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Das „Goethe-Institut im Exil“ zeigt iranische Kunst in Berlin und gibt Stimmen aus dem Iran eine Plattform. Ab 26. Januar setzen sie sich über mehrere Wochen aus künstlerischer, literarischer oder performativer Perspektive mit der aktuellen politischen Situation im Iran auseinander.
 
Seit dem Tod von Mahsa Amini im vergangenen September protestieren die Menschen im Iran gegen die Unterdrückung der Frauen durch das repressive Regime, für ihre Freiheit und einen politischen Systemwechsel. Die Demonstrationen werden brutal niedergeschlagen, Teilnehmende werden festgenommen und gar zum Tode verurteilt. Auch viele Künstler*innen sind verhaftet worden oder können nicht mehr arbeiten.
 
Ab Ende Januar widmet sich das „Goethe-Institut im Exil“ der Kulturszene des Iran im Berliner Kunsthaus ACUD und lädt bis Anfang März zu zahlreichen Veranstaltungen zu iranischer Kunst und Kultur und der Protestbewegung ein. Das Kulturprogramm reflektiert die aktuelle Lage der Kunst- und Kulturszene vor Ort und gibt der deutsch-iranischen Community eine Plattform sowie einen Raum für Dialog. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie künstlerische, literarische oder auch performative Positionen die aktuelle, aber auch vergangene politische Krisen im Iran verhandeln. Zahlreiche Veranstaltungen widmen sich weiblichen und non-binären Positionen.
 
Eröffnet wird das Programm in der ACUD Galerie (Veteranenstraße 21) am 26. Januar um 19:00 Uhr mit dem kollaborativen Ausstellungsprojekt „Tracing movement(s) in uncertain times“. Die Ausstellung mit einem Schwerpunkt auf Videokunst gibt einen Überblick über künstlerische Positionen, die sich mit den jahrzehntelangen Protestbewegungen in der jüngeren Geschichte des Iran befassen. Unter Mitwirkung der Öffentlichkeit wird im Ausstellungsraum ein stetig wachsendes Archiv aufgebaut, welches die unterschiedlichen künstlerischen Positionen im Iran sowie in der Diaspora auf dem Weg zur Freiheit und Gleichberechtigung dokumentiert. Zudem finden künstlerische Performances, Artists Talks sowie Paneldiskussionen zum Thema Videokunst statt, u. a. mit der deutsch-iranischen Konzeptkünstlerin Parastou Forouhar. Zusammen mit den Berliner Musikfestivals CTM und Teheran Contemporary Sounds werden sowohl musikalische Performances, als auch Diskursveranstaltungen durchgeführt: Die deutsch-iranische Musikerin Madanii steht ebenso auf dem Programm wie die Künstlerinnen Nazanin Noori und Hani Mojtahedy.
 
Weiterhin wird es zwei Lesungen mit den deutsch-iranischen Autor*innen Behzad Karim Khani und Nava Ebrahimi geben, sowie eine Filmreihe mit aktuellen Arbeiten iranischer Regisseur*innen, darunter auch die Deutschlandpremiere des Films „Beyond the Fences of Lâlehzâr“ von Amen Feizabadi. Mehrere Spielfilme zeigen, was die iranische Filmszene beschäftigt, ein Kurzfilmprogramm präsentiert junge Regisseurinnen. Abgerundet wird das Programm am 4. März mit einer Hommage an den 2021 verstorbenen deutsch-iranischen Lyriker SAID, Goethe-Medaillen-Preisträger und ehemaliger Präsident von PEN Deutschland (in Kooperation mit dem Haus für Poesie). Die Räumlichkeiten des ACUD werden darüber hinaus auch für mehrere Netzwerktreffen und Podiumsdiskussionen mit verschiedenen Kollektiven und Communities der deutsch-iranischen Diaspora zur Verfügung gestellt. Weitere Veranstaltungen sind in Vorbereitung.         
 
Das „Goethe-Institut im Exil“ wurde im Oktober 2022 in Berlin eröffnet. Das Projekt bietet Kulturschaffenden, die in ihren eigenen Ländern aufgrund lebensbedrohlicher Umstände nicht mehr oder nur noch schwer arbeiten können eine Bühne sowie einen Ort für Diskussionen und Austausch. 2022 widmete sich das Projekt Kulturschaffenden aus der Ukraine, im Frühsommer wird Afghanistan neuer Länderschwerpunkt.
Derzeit ist das Goethe-Institut nicht im Iran präsent. Das Goethe-Institut in Teheran wurde 1987 geschlossen.
 
Öffnungszeiten der Ausstellung: Donnerstag - Sonntag von 14:00 -19:00 Uhr und zu besonderen Anlässen.

 

Quelle: Goethe-Institut

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