung ist Forum und Stimme für eine kritische Zivilgesellschaft und Förderin von öffentlichem Diskurs. Denn nur wenn debattiert und miteinander gerungen wird, wenn unterschiedliche Perspektiven aufeinandertreffen, wir diese wertschätzen und Formen des echten Austausches entwickeln — nur dann können wir voneinander lernen und unsere demokratischen Grundwerte mit Leben füllen. Diese Leitsätze gelten auch für die beiden Töchter der Stiftung: Im Jahr 2000 gründete die ZEIT-Stiftung die erste private Hochschule für Rechtswissenschaft in Deutschland, die Bucerius Law School, das Bucerius Kunst Forum steht seit 2002 für Kunst und Kultur.
Kooperationspartner
NDR Info steht für unabhängigen Journalismus, fundierte Hintergründe und investigative Recherchen: Tag und Nacht im Radio und online, in den NDR Info Fernsehsendungen oder in Podcasts und Livestreams. Heimat der NDR Info Redaktion ist das crossmediale Informationshaus des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg-Lokstedt, in dem auch Sendungen wie „Panorama“ oder „Weltspiegel“ entstehen, Podcasts wie „Streitkräfte und Strategien“ oder „11KM“ und in dem das Nachrichtenzentrum des NDR und das Ressort Investigation sitzen. Seit seiner Gründung vor 25 Jahren steht NDR Info für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt. Für die Programm-Macher ist die freie Information aus unabhängigen Quellen ein unverzichtbares Menschenrecht. Daher unterstützt NDR Info die 1. Hamburger Woche der Pressefreiheit mit intensiver Berichterstattung und dem Workshop-Angebot „NDR Info NewsFair“.
Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg
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