«Wer hält die Fäden in der Hand?» – die lnnsbrucker Festwochen der Alten Musik stellen 2025 die Frage nach Schicksal und Selbstbestimmung. Im Mittelpunkt des Programms vom 25. Juli bis 31. August stehen mit «lfigenia in Aulide» von Antonio Caldara und «lfigenia in Tauride» von Tommaso Traetta zwei Opernwiederentdeckungen, die einander Vorgeschichte und Fortsetzung sind. Bei der Barockoper:Jung, Antonio Vivaldis «II Giustino», besteht der Cast aus Teilnehmenden des letztjährigen Cesti-Wettbewerbs. Neben den Opern finden sich im Programm weitere Konzerte, die in ihrer programmatischen Bandbreite die Diversität der Alten Musik widerspiegeln. Größen der Szene wie Andreas Scholl, Giovanni Antonini und Christina Pluhar sind im Programm ebenso vertreten wie Le Concert de la Loge und andere gefeierte Künstler*innen. Zahlreiche Formate bei freiem Eintritt ergänzen die Konzerte an den unterschiedlichsten Spielstätten. Bereits zum zweiten Mal sind Ottavio Dantone als Musikalischer Leiter und die Accademia Bizantina als Orchester in Residence zu erleben, Eva-Maria Sens zeichnet als Künstlerische Direktorin für das Gesamtprogramm verantwortlich. Der Vorverkauf startet am 13. Dezember 2024.
«Wir freuen uns darauf, mit unseren Künstler*innen und Gästen aus aller Welt die vielen Facetten der Frage zu erkunden, wer die Fäden in der Hand hält. Unser Programm soll dazu anregen, über Schicksal und Freiheit, Macht und Kunst als deren Spiegel nachzudenken. So wird der Festwochen-Sommer 2025 erneut ein Ort für außergewöhnliche musikalische Erlebnisse», erklären die Künstlerische Direktorin Eva-Maria Sens und der Musikalische Leiter Ottavio Dantone.
«Die Festwochen der Alten Musik setzen mit ihrer internationalen Strahlkraft wichtige Impulse für das musikalische Leben in Tirol und zählen zu den Höhepunkten des Kultursommers. Hochkarätige Opernproduktionen und Konzerte, zahlreiche kostenfrei zugängliche Veranstaltungen sowie Initiativen zur Förderung des musikalischen Nachwuchses ergeben ein stimmiges Gesamtprogramm, das dem Publikum die Vielfalt der Alten Musik auf vielen verschiedenen Wegen zugänglich macht», betont Landeshauptmann Anton Mattle.
«Keine andere muskalische Veranstaltung macht lnnsbrucks historische Bedeutung und Tradition als eine ,Stadt der Musik' so bewusst, wie die lnnsbrucker Festwochen der Alten Musik. Auch 2025 erwartet uns wieder ein ebenso abwechslungsreiches wie inspirierendes Programm, dafür sorgt die künstlerische Leitung der Festwochen, die die Fäden nicht nur sicher in ihren Händen halten, sondern auch virtuos verstehen damit zu spielen», freut sich Vizebürgermeister Georg Willi auf die kommende Saison.
Die beiden Opernproduktionen erzählen in einer Fortsetzungsgeschichte das Schicksal der mythologischen Figur lphigenia, Tochter Agamemnons und Clitennestras. Beide Werke sind Teil der österreichischen Musikgeschichte, worauf Ottavio Dantone seit seinem Antritt als Musikalischer Leiter einen Fokus legt: Antonio Caldaras «lfigenia in Aulide» wurde 1718 in Wien uraufgeführt, wo auch Tommaso Traetta einige Jahrzehnte später seine «lfigenia in Tauride» auf die Bühne brachte. In der ersten szenischen Produktion von Caldaras «lfigenia» seit über 300 Jahren wird die spanische Kompanie PerPoc unter der Regie von Anna Fernandez mit Puppenspiel in barocker Bühnenästhetik begeistern. Die Musikalische Leitung übernimmt Ottavio Dantone mit der Accademia Bizantina. Carlo Vistoli (Achille) gibt sein FestwochenDebüt, Marie Lys verkörpert die Titelrolle. In weiteren Rollen sind die ehemaligen CestiTeilnehmer*innen Laurence Kilsby (Ulisse), Filippo Mineccia (Teucro), Neima Fischer (Elisena) und Giacomo Nanni (Arcade) neben Shakéd Bar (Clitennestra) und Martin Vanberg (Agamemnon) zu erleben. Die Premiere findet im Tiroler Landestheater am 8. August um 19 Uhr statt.
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Tommaso Traettas «lfigenia in Tauride» setzt die Geschichte am 27. August fort. Seit seiner Uraufführung 1768 in Wien erfreute sich das Werk im ausgehenden 18. Jahrhundert großer Beliebtheit. Der zweite Teil der Opernreihe wird von Christophe Rousset und seinem Ensemble Les Talens Lyriques musikalisch gestaltet. Rocío Perez übernimmt die Rolle der lfigenia, Owen Willetts ist als Oreste und Alasdair Kent als Toante zu erleben. Karolina Bengtsson (Dori) und Suzanne Jerosme (Pilade) komplettieren die Besetzung. Die Inszenierung liegt in den Händen der renommierten deutschen Regisseurin Nicola Raab.
Ab 17. August 2025 bringen Cesti-Teilnehmer*innen des Vorjahres Antonio Vivaldis Oper «II Giustino» auf die Bühne. Die Sänger*innen interpretieren das Dramma per musica in einer Inszenierung von Claudia lsabel Martin unter der Musikalischen Leitung von Stefano Demicheli. Es debütieren im Rahmen der Barockoper:Jung u.a. der Cesti-Gewinner Maximiliano Danta sowie die Zweitplatzierte Jiayu Jin.
Die Konzerte wiederum stellen das gesamte Spektrum der Alten Musik, wie auch die Lebendigkeit der heutigen Szene dar: Stars wie Ottavio Dantone, Giovanni Antonini, Andreas Scholl und Christina Pluhar sowie Ensembles wie Le Concert de la Loge, Ensemble Exploration, Vox Luminis und Les Épopées brillieren neben zahlreichen weiteren. Ergänzt wird das Programm mit einer Vielzahl aufstrebender Nachwuchskünstler*innen, die Innsbruck an verschiedenen Orten zum Klingen bringen werden. So sind die lnnsbrucker Festwochen auch 2025 wieder ein Ort, an dem sich renommierte Meister*innen und junge Talente gegenseitig inspirieren und ein einzigartiges Erlebnis schaffen. Den glanzvollen Abschluss der lnnsbrucker Festwochen und dieser gemeinsamen Vision bildet traditionell das Finale des 16. Cesti Wettbewerbs am 31. August.
Seit ihrer Gründung 1976 sind die lnnsbrucker Festwochen Ausgangspunkt zahlreicher Künstler*innenkarrieren und weltweit eine der wichtigsten Adressen im Bereich der Alten Musik. 2023 übernahm Eva-Maria Sens als Künstlerische Direktorin gemeinsam mit Ottavio Dantone, der für fünf Jahre als Musikalischer Leiter fungiert. In dieser Zeit wird seine Accademia Bizantina, eines der weltweit renommiertesten Orchester der historischen Aufführungspraxis, als Orchester in Residence die Festwochen begleiten. 2026 feiern die lnnsbrucker Festwochen ihr 50-jähriges Bestehen. Ein Jubiläum, das ihre Vorreiterrolle im Bereich historisch informierter Aufführungspraxis unterstreicht.
Das vollständige Programm der Festwochen 2025
Quelle: Innsbrucker Festwochen
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