Kultur, Geschichte & Management
Lange Nacht der Museen 2012

Sie ist wohl eine der kleinsten Kultureinrichtungen in Hamburg, die sich die Macher der „Langen Nacht der Museen“ ausgesucht haben, um zur Pressekonferenz zu bitten: Das Telemann-Museum.
So war diese Veranstaltung wohl prozentual so gut besucht und voll ausgelastet wie der nächtliche Rundgang durch die Museen der Hansestadt. Rund 30.000 Besucher erobern jedes Mal die Ausstellungshäuser - in diesem Jahr werden 48 daran teilnehmen und sie sind alle gut zu Fuß, per Bus, Stadtrad oder Barkasse erreichbar.
Am Samstag, 28. April, zwischen 18 und 2 Uhr öffnen die Einrichtungen ihre Ausstellungsräume, Archive, Cafés, Säle und mehr. Je nach Wetter werden auch einige Programmpunkte im Freien zu sehen und hören sein. Apropos hören - Lisa Kosok, Direktorin des Museums für Hamburgische Geschichte, wies darauf hin, dass Musik mittlerweile ein wesentlicher Faktor der Langen Nacht sei und zählte gleich zig Institutionen auf, die mit einem besonderen Musikprogramm glänzen: Deichtorhallen, Rathaus, Museum der Arbeit, Telemann-Museum und weitere.

Ob sich die museale Ruhe dann am Sonntag wieder einstellt ist noch fraglich, denn zum Glück gilt die Eintrittskarte zur Langen Nacht auch dann noch und dies alles zu einem Preis von nur 12 Euro (ermäßigt 8 Euro).

„Keine Lange Nacht ist wie die andere, auch in diesem Jahr können die Besucher wieder vier neue kulturelle Attraktionen erleben: Neu dabei ist die 2011 eröffnete Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe. In einer historischen Villa zeigt die Dauerausstellung Dokumente zur Vergangenheit des Wasserwerkes Kaltehofe mit dem Hygienischen Institut. In dem Museumsneubau flaniert der Besucher durch eine fiktive Bildhauerwerkstatt und lernt zwei Jahrhunderte Geschichte der Hamburger Brunnen und Wasserspiele kennen. Zum ersten Mal nimmt auch die Sammlung Falckenberg in den Harburger Phoenix-Hallen mit einer Ausstellung fotografischer Arbeiten des Filmregisseurs Wim Wenders teil. Ein besonderes Umwelterlebnis in der Großstadt bietet das Gut Karlshöhe den Lange-Nacht-Besuchern. Die Ausstellung zu den Jahreszeiten ermöglicht einen spannenden Gang durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ebenfalls neu dabei ist das bereits erwähnte Telemann Museum, das erst im vergangenen Jahr eröffnet wurde und das weltweit erste Museum über das Leben und Werk des Komponisten Georg Philipp Telemann ist“, heißt es im Programmtext.

In der Tat gibt es reichlich sehenswertes, und wie in jedem Jahr schaffen viele Besucher nur einen Bruchteil von dem, was sie sich vorgenommen haben. Da Kultur-Port.De auch diesmal wieder Medienpartner der Langen Nacht ist, fangen wir also mit unseren Tipps an:
Im Altonaer Museum heißt es „Zahlen, bitte“. Das klingt doppeldeutig! Es geht jedoch ums Rechnen, und auf dem Programm steht „Mathemagisches“ und der Titel eines Films der zeigt, dass Mathe Spaß machen kann: „Alles ist Zahl.

Das Ernst-Barlach-Haus wir 80 Jahre alt und so liegt das ebenfalls doppeldeutige Motto "Feste feiern" auf der Hand. Emil Nolde, der nordeutsche, expressionistische Maler steht im Mittelpunkt der nächtlichen Aktivitäten. "Träume vom Meer. Der Maler Emil Nolde" betitelte Wilfried Hauke seinen Film, der um 22:50 Uhr gezeigt wird und eine Stunde dauert.

„Von Osaka nach Shanghai“ heißt das Nachtmotto des Hafencity Nachhaltigkeitspavillons und von dort starten Führungen zum Thema "Ferner Osten". Anmelden kann man sich jeweils 20 Minuten vor dem Start zu den Rundgängen. Es lohnt sich übrigens die Bildreise durch Osaka, Hamburg und Shanghai mitzuerleben, die ab Dämmerung am Pavillon stattfindet und als Projektion am Wasser ihren ganz besonderen Charme hat.
Wie schon in den vergangenen Jahren ist das Hamburger Rathaus wieder mit von der Partie. Um 18:30 Uhr stellt Caro Josée auf der Bühne der Rathausdiele ihre neue CD vor: Wunderschöne Texte, Gypsy-Swing und Jazz und um 22:00 Uhr klingen die acht Stimmen von „Klanggold“ a-cappella im Großen Festsaal.

Man kann sich aber auch Nachdenklichem hingeben, in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. „Warjan und Ruchla – sie hatten gerade begonnen zu leben“ widmet sich eine Woche nach dem Holocaust-Gedenktag thematisch den „Jugend-KZs“. Filme sind zu sehen: Portraits von zeitzeugen, „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“ und Rolf Schübels „Heimweh des Walerjan Wröbel“.

Zur „Spätschicht“ lädt das Museum der Arbeit. Bagger, Straßenwalzen und Eisenbahn für die kleinen und großen Jungs, Stanzen, Prägen und Kaffeerösten für alle. Aber vor allem gibt es wieder legendäre Konzerte mit "Tuten & Blasen" auf dem Hof.

Lohnenswert ist ein Besuch der Sammlung Falckenberg in Harburg. Auch wer Wim Wenders Filme nicht als großartige Meisterwerke sehen kann, wird seine Fotografien, die in einer gerade eröffneten Sonderausstellung zu sehen sind, lieben. Rundgänge durch das Sammlerhaus zeigen u.a. Werke von Martin Kippenberger, John Bock, Jonathan Meese und Mike Kelley.


Die Eintrittskarten sind erhältlich:
• An allen Museumskassen
• In der Haspa-Hauptgeschäftsstelle am Jungfernstieg
• Im Oldie 95 Ticket-Center, der BILD BOX in der Europa Passage
• In der Hamburger Tourismuszentrale am Hauptbahnhof
• In allen Konzert- und Vorverkaufskassen
• Im Internet über www.eventim.de

Das Ticket enthält den Eintrittspreis für die teilnehmenden Museen sowie die Berechtigung zur Nutzung der Museumsnacht-Busse und aller HVV-Linien zur An- und Abreise von Samstag 17.00 Uhr bis Sonntag 10.00 Uhr.
Weitere Informationen unter: www.langenachtdermuseen-hamburg.dealt

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