Affordable Art Fair 2015
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Das Hamburger Messegelände ist derzeit ein Ort, an dem Welten aufeinanderprallen. Noch ist in der Halle A3 Hamburgs größte Kleiderkammer für Flüchtlinge untergebracht. Mitte November mutiert sie dann für drei Tage zum Treffpunkt der Hamburger Kunstschickeria: Zum vierten Mal eröffnet am 19. November 2015 die Affordable Art Fair, eine Kunstmesse, deren Namen Programm ist: Die Preisgrenze liegt bei 7.500 Euro und mit etwas Glück ist auch schon eine Zeichnung für 100 Euro zu erstehen.
Gemessen an dem Gedränge der vergangenen drei Eröffnungsjahre, ist die „Erschwingliche Kunst Messe“ als Erfolg zu werden, auch wenn es für Messedirektor Oliver Lähndorf Druck aus dem Stammhaus London gibt. Bei den Umsätzen ist eben noch reichlich Luft nach oben. Dennoch ist der engagierte junge Messedirektor, der den Standort Hamburg auswählte, auch nach vier Jahren noch davon überzeugt, dass Hamburg alles hat, was ein Messestandort braucht: Gute Künstler, gute Galeristen – und gutes Geld. Um das Bewusstsein dafür zu stärken, hat er in diesem Herbst „Hamburg als Kunststadt“ in den Fokus gestellt: Auf einer extra kuratierten Ausstellungsfläche präsentieren zehn Hamburger Galerien jeweils maximal zwei Künstler.
Vielleicht lockt das ja diejenigen Hamburger Galerien aus der Reserve, die sich der Messe bislang konsequent verweigern. Renate Kammer war zwar von Anfang an dabei, auch Galerie Brockstedt, die ihren Hauptsitz nun schon lange in Berlin hat – aber Thomas Levy, Peter Borchardt, Vera Munro, Kerstin Hengevoss-Dürkop, Sfeir-Semler, die Produzenten Galerie und viele, viele andere renommierte Namen fehlen. Nähmen sie alle teil, müsste sich die Hamburger Galerieszene über das Messe-Niveau keine Sorgen mehr zu machen.
Natürlich kann sich die „Affordable Art Fair“ nicht mit der „Art Basel“ messen, aber das will sie auch gar nicht. Bei einem Preisgefüge im drei- und vierstelligen Bereich und 75 Galerien aus aller Welt – darunter aus Australien, Japan Korea, Singapur, Thailand, Südafrika und den USA – muss man davon ausgehen, dass nicht nur Kunst, sondern auch viel Kitsch dabei ist. Aber wie in jedem Gemischtwarenladen sind für Kenner auch echte Schnäppchen zu machen. Besonders vielversprechend dürfte die „Emerging Artists Exhibition“ sein, das Forum für Nachwuchskünstler, das in diesem Jahr ausschließlich Absolventen der Hamburger Hochschule für bildende Künste vorbehalten ist.
„Affordable Art Fair“
Vom 19. bis 22. November 2015,
Messe Hamburg, Halle A3,
Geöffnet: Do.11-22 Uhr, Fr.11-20 Uhr, Sa.u.So.11-18 Uhr.
Eintritt regulär: 15 Euro, Erwachsene Late View (Do. 18 - 22 Uhr): 20 Euro, Rentner, Studierende, Menschen mit Behinderung, Erwerbslose: 12 EUR, Kinder unter 16 Jahre: freier Eintritt
Weitere Informationen
Abbildungsnachweis:
Headerfoto: Affordable Art Fair Hamburg
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