Kultur, Geschichte & Management
„add art 2018 – Hamburgs Wirtschaft öffnet Türen für Kunst

„Zu einem attraktiven Arbeitsplatz gehört auch eine ästhetische Umgebung“, sagt Caspar Philipp Woermann, Geschäftsführer von ims, Internationaler Medien Service.
Die Sammlung von sehr unterschiedlichen Aussagen dieser Art „Mit jedem Kunstwerk, das in unsere Räume Einzug erhält, tritt auch eine Veränderung ein“ (Richard Winter, Regional Manager Hamburg, JLL Jones Lang LaSalle) und weiterer, wie „Kunst und Kommerz gehören zusammen“ (Dan-David Golla, Geschäftsführer Golla Capital Advisors) und „Das Bild hinter dem Bild sehen, darauf kommt es an“ (Dr. Johannes Trost, Rechtsanwalt und Partner bei Lebuhn & Puchta) sowie „Kunst konfrontiert uns in der Firma mit dem eigenen Verhalten“ (Sebastian Pape, Aufsichtsratsvorsitzender PPI AG) ist sozusagen „add art“-typisch.
Denn alle Aussagen sind authentisch, ehrlich und mit der notwendigen Empathie vorgebracht und zwar nicht von Kunstspezialisten, sondern von Menschen die sich in ihrem Unternehmen für Kultur engagieren und versuchen, diese auch Mitarbeitern, Besuchern, Kunden und Gästen auf die für sie richtige Art näherzubringen. Das zeigt auch die Vielfalt, unterschiedlichen Zugänge und Denkstrukturen mit Kunst und Kultur umzugehen.

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Die „add art – Hamburgs Wirtschaft öffnet Türen für Kunst“ macht nunmehr seit 2013 jährlich im November unternehmerische Kunstförderung in Hamburg sicht- und erlebbar. Was nämlich oft kaum in der Öffentlichkeit wahrnehmbar ist, erhält durch die Initiatoren ein wichtiges Schaufenster und wird dem kulturellen Leben der Hansestadt Hamburg hinzugefügt. Und es lässt sich erkennen und hinterfragen, „welchen Stellenwert Kunst für Unternehmen hat, welche Sammlungs- und Förderkonzepte hinter einem Kunstengagement stehen, sowie welche Formen des Zusammenwirkens zwischen Unternehmen und Künstlern bestehen“, wie es in der Zielsetzung postuliert wird. Und noch etwas ist auf längere Sicht neben den ausgestellten Werken erkennbar: Veränderungen und Wirkungen. Beispielsweise wie Nachwuchskünstler auf räumliche, strukturelle und inhaltliche Gegebenheiten reagieren, wie Kommunikation im und mit Unternehmen funktioniert. Waren es zuvor größtenteils Unternehmen, die ihre vorhandenen Sammlungen präsentierten, fokussiert sich 2018 wesentlich stärkeres gemeinsames Miteinander mit (Nachwuchs-)Künstler(innen).

Auch erstmals zeigen Unternehmen in diesem Jahr eine Art „Tandem“ aus Nachwuchskünstler(in) und einer/einem, die/der den Beruf professionell leben kann z. B. trifft bei BDO die junge Pauline Munique auf Heiko Müller sowie bei vangard trifft Kai Balthasar Wittig auf Nina Hotopp, die seit 1995 als Künstlerin arbeitet und bei ims in Hammerbrook werden die Werke der Illustratorin und Malerin Isabel Roos, die gerade an ihrem Masterabschluss sitzt, mit denen Christoph Woermanns in Dialog treten.
Bei der PPI AG ist erwähnenswert, dass sich der Künstler Axel Loytved gewissermaßen mit der Thematik des Unternehmens beschäftigt, dem sogenannten „Blockchain“, wo es u.a. um erweiterbare Datensätze und Krypto-Verfahren geht. In einem Unternehmen im Bereich Consulting und Softwareentwicklung für Banken und Versicherungen spielt die Sicherheitsrelevanz eine große Rolle. Insofern kann der Zugang für Besucher nur in ausgewählten Bereichen freigegeben werden. Loytved installiert im langen Gang der AG eine grafische Abfolge von Text- und Schriftfragmenten, die kaum mehr zu decodieren sind, sich aber als „mapping“ wie eine große kryptische Landkarte kettenartig über die Wände zieht und jenen Zwischenzustand aufgreift, den auch die Datenverarbeitung kennt. Auflösen und Herstellen von Information. „Es war Koinzidenz, ich arbeitete bereits an dem Thema“, sagt Loytved.

Darüber hinaus gibt es nunmehr einen Preis, der vergeben wird, den „add art Award für Nachwuchskunst“. Stifter des Förderpreises, der mit 3.000 EUR dotiert ist, ist die Sparkassen-Stiftung Holstein – einem der wichtigsten regionalen Förderer von Kultur überhaupt.
Hoch anzurechnen ist ebenfalls die Tatsache, dass jede(r) Nachwuchskünstler(in) vom ausstellenden Unternehmen ein festes Honorar erhält. Alternativ ist auch ein Werkankauf möglich. Das ist sehr selten die Regel, denn allzu oft erhalten Künstler von Institutionen, in denen sie ausstellen überhaupt kein Honorar. Man kann sich kaum vorstellen, dass Musiker(innen) kein Auftrittsentgelt erhalten – bei der bildenden Kunst ist das leider oft noch überwiegend der Fall. Da haben die Initiatoren verantwortlich Maßstäbe gesetzt!

Dass es hier und da einen jährlichen Wechsel der teilnehmenden Unternehmen gibt, zeigen immer wieder neue Kombinationen mit jenen, die seit Jahren oder sogar seit Anfang an dabei sind. So wird es auch für das Publikum nie langweilig, denn es lernt neben jeweils neuen Werken auch neue Unternehmen, Orte und Kunstzusammenhänge kennen – das ist attraktiv.

Begleitend zum „add-art“-Wochenende mit den Führungen und Rundgängen, an dem im vergangenen Jahr gut 1.700 Besucher teilnahmen, findet eine Podiumsdiskussion statt, die Themen an der Schnittstelle von Kunst und Wirtschaft aufgreift, vertieft und auch grundsätzliche Themen zur Diskussion stellt. In diesem Jahr widmen sich die Gesprächspartner am 20.11. in der Handelskammer Hamburg dem Thema: „Künstler als Sparringspartner – wie die Zusammenarbeit für alle Seiten ein Gewinn wird. (Am Beispiel der Intervention von 15 KünstlerInnen am Hamburger Forschungszentrum DESY)“.

add art 2018

vom 22. bis 25.11.2018 in Hamburg

- Weitere Informationen
- add art Magazin
- Informationen zu den Führungen und Besichtigungen
- Download Broschüre

- Informationen zum Podiumsgespräch

Teilnehmer add art 2018: ADAC Hansa, Alphabeta, BDO, Buse Heberer Fromm, Chatham Partners, Golla Capital Advisors, Grand Elysée Hamburg, Handelskammer Hamburg, ims Internationaler Medien Service, Jones Lang LaSalle, K.D. Feddersen Holding, Lebuhn & Puchta, Lohmann konzept, Markert Gruppe, PPI, Schipper Company, TUI Cruises, vangard, Vattenfall.

YouTube-Video:
Trailer zu "add art - Hamburgs Wirtschaft öffnet Türen für Kunst"


Abbildungsnachweis:
Header: Blick in die Präsentation bei Chatham Partners mit Werken von Thorsten Brinkmann und Michael Conrads. Foto: Helge Mundt
Galerie:
01. Alphabeta mit Werken von Philipp Angermaier (Nachwuchskünstler)
02. JLL mit Fotografie von Marie Hoffmann (Nachwuchskünstlerin)
03.
JLL mit Malerei von Söntke Campen (Nachwuchskünstler)
04.
vangard einmal mit Werk Nina Hotopp (erfahrene Künstlerin)
05. und einmal mit Werken Kai Balthasar Wittig (Nachwuchskünstler)
06. Blockchain von Axel Loytved. Foto: Volker Renner
07. Buse Heberer Fromm mit Werken von Dieter Roth. Foto: Helge Mundt

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