Kultur, Geschichte & Management

Die Archäologische Staatssammlung in Bayern präsentiert die kostenfreie Sonderausstellung „Antike in Bayern“, die sich den unterschiedlichsten kulturellen Einflüssen widmet.

Acht bayerische Museen – jedes hat seinen eigenen Schwerpunkt, aber eines verbindet sie alle: Kunst und Kultur der Antike. Sie ergeben ein Museumsnetzwerk, das in einer kleinen, aber feinen Ausstellung in Grünwald, südlich von München, der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

 

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Das 2019 gegründete Museumsnetzwerk ging aus dem Projekt „Museum & Tourismus“ hervor, das von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und der Bayern Tourismus Marketing GmbH ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, die beteiligten Museen im Verbund touristisch besser vermarkten zu können. Dies erfolgt durch die Entwicklung spezifischer Angebote für Urlauber und touristische Anbieter, überwiegend im digitalen Bereich, teils aber auch in analoger Form wie durch die Sonderausstellung „Antike in Bayern“.

 

Das archäologischen Erbe im Freistaat 

Das heutige Bayern zeigt Spuren verschiedenster kultureller Einflüsse: Kelten und Germanen lebten hier schon seit der späten Bronze- und Eisenzeit.

Um Christi Geburt richteten die Römer ihre Provinzen ein – mit Militärpräsenz und zivilem Leben. Die Römer gingen, die Begeisterung für das mediterrane Lebensgefühl blieb. Heute ergänzen etruskische und griechische Kunst die großen bayerischen Antikensammlungen.

Ob klassisches Museum, archäologischer Park oder nachgebaute römische Villa, im Museumsnetzwerk Antike in Bayern finden sich pointierte Schwerpunkte, die das damalige Leben dokumentieren und aufbereiten.

 

Zu entdecken sind in der Präsentation hochwertige Repliken archäologischer Funde: von Schmuck und Keramik über Skulpturen und Reliefs bis hin zur Entlassungsurkunde eines römischen Soldaten. Das Highlight bildet ein bronzener Pferdekopf, gleich zu Beginn der Ausstellung, aus der römischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum, dem heutigen Augsburg.

 

Bronzener Pferdekopf aus dem römischen Augsburg Kunstsammlungen und Museen Augsburg F Andreas Brücklmair

Bronzener Pferdekopf aus dem römischen Augsburg. © Kunstsammlungen und Museen Augsburg. Foto: Andreas Brücklmair

 

Einzelne Banner erläutern in kurzen Texten die Museen und geben stimmungsvolle Impressionen, informieren über die vielfältigen Inhalte der acht beteiligten Museen und Parks. Darüber hinaus lädt eine Leseecke am hinteren Kopfende des alten Burgsaals zum Stöbern in diversen Büchern und Katalogen ein.

 

Im Netzwerk sind folgende Institutionen vertreten:

Archäologische Staatssammlung, München

Die Archäologische Staatssammlung in München ist das zentrale bayerische Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte. Sie sammelt und präsentiert Hinterlassenschaften von Menschen im süddeutschen Raum, von der Altsteinzeit über die vorrömische und römische Zeit bis zum frühen Mittelalter, dazu eine eigene Abteilung „Mittelmeergebiet und Orient“, in der die Einbindung Bayerns in die Vor- und Frühgeschichte Mitteleuropas aufgezeigt wird.

 

Archäologischer Park Cambodunum, Kempten (Allgäu)

Cambodunum ist die älteste schriftlich erwähnte römische Stadt Deutschlands. Der heutige archäologische Park schützt und präsentiert das unüberbaut gebliebene Zentrum der einstigen Römerstadt. Ein Rundweg mit interaktiven Stelen sowie die begleitenden Ausstellungen im Gallorömischen Tempelbezirk und den Kleinen Thermen geben spannende Einblicke in den Lebensalltag der Menschen vor zweitausend Jahren.

 

kelten römer museum manching

380 Hektar Fläche! Das Oppidum von Manching war eine der größten eisenzeitlichen Siedlungen Mitteleuropas. Die geografische Lage förderte die Bedeutung als Handelsmetropole. Viele archäologische Funde - etwa ein geheimnisvolles Kultbäumchen und bunter Glas-schmuck - belegen den regen Austausch mit anderen Regionen.

Aus der Zeit um 100 n. Chr. stammen zwei berühmte Bootswracks – die besterhaltenen römischen Kriegsschiffe nördlich der Alpen.

 

Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg

Martin von Wagner, Bildhauer, Maler und Kunstagent Ludwigs I. mit Wohnsitz in Rom, schuf durch seinen Nachlass 1859 in seiner Heimatstadt Würzburg die Voraussetzungen für eine der größten universitären Kunstsammlungen Europas. In der Antikensammlung vermitteln vor allem figürlich bemalte Gefäße Einblicke in die Grundlagen unserer Bildersprache. Mumienmasken, Münzen und Werke aus Marmor erlauben es ebenso, in die Mythen der Mittelmeerwelt einzutauchen.

 

Pompejanum Aschaffenburg

Als König Ludwig I. das Pompejanum in Aschaffenburg 1840-48 erbauen ließ, hatte er das berühmte Haus der Dioskuren in Pompeji vor Augen. Das Idealbild eines römischen Wohnhauses vereint antike Architektur, farbige Fresken und prächtige Mosaike. Die Innenausstattung mit berühmten Kunstwerken stammt aus dem Bestand der Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München.

 

RömerMuseum Weißenburg

Reiterkastell, spektakuläre Thermen, Vicus - wie vielseitig das Leben im antiken Biriciana war, zeigt das RömerMuseum: Militär und ziviles Leben, Handwerk und Handel, Religion und Migration. Der spektakuläre Schatzfund mit bronzenen Götterfiguren und silbernen Votivblechen ist einer der größten Römerschätze Deutschlands. Seit 2005 ist Biriciana Teil des UNESCO-Welterbes Obergermanisch-Raetischer Limes.

 

Römisches Museum Augsburg

Augusta Vindelicum - überregionales Handelszentrum und eine der ältesten Städte Deutschlands. Der Status als Provinzhauptstadt Raetiens spiegelt sich in zahlreichen spektakulären Funden wider: feinste Keramik, Militärausrüstung, Schmuck und kleine Götterfiguren, monumentale Steindenkmäler und Holzgegenstände.

Aktuell ist die Ausstellung des Römischen Museums Augsburg im Zeughaus zu sehen.

 

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek, München

1830 eröffnet, ist die Glyptothek Münchens ältestes Museum. Ihrem Gründer und Stifter, dem bayerischen König Ludwig I., verdankt sie ihre hochqualitative Sammlung antiker Skulpturen. 2021 neu saniert, beherbergt die Glyptothek heute einige der weltweit wichtigsten griechischen und römischen Marmorbildwerke.

Die gegenüberliegenden Staatlichen Antikensammlungen zeigen griechische, etruskische und römische Vasen, Schmuck und „Kleinkunst" mit Darstellungen aus Mythos und Alltag der Antike.


Antike in Bayern

Zu sehen bis zum 1. November 2024 in der Burg Grünwald (Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung), Zeillerstraße 3, in 82031 Grünwald
Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr, montags geschlossen

- Weitere Informationen (Museum Grünwald)

- Weitere Informationen (Antike in Bayern)

 

 

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