Kultur Kolumne
- Geschrieben von Klaus Peter Nebel -
Von Theaterabenden im Allgemeinen und im Besonderen, von hedonistischer Lebensart im ursprünglichen Sinn und davon, was man sich leisten kann.
Es ist ja so: Ins Theater geht man - bei der Oper wallfahrtet man sogar - um eine gut besprochene Inszenierung zu sehen; manchmal reicht auch das Skandalöse.
- Geschrieben von Harry Popow -
Eine Hymne singen die Portugiesen, die „Grândola".
In Erinnerung an die 1975 vollzogene und 1976 durch einen gezielten Boykott der Reaktion unter Mithilfe der deutschen SPD niedergeschlagene „Nelkenrevolution", bei der sie den demokratischen Sozialismus mit dem Ausruf „Wir sind das Volk“ ins Visier gefasst hatten und heutzutage landesweit von sich hören lassen: „Que se lixe a Troika“. Das heißt „Zur Hölle mit der Troika.“
- Geschrieben von Willy Theobald -
Übrigens: Der Kollege Sorgenfrey hat mir kürzlich erzählt, dass in der Steinzeit des "www" alle Texte, die „Pamela“, „Anderson“ und „nackt“ in den (unsichtbaren) Metadaten enthielten, von den Suchmaschinen bevorzugt wurden. Jetzt bin ich natürlich gespannt auf den Google-Score dieser Rezension – aber das wollte ich gar nicht erzählen...
- Geschrieben von Claus Friede -
Es ist eine vollkommene Liebeserklärung, die die gebürtige Berliner Mezzosopranistin, Kammersängerin, Regisseurin und Leiterin des Richard-Strauss-Festivals Brigitte Fassbaender ihrem Lieblingskomponisten macht: Sie ist die treibende Kraft hinter diesem Mammutprojekt, das gemeinsam mit dem Richard Strauss Institut in Garmisch-Partenkirchen im Vorfeld zum 150. Geburtstag des Meisters in Planung ging.
- Geschrieben von Sabine Meinert -
Tausende haben sie erst kürzlich beim Hamburger Elbjazz gefeiert – zumindest die, die das Glück hatten, in die Maschinenbauhalle eingelassen zu werden. Ulita Knaus, 44, Hamburgerin, kam mit ihrer neuen Scheibe – und begeisterte.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Es ist eine Drogenerfahrung, die Mariss Jansons da mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunk durchspielt. In unglücklicher Liebe fiebert sich ein junger Musiker immer tiefer in seine Fantasien hinein. Trifft eine Frau, die ihm zur Zwangsvorstellung, zur fixen Idee wird. Erlebt Walzerseligkeit, pastorales Schäferglück. Doch in sein zartes Glück schleichen sich Gedanken von Minderwertigkeit, Nicht-Wahrnehmung, Verstoßensein – immer stärker, bis er im Opiumrausch meint, er habe die Geliebte ermordet, sei dafür zum Tod verurteilt worden und werde nun zur Hinrichtung geführt. Am Ende erscheint ihm seine fixe Idee auf dem Höhepunkt eines furiosen Hexensabbats, sie verspottet ihn. Diese Handlung hat Hector Berlioz, mehrfach verändert, als Programm seiner 1829 komponierten dramatischen „Symphonie fantastique“ beigegeben, mit der ausdrücklichen Anweisung, es beim Konzert zu verteilen, weil man sein Opus 14 sonst nicht verstehen könne.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Die franco-flämische und italienische Schulen wurden zu Triebfedern der Entwicklung der mittelalterlichen Musik hin zur Blüte der Renaissance.
Es waren besonders die Fürstenhöfe mit ihrem reichen Kulturleben, die eigene Musiker und Kapellen unterhielten – im Gegensatz zum frühen Mittelalter, als die Troubadoure noch von Hof zu Hof zogen.
Die Zeit hatte sich stark verändert – die Kräfte waren verschoben. Das alte Ständesystem des Frühmittelalters – ‚Kaiser, König, Edelmann, Ritter, Bauer, Bettelmann’ – war zugunsten der Grafen, Herzöge und Bürger ausgegangen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Der Dirigent George Szell, von Richard Strauss 1914 als Korrepetitor nach Berlin an die Hofoper geholt, sagt in einem Fernsehfilm über Strauss’ Dirigierkunst mit bewundernder Ironie: „Ein wunderbarer Dirigent! Man kann das sagen, obwohl es keine sichtbaren Beweis dafür gibt, dass er dirigierte.“ In ihrer 7-CD-Box „Strauss conducts Strauss“ hat die Deutsche Grammophon nun zum 150. Geburtstag des Komponisten am 11. Juni Ergebnisse des Strauss’schen Minimalismus am Dirigentenpult herausgebracht, aufgenommen zwischen 1921 und 1941. Sie vermitteln bewegende, irritierende und bereichernde Hörerfahrungen.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Zu Bachs Zeiten hatte Pfingsten drei Festtage, davon sind heute nur noch Sonntag und Montag übrig geblieben.
So schrieb der Thomas-Kantor selbstverständlich auch Cantatas für den 2. und 3. Pfingsttag. Ich habe zwei davon ausgewählt, die ich für interessant und exemplarisch halte, weil Bach in ihren sehr frei mit der Kantanten-Form umgeht und eine Art Mikrokosmos schafft, klein besetzte, fast intime Reflexionen auf des Pfingst-Geschehen. Beide Cantatas wurden in einem Jahr 1724 in Leipzig hintereinander an den zwei für sie bestimmten Feiertagen uraufgeführt – die erste ‚Erhöhtes Fleisch und Blut’ BWV 173 am 29. Mai und die andere ‚Erwünschtes Freudenlicht’ BWV 184 am 30. Mai. Beide haben für Bachs Verhältnisse sehr lange instrumental begleitete Rezitative – sogenannte Accompagnati – die dramatisch ausgefeilte, persönliche und prinzipielle Glaubensregeln aus der Pfingst-Erfahrung beinhalten.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Pfingsten (altgriechisch: pentekostē hēmera bedeutet der fünfzigste Tag).
Es wird von den Gläubigen die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert und es wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also 49 Tage nach dem Ostersonntag, begangen.
Im Neuen Testament wird in der Apostelgeschichte erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, genau an jenem Tag als sie zum jüdischen Fest Schawuot‚ (hebräisch: „Wochen“ zum 50. Tag nach Pessach) in Jerusalem versammelt waren.
Dieses Datum wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der Kirche verstanden. Als christliches Fest wird Pfingsten erstmals im Jahr 130 nach Christi Geburt erwähnt.
- Geschrieben von Claus Friede -
Es gibt wohl, laut der Musikwissenschaftlerin Helga Lühning, über fünfzig bekannte Vertonungen dieses Operntitels, die Dunkelziffer liegt bei weit mehr. Die Bekannteste ist nicht die von Christoph Willibald Ritter von Gluck (1714-1787), sondern von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), geschrieben in seinem Todesjahr 1791, „aber das Libretto um den römischen Kaiser Titus war im 18. Jahrhundert ein Dauerbrenner und sein Autor Pietro Metastasio eine Berühmtheit in seinem Metier“, heißt es auf der Seite des Orchesters l’arte del mundo“.
- Geschrieben von Harry Popow -
So freudig laut hört man „hungrige Hunde“ selten jaulen: Aus einem Buch der Ökonomen Matthias Weik und Marc Friedrich mit dem Titel „Der Crash ist die Lösung.
Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“ lesen Sie bei oberflächlicher Betrachtung eine tolle Nachricht für sich heraus. Dass nämlich die „Hundegesellschaft“ im Geld schwimmt, denn „das Geldvermögen der privaten Haushalte war 2013 auf über 5 Billionen Euro angewachsen.“ Anfang 2014 seien es bereits 6,3 Billionen gewesen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Wie mag es geklungen haben, als Mozarts Werke zeitgenössische Musik waren – modern, aufregend, überraschend, kühn im Umgang mit Traditionen, provokant im Spiel mit Konventionen und Brüchen? Vielleicht ganz so, wie das Ensemble Anima Eterna Brugge unter seinem Inspirator Jos van Immerseel 2001 die beiden letzten Mozart-Symphonien eingespielt hat: die große g-Moll-Symphonie Nr. 40 und die übergroße in C-Dur Nr. 41, der man später mit dem Beinamen „Jupiter-Symphonie“ Respekt zollte. Verdienstvoll, dass Outhere Music diese Aufnahmen jetzt neu vorlegt.
- Geschrieben von Herby Neubacher -
Christus ist bereits zum Himmel gefahren am Sonntag ‚Exaudi’, der sich auf der Schnittstelle zwischen diesem Abschied und der Sendung des ‚Trösters’ des ‚Heiligen Geistes’ an Pfingsten befindet.
Exaudi – das bedeutet in der Liturgie des Sonntags – ‚Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen, sei mir gnädig und erhöre mich!
Bach hat für diesen Anlass zwei Kantaten komponiert, die beide den gleichen Titel tragen ‚Sie werden euch in den Bann tun’, BWV 44 zum 21. Mai 1724 und BWV 183 zum 13. Mai 1725.