Elbjazz

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Wie fing alles an?

Tina Heine: Die ursprüngliche Idee ist im Hadley’s, meinem Café in Hamburg, entstanden, in dem montags regelmäßig JazzKonzerte stattfinden. Aus dieser Serie heraus, durch viele Gespräche mit den Musikern und dem eigenen Gefühl einer mangelnden JazzPräsenz in der öffentlichen Wahrnehmung, formte sich bei mir die Idee eines JazzFestivals in Hamburg. Mit Hilfe von Kooperationen mit anderen Kulturtreibenden sollten dabei neue Zielgruppen an den Jazz herangeführt und begeistert werden – deshalb war als Festivalort ursprünglich auch die Hamburger Kunsthalle vorgesehen. Wegen der schwierigen Produktionsbedingungen und der Akustik dort ist das Projekt dann aber nicht weiter verfolgt worden – bis zu jener „schicksalhaften“ Party im Dezember 2007.

Nina Sauer: Tina und ich trafen uns auf besagter Party einer gemeinsamen Freundin. Wir unterhielten uns irgendwann über Jazz und Tina erzählte mir, dass sie schon öfter über ein JazzFestival in der Hamburger Kunsthalle nachgedacht hatte. Ich fand das Thema JazzFestival spannend, da ich Jazz, Funk und Soul liebe und seit dem JazzPort Festival in den 1990er Jahren immer auf der Suche nach etwas Vergleichbarem war. Da ich gebürtige Hamburgerin bin und der Hamburger Hafen für mich DER Ort schlechthin ist, kam mir die Idee, so ein Festival im Hafen stattfinden zu lassen. Große und kleine Bühnen, lokale und internationale Musiker, die die ganze Bandbreite des Jazz präsentieren – modern, groovy und tanzbar. Die Spielorte müssten mit Barkassen verbunden werden. Ein Hafen voller Musik! Der Abend schritt voran und wir sponnen die Idee weiter und weiter. Selbst der Name entstand in dieser Nacht: Elbcoastjazz… Das „coast“ verschwand dann aber sehr schnell wieder von der Bildfläche.

Tina Heine: Nach ein paar Gläsern Wein war das Festival eigentlich schon eine gemachte Sache und hätte, wenn es nach uns gegangen wäre, eine Woche später über die Bühnen gehen können (lacht).



Wie ging es weiter?

Nina Sauer: In den folgenden Monaten hinterließ ich in regelmäßigen Abständen Nachrichten auf Tinas Anrufbeantworter: Die Festivalidee im Hafen ist echt cool ist, lass’ uns Nägel mit Köpfen machen! Nach einigen Versuchen meldete sich Tina dann zurück und wir trafen uns, um ein Konzept zu entwickeln.

Tina Heine: Unsere gemeinsamen Ziele standen schnell fest: Wir wollten den Begriff Jazz neu aufladen, neues Publikum für den Jazz gewinnen, neue Räume dafür erschließen und zeigen, dass Jazz viele Farben hat. Wir wollten in unserer Stadt etwas schaffen, das internationale Strahlkraft hat, die hiesige Szene ganzjährig belebt und Anknüpfungspunkte und Kooperationsmöglichkeiten für alle anderen mit Jazz beschäftigten Institutionen in Hamburg bietet.

Nina Sauer: Dann wurden all unsere Kontakte aktiviert. Patrick entwarf das Logo, Tim bastelte die Website zusammen und Mert schnitt unseren ersten DockFilmtrailer zurecht. Eine ganze Armada von Freunden und Helfern hat sich in den folgenden Monaten formiert und wir haben uns bei ausgedehnten Hafentouren die in Frage kommenden Locations angeschaut. Die positive Resonanz und Begeisterung unter den potentiellen SpielortAnbietern für unsere Festivalidee war großartig und immer wieder eine schöne Motivation für uns, unsere Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Als nächstes ging’s an die Sponsoren… Zunächst aus unserem Bekanntenkreis und unmittelbaren Umfeld. Später trauten wir uns auch an größere Unternehmen heran.

Dass die Hamburger Volksbank und AUDI so früh an uns geglaubt haben und als Unterstützer einstiegen, hat uns überglücklich und richtig stolz gemacht. Ganz ursprünglich war das Festival bereits für 2009 geplant, doch haben wir schnell gemerkt, dass wir hier etwas zu optimistisch waren. Also musste ein neuer Termin her: Mai 2010 – das klang realistisch. Um die Zeit zu überbrücken, den Namen in die Stadt zu tragen und uns selbst zu erproben, entwickelten wir die sogenannten „Ankerwürfe“ in 2009. Kleinere Konzertveranstaltungen, die auf das Festival aufmerksam machen sollten. Den Auftakt machte die Lange Nacht der Museen im Hamburger Rathaus, für die wir das musikalische Rahmenprogramm gestalteten. Es folgte ein JazzPicknick in der HafenCity. Beide Veranstaltungen waren ein voller Erfolg und wurden von einigen Tausend Menschen besucht. Die Planungen schritten voran und so langsam mussten die ersten verbindlichen Verträge fixiert werden. Mit tatkräftiger Unterstützung meines Vaters gründeten wir eine GmbH – die Elbjazz GmbH. In dieser Zeit sprach uns Folkert Koopmans, Chef des Hamburger Konzertveranstalters FKP Scorpio, an. Er fand das Konzept interessant und bot an, mit einzusteigen. Auch Karsten Jahnke, Gründer der gleichnamigen Konzertagentur in Hamburg, gefiel die Idee – und wir hatten zwei weitere Partner in unserer frisch gegründeten Firma, die jahrzehntelange Erfahrung und professionelle Power mitbrachten. Jetzt gab es endgültig kein Zurück mehr: Aus unserer PartyIdee wurde Wirklichkeit. Mit vereinten Kräften meisterten wir am 28. und 29. Mai 2010 unsere Feuertaufe: das überaus erfolgreich verlaufende erste ELBJAZZ Festival mit rund 10.000 Besuchern. Hätte mir irgendjemand vor drei, vier Jahren gesagt, dass ich einmal Festivalveranstalterin werden würde, hätte ich mich sicherlich schlapp gelacht… So kann man sich irren. Heute bin ich sehr glücklich über diese wundervolle Entwicklung.



Was ist das Besondere am ELBJAZZ Festival?

Tina Heine: Dass ELBJAZZ an ungewöhnlichen Orten stattfindet, die Konzertorte mit Barkassen verbunden sind, wir den Kontakt zu unterschiedlichen Institutionen, z. B. dem Rathaus oder den Deichtorhallen suchen, um Jazz in den verschiedensten und neuen Zusammenhängen zu präsentieren. Dass wir zwei Frauen und absolute Newcomer in der Konzertveranstalterbranche sind – na ja: waren… Und die Hochschulbühne mitten auf den MarcoPoloTerrassen, auf der sich Studenten, Absolventen und Dozenten aus verschiedenen Fachbereichen der Hochschule für Musik und Theater Hamburg präsentieren können.

Nina Sauer: Die Atmosphäre! Die besonderen Momente! Alles im Fluss! All that Jazz! Dadurch, dass wir die ganze Stilpalette des Jazz präsentieren, machen wir nicht nur die Insider, sondern auch ein jazzfremdes Publikum neugierig auf ELBJAZZ. Vom ElectroBarden über den SwingFreak bis hin zum HardcoreAvantgardisten. Für jeden ist was dabei. Und das Elbwasser ist das verbindende Element. Die besonderen Spielorte im Hafen geben dem Festival den speziellen und unverwechselbaren Touch. „Wir fühlen uns wie Touristen in unserer eigenen Stadt“, haben wir einmal als Feedback von einem Hamburger Ehepaar bekommen: ELBJAZZ zeigt selbst Hamburgern ihre Stadt von einer unbekannten Seite.



Warum braucht Hamburg noch ein Jazzfestival?

Tina Heine: Weil Hamburg zum Zeitpunkt des ersten ELBJAZZ Festival kein JazzFestival hatte, das man außerhalb der Stadt wirklich wahrgenommen hat – und selbst die Hamburger die bestehenden JazzEvents kaum kennen. Mit einem JazzFestival wie dem ELBJAZZ, bietet sich eine echte Chance, neues Publikum für den Jazz zu begeistern und die Situation hier in der Stadt langfristig zu verbessern.

Nina Sauer: Genau, ELBJAZZ ist ein frisches neues Format, das dem Jazz einfach gut tut.




Warum der Hamburger Hafen als Veranstaltungsort?

Nina Sauer: Ich liebe den Hafen und kann mir keinen geeigneteren Ort vorstellen. All die Container, Schiffe, Kräne und blinkenden Portalkatzen haben ihre ganz eigene Ästhetik. Das ewige Wummern, Tuten und Hämmern – was für eine Soundkulisse! Jazz passt hier perfekt her.

Tina Heine: Der Hafen übt eine einzigartige Faszination aus – nicht nur auf Touristen. Er ist ständig in Bewegung, verändert sich von Stunde zu Stunde. Im Hafen treffen, gerade auch jetzt im Zuge der HafenCity und der Elbphilharmonie, alt und neu zusammen – er steht metaphorisch für die Begegnung des Alten mit dem Neuen, der Hochglanzwelt mit der Arbeitsatmosphäre der Docks und Schiffe. Die Musik verbindet dies alles.



Nach welchen Kriterien wählt Ihr die einzelnen Locations aus?

Tina Heine: Wir suchen spannende, neue Orte, die über eine ganz eigene Atmosphäre verfügen, die nur wenige kennen und auf denen im besten Fall noch nie eine Bühne gestanden hat. In oder auf denen aber trotzdem – oder gerade deshalb – Musik besonders gut wirken kann. Orte, die in ihrer Summe das Spektrum von groß/klein, konzertant/tanzbar, open air und indoor abbilden.

Nina Sauer: Und damit die Bühnenbauer und Techniker keine grauen Haare bekommen, dürfen wir produktionstechnische und akustische Aspekte nicht ganz außer Acht lassen. Und natürlich muss ein Barkassenanleger in der Nähe sein.



Wie werden die Künstler, die auf dem ELBJAZZ Festival auftreten, ausgewählt?

Nina Sauer: Wir wollen die Vielfalt des Jazz präsentieren – auch angrenzende Genres. Modern, NuJazz, GypsySwing, ElectroSwing, Dancefloorjazz, Fusion, Ethno, Experimental, Souljazz… und noch viel mehr. Es gibt so viele gute Künstler, die großartige Musik machen, die wollen wir zeigen.

Tina Heine: Jazz selber definiert sich heute nicht mehr so eng und viele Künstler befinden sich musikalisch in Grenzbereichen zu Rock, Pop, Punk, Elektro und spielen ganz bewusst auf der breiten Klaviatur der Stile, die sich in der improvisierten Musik perfekt verbinden lassen. Daher gehören zum ELBJAZZ auch Weltmusik, Latin, Funk, Crossover, Projekte mit Klassik und Neuer Musik sowie ’Jazz und Literatur’ dazu. Aber auch der traditionelle Jazz findet bei uns seine Bühne(n). Reine Popbands wird man auf dem ELBJAZZ aber eher selten hören und wenn, dann mehr aus strategischen Überlegungen: Populäre Headliner, die ein breites Publikum ansprechen, helfen dabei, nicht nur Jazzliebhaber auf das Festival zu bringen. Vorrangiges Kriterium bei der Auswahl der Künstler ist und bleibt aber ihre künstlerische Qualität als Musiker, die Suche nach wegweisenden Neuerungen, die Mischung der Stile und die Gegenüberstellung von Vertrautem und Unbekanntem sowie die Verknüpfung der lokalen Szene mit nationalen und internationalen Künstlern – auch in gemeinsamen Projekten.

Nina Sauer: Natürlich muss das auch bezahlbar sein: 45 Bands, die wir für das ELBJAZZ 2011 planen, sind kein Pappenstil.



Wie wichtig sind „große Namen“?

Tina Heine: Keine Frage – große Namen sind wichtig. Vor allem in der Phase, in der sich ELBJAZZ erst einmal noch als neues, innovatives Festival positionieren muss, um schon von Anfang an Aufmerksamkeit zu erhalten und eine gewisse „kritische Masse“ als Publikum zu gewinnen. Noch wichtiger ist es aber, parallel Maßstäbe durch die Auswahl der unbekannten Bands zu setzen. Nur mit einer guten Auswahl an spannenden Bands schaffen wir langfristig das Vertrauen, das notwendig ist, um als Festival auf Dauer nicht von immer größer werdenden Namen abhängig zu sein.

Nina Sauer: Bekannte Acts unterstreichen die Größenordnung und Internationalität des Festivals. Zum HeadlinerKonzert kommen die meisten Festivalbesucher, so hat man ein großes, fröhliches Zusammentreffen aller – ein „ELBJAZZGetTogether“.



Welche Rolle spielt der Kulturtourismus für das ELBJAZZ Festival?

Nina Sauer: Kultur, Tourismus und Wirtschaft haben bei ELBJAZZ eine besondere Bedeutung und stehen in enger Wechselwirkung zueinander. Ich habe gerade gelesen, dass Deutschland nach Frankreich zum zweitbeliebtesten Kulturreiseland in Europa aufgestiegen ist. Da darf der Festivalbzw. MusikTourismus natürlich nicht fehlen! Wir möchten mit dem ELBJAZZ Festival dazu beitragen, dass der Titel „Musikmetropole Hamburg“ bewahrt und weiterentwickelt wird. Wir wollen den Klang der Stadt gestalten und dieser soll auch international hörbar sein.

Tina Heine: Jetzt schon eine gewisse und mit der Zeit sicher eine immer größere. Denn gerade im Bereich der Städtereisen ist der Kulturaspekt ein ganz wichtiger und für ein Festival sind die Kulturreisenden eine spannende Zielgruppe, denn sie sind aufgeschlossen, in der Regel zahlungskräftig und durch Qualität auch langfristig als Stammbesucher zu gewinnen. Hamburg wird als Destination, gerade auch im Zusammenhang mit der Elbphilharmonie und der HafenCity, immer spannender für Wochenendreisende. Beim ELBJAZZ verbinden wir zwei Säulen, auf die auch Hamburg Marketing und Hamburg Tourismus bauen: Hafen und Musik.

Nina Sauer: Genau: Musikmetropole Hamburg = Jazzmetropole Hamburg!



ELBJAZZ-Premiere 2010: Was waren die größten Ängste, die schönsten Momente, die größte Überraschung?

Tina Heine: Die größten Ängste waren sicher in erster Linie, dass zu wenig Publikum kommt, die Bands vor leeren Bühnen spielen, die Verteilung der Bühnen nicht gut läuft und die Logistik mit den Barkassen nach hinten losgeht. Vor richtig schlechtem Wetter haben wir uns natürlich auch gefürchtet. Schöne Momente gab es viele: Der Sonnenuntergang bei der Spitzenbühne, das Kreuzfahrtschiff, das an den MarcoPoloTerrassen hinter der Bühne auslief, der Moment auf der Bühne unmittelbar vor dem Eröffnungskonzert oder wie mir Freitagnacht auf dem Weg zur Blohm + VossHauptbühne wahre Menschenmassen entgegenkamen und ich dachte “ Wow, die sind alle unserem Ruf gefolgt…“ Als Freitagmorgen der letzte und in der Nacht zum Sonntag zum Ende des Festivals der erste Regentropfen fiel – was hatten wir für ein Glück!

Nina Sauer: Vor schlechter Presse hatte ich durchaus Angst. 2½ Jahre an der Realisierung unser Vision gearbeitet zu haben und dann verrissen zu werden… Nach dem ersten Festivaltag konnten wir noch nicht wirklich einschätzen, wie wir bei den Besuchern und Medienvertretern angekommen waren. Wir waren bis dahin so in Action gewesen, dass uns ein Gefühl dafür fehlte. Später spürten wir schon, dass die Resonanzen durchaus positiv waren, hatten aber immer noch Angst davor, zu optimistisch zu sein und am Ende doch mit schlechten Kritiken überhäuft zu werden. Als dann am Montag unter anderem das Hamburger Abendblatt einen fast halbseitigen Artikel mit großem Foto von der Hauptbühne und der Headline „Klingende Leuchtspur über dem Hafen“ brachte, fiel eine tonnenschwere Last von uns ab. Dadurch, dass uns jegliche Erfahrungswerte fehlten, hätte überall alles schief laufen können: BarkassenChaos, überfüllte Spielorte, sich beschwerende Gäste, Regen & Sturm, Technikausfall, Hochwasser und sonstige unvorhersehbare Ereignisse. Ganz besondere Momente waren die Barkassenüberfahrten zusammen mit so vielen entspannten und gut gelaunten Menschen – da ging mir wirklich das Herz auf. Magische Augenblicke waren für mich: Deodato spielt „Also sprach Zarathustra“ auf der Spitzenbühne bei untergehender Sonne und Elbblick. Gleich anschließend hab ich auf dem Weg zu Till Brönner eine ganze Clique guter Freunde getroffen, und alle waren gut drauf. Und: Auch nach dem Festival immer wieder auftauchende ELBJAZZT-Shirt-Träger im Hamburger Stadtbild.




Was wird sich beim Festival 2011 gegenüber 2010 ändern?

Nina Sauer: Für dieses Jahr sind ca. 45 Bands und 10 Bühnen geplant – 2010 hatten wir rund 60 Bands auf 15 Bühnen. Es gibt einige neue Spielstätten, zum Beispiel die SPIEGELKantine und die MS Stubnitz. Die St. Katharinenkirche wird aufgrund von Bauarbeiten nicht dabei sein, ist aber für 2012 wieder fest eingeplant. Das gastronomische Angebot wird größer. Die Barkassenanlegeplätze weniger, dafür wird aber die Frequenz der Barkassen erhöht. Die Musik wird in drei „Ballungszentren“ konzentriert, die Bühnen sind nicht mehr über den gesamten Hafen verteilt. Es wird eine bessere Koordination der Besucherströme vor den kleineren Spielstätten geben – ebenso wie an den Barkassenanlegern. Dann haben wir zwei spannende Hochschulprojekte: Gruppe „Green“ arbeitet zwei Semester lang an einem klimafreundlichen Festivalkonzept und Gruppe „Backstage“ kümmert sich um eine neue, optimale Künstlerbetreuung. Und es wird die LegendenLounge geben: Ein Vinyl-DJ legt die schönsten und knisterigsten Sahnestücke der Jazzgeschichte auf. Dazu gibt’s gute Drinks und leckere Köstlichkeiten.

Tina Heine: Noch zu ergänzen sind eine größere IndoorLocation auf dem Blohm + Voss Werftgelände, falls es bei ELBJAZZ doch ’mal regnen sollte, und ein verbessertes Aftershowund Late NightKonzept, damit mehr getanzt werden kann. Außerdem soll es auf allen Bühnen passende Moderationen geben.



Welcher Künstler bzw. welche Band wäre Euer ganz persönlicher Wunschkandidat für ELBJAZZ – Verfügbarkeit, Kosten u.ä. einmal außer Acht gelassen?

Nina Sauer: Dianne Reeves, Dave Brubeck, Diana Krall, Wynton Marsalis, Prince, Jamie Cullum, John Legend & The Roots, QTip, Bill Laswell, George Benson, Chaka Khan, Azymuth, Bootsy Collins, LTJ Bukem und ganz viele andere …

Tina Heine: Jamie Cullum, Prince, George Benson, Marcus Miller, Sting ...



Welche Bedeutung haben Sponsoren für das ELBJAZZ Festival?

Nina Sauer: Kultur braucht Geld und Geld braucht Kultur.

Tina Heine: Ich würde gern eine Lanze für unsere Sponsoren brechen: Egal, wie viele Zuschauer ELBJAZZ haben wird, wir werden immer ca. 30% bis 40% der Gesamtkosten durch Sponsoren abdecken müssen, um die Eintrittspreise erschwinglich zu halten. Sponsoren haben deshalb eine existenzielle Bedeutung. Sie sind aber auch über ihr rein finanzielles Engagement hinaus wichtige Partner, die helfen, das Festival ganzjährig zu kommunizieren, breit aufzustellen und uns eine gewisse Unabhängigkeit von öffentlichen Fördermitteln, die immer auch abhängig von der jeweils aktuellen kulturpolitischen Ausrichtung fließen, erlauben. Mit unseren Partnern wie AUDI, der Hamburger Volksbank, United Ambient Media oder der Hamburg Tourismus GmbH entwickeln wir darüber hinaus immer wieder gemeinsam Ideen, überprüfen die strategische Ausrichtung und die Zielgruppenansprache.



Was wünscht Ihr Euch für die Zukunft? Wo soll das Festival in zehn Jahren stehen?

Tina Heine: Ich wünsche mir, dass die besten Jazzmusiker aus aller Welt von uns wissen und alle bei uns spielen wollen, dass ELBJAZZ so eine Art „the place to be“ der Branche wird. Dass das Festival auf mindestens 20.000 Zuschauer gekommen ist, auch ohne, dass wir mit lauter vielen teuren Headlinern aufwarten müssen. Dass wir eigene CDund TVProduktionen machen können und dafür starke Partner haben und richtig schön bunt gemischtes Publikum unterwegs ist. Dass wir schwarze Zahlen schreiben! Und ein riesiges Containerschiff, dass auf den Namen ELBJAZZ getauft wird – wünsche ich mir für Nina.

Nina Sauer: Dass mit dem ElbjazzContainerschiff wäre echt der Hammer! Kennt jemand einen reichen Reeder, der Jazz mag? Ich wünsche mir, dass wir in zehn Jahren nicht nur 25.000 Besucher haben, sondern auch mindestens 20 Locations zwischen der Billwerder Bucht und Blankenese bespielen. ELBJAZZ soll ein großes, entspanntes, jazziges Gemeinschaftsspektakel werden. Außerdem wünsche ich mir, dass LiveMusik in unserer TV, PCund Internetgesteuerten Welt wieder einen wichtigeren Stellenwert einnimmt. Musik bereichert unser Leben, was Musiker für uns tun, damit wir eine schöne Zeit haben, ist großartig und muss mehr als gewürdigt werden. Daher wäre es klasse, wenn sich unsere Besucher noch mehr auf unbekannte, neue JazzBands einlassen würden und sich einfach von Konzert zu Konzert treiben lassen. Zwischendurch natürlich immer wieder zurück zur Hauptbühne, um den HeadlinerKonzerten zu lauschen ...



Beschreibt Euer Festival in einem Satz?

Nina Sauer: Der Hamburger Hafen ist Umschlagplatz für Jazz aus aller Welt: 45 Bands auf zehn Bühnen an zwei Tagen.
Tina Heine: Jazz doesn’t hurt (hmm, da denke ich vielleicht noch einmal drüber nach ...)



Beschreibt Euch in einem Satz?

Tina Heine: Wir sind wie der Jazz frisch (naja…), vielfältig, international und Meister der Improvisation.

Nina Sauer: Zwei Hamburger Jazzletten, die mit viel Herzblut und Begeisterung ihre Vision von einem charmanten HafenFestival verfolgen und anpacken.



Bitte vervollständig den Satz: Jazz ist für mich…?

Tina Heine: … immer wieder eine Entdeckungsreise.

Nina Sauer: … jedes Mal anders.


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