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Eine neue Studie des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen untersucht die Situation von in Deutschland neu ankommenden Künstler:innen aus Ländern, in denen die Kunst- und Meinungsfreiheit so weit eingeschränkt ist, dass sie ihre Arbeit nicht mehr sicher ausüben können. Die Autorinnen Lisa Bogerts und Serap Yılmaz-Dreger zeigen Potenziale von Diaspora-Gemeinschaften und diasporischen Kulturorganisationen für eine nachhaltige Etablierung in der Kunst- und Kulturbranche auf.

 

Lernen von der Diaspora: Neuanfänge in Kunst und Kultur nachhaltig gestalten
Für die Untersuchung mit dem Titel "Lernen von der Diaspora: Neuanfänge in Kunst und Kultur nachhaltig gestalten" bilden internationale Schutzprogramme, wie die Martin Roth-Initiative, den Ausgangspunkt, da sie gefährdeten Künstler:innen und Kulturtätigen einen temporären Schutz bieten. Die Autorinnen beleuchten Möglichkeiten der künstlerischen Weiterarbeit und Vernetzung in Deutschland und geben Handlungsempfehlungen, wie diasporische Gemeinschaften im Kunst- und Kultursektor einbezogen sowie als wichtige Anlaufstellen gestärkt werden können.


Die Ergebnisse zeigen, dass mehr länderübergreifende Zusammenarbeit sowie eine nachhaltigere, diversifizierte und leichter zugängliche Förderlandschaft nötig sind, um prekären Arbeitsbedingungen entgegenzuwirken. Es gilt, Diaspora-Gemeinschaften zu stärken, um bestehende und neue Angebote für neu Ankommende nachhaltig gestalten zu können und die Wahrung kultureller Rechte und künstlerischer Freiheit, frei von Zuschreibungen und Stigmatisierung, zu gewährleisten.

 

Gitte Zschoch, Generalsekretärin des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen: "Für in Deutschland neu ankommende Künstler:innen und Kulturtätige, die in ihren Herkunftsumfeldern nicht mehr sicher arbeiten können, sind temporäre Schutzprogramme eine erste, stärkende Maßnahme. Am ifa setzen wir selbst Schutzprogramme um und merken deutlich, dass zunehmende Konflikte und Krisen weltweit die Nachfrage danach erhöhen. Deutschland kann hier einen wichtigen Anteil leisten. Gleichzeitig steigt die Notwendigkeit, diese Programme möglichst nachhaltig zu gestalten. Denn es bleibt die Frage: Wie geht es für die Geförderten danach weiter? Die neue Studie zeigt Weiterentwicklungsmöglichkeiten bestehender Schutzprogramme auf. Dabei bezieht sie besonders die Perspektive der geförderten Künstler:innen und Kulturtätigen ein, um so langfristige Strategien für eine länderübergreifende Zusammenarbeit in der Außenkulturpolitik zu entwickeln, die Kulturtätige in der Diaspora und aus Bedrohungskontexten stärkt."


Mehr zum Thema "Künstlerische Freiheit"

Die Studien-Autorinnen Lisa Bogerts und Serap Yılmaz-Dreger sind zum Thema "Lernen von der Diaspora" im ifa-Podcast "Die Kulturmittler:innen" zu Gast. Im Forum Kultur und Außenpolitik bietet das ifa forschungsbasiertes Wissen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis aus dem Feld der Auswärtigen Kulturpolitik und internationalen Kulturbeziehungen. Der aktuelle Schwerpunkt liegt passend zur neuen Studie auf "Freiheit im Exil". 

 

Über die Schutzprogramme des ifa

Die Martin Roth-Initiative, ein Gemeinschaftsprojekt des ifa und des Goethe-Instituts, wurde als Reaktion auf den globalen Rückgang vorpolitischer Freiräume gegründet. Sie zielt darauf ab, Künstler:innen und Kulturtätige, deren Arbeit eingeschränkt wird, durch temporäre Schutzaufenthalte zu schützen und ihre Weiterarbeit zu ermöglichen.

Die Elisabeth-Selbert-Initiative bietet gefährdeten Menschenrechtsverteidiger:innen einen sicheren Ort, den sie für die persönliche Erholung, Bewältigung von Traumata und für die berufliche Weiterbildung sowie Netzwerkarbeit nutzen können. Schutzaufenthalte werden mit Gastorganisationen umgesetzt, die die Menschenrechtsverteidiger:innen begleiten. www.ifa.de/foerderungen

 

Über das ifa

Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen setzt sich gemeinsam mit Partnern weltweit ein für die Freiheit in Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft. Es gibt Aktivist:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen eine Stimme, fördert Kooperationen und verfolgt seine Ziele verstärkt mit europäischen Partnern. Basierend auf seinen Kernkompetenzen Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft baut das ifa Netzwerke auf, um nachhaltige Wirkung zu erzielen. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.

Quelle: ifa – Institut für Auslandsbeziehungen www.ifa.de

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