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Hopkins ist ein wunderbar rätselhafter Sir John. Nicht unfreundlich dem nach langer Zeit heimgekehrten Sohn gegenüber, aber deutlich kühl und distanziert; was er sagt, klingt eigentlich vernünftig und rational und doch schillert hier und da, wie ungewollt, kurz etwas Beängstigendes, Irrationales durch.
Auch Gwen (Emily Blunt) weilt noch in Talbot Hall und bittet den Bruder ihres ermordeten Verlobten, heraus zu finden, was passiert ist.

Das möchte Lawrence selbst gern wissen. Er hört sich im nahe gelegenen kleinen Dorf Blackmoor um, wo der Aberglaube wuchert, und bei den Zigeunern. Hier wird er von der Oberzigeunerin (Geraldine Chaplin in einer kleinen Rolle, aus der sie viel herausholt und fast nur mit den Augen spielt) gewarnt, er befände sich in großer Gefahr. Und da tobt es auch schon durch das Zigeunerlager, ein nicht näher zu identifizierendes grausliches ‚Etwas’, das mit Klauen und Zähnen mordet. Lawrence verfolgt das schreckliche Wesen, wird prompt angefallen und entkommt knapp mit dem Leben, eine grässliche Wunde zwischen Schulter und Brust.

Gwen pflegt ihn tagelang aufopfernd und die Verletzung heilt – zwar nicht, wie im ursprünglichen Film, fast über Nacht, aber doch in unziemlicher, stutzig machender Hast.
War im alten ‚The Wolf Man’ zwar viel vom Mond die Rede, so sah man ihn eigentlich nie. Im Remake ist er – hin und wieder auch durch Sir Johns Fernrohr betrachtet – allgegenwärtig, riesig, schicksalhaft. Immer wieder eingeblendet, erkennen wir an ihm, wie die Tage vergehen und er sich erneut rundet.

Lawrence, der nicht umhin kann zu bemerken, dass sich zwischen ihm und Gwen tiefere Gefühle entwickeln, schickt sie sehr energisch zurück nach London: er könnte es sich nie verzeihen, wenn ihr etwas zustoßen sollte.
Aus London ist derweil ein interessanter schnauzbärtiger Mann angereist, Inspector Aberline von Scotland Yard (Hugo Weaving), denn die Behörden möchten gern wissen, was es mit den seltsamen Mordfällen auf sich hat.
Auch Aberline bekommt eine Menge Geschwätz zu hören von Werwölfen und silbernen Kugeln und so weiter.
Auf jeden Fall ist das Ungeheuer unterwegs. Es richtet unter den Bewohnern von Blackmoor schreckliche Blutbäder an. Zwar haben die in den vergangenen Wochen aus Silberlöffeln massenhaft Gewehrkugeln gegossen; das nützt nur leider nichts, weil sie zu aufgeregt und ängstlich und zu schlechte Schützen sind.
1941 spritzte kein Blutstropfen, man verlegte Mordszenen hinter dicke Baumstämme und überließ das Publikum seiner Phantasie.

2010 weiß jeder Säugling, was Splatter ist und man würde es einem Horrorfilm ernsthaft verübeln, wenn er sich zimperlich zeigt. Der Zuschauer ist also bestens informiert darüber, weshalb Lawrences Hemd so rot und braun gefleckt ist, als er morgens unter einem Baum erwacht.
Inspector Aberline meint es ebenfalls zu wissen.

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