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Ich habe mich immer gefragt, was Kino in den Menschen auslöst, das sie seit den Anfängen des 20ten Jahrhunderts Jahr für Jahr, zu Millionen in die Säle stürmen und manchmal bis zu 3 Stunden gebannt auf die Leinwand starren.
Was ist die Faszination, was ist das Interessante, was ist das Magische an diesem einen gesellschaftlichen Ereignis oder dieser Art der Freizeitbeschäftigung?
Eine Frage die jeder nur subjektiv für sich beantworten kann, denn genauso wie bei vielen Dingen im Leben sind die Geschmäcker unterschiedlich und somit auch der Anspruch an das, was man auf der Leinwand sieht.
Und genau das ist es, was mich nicht nur einmal in den letzten Jahren extrem fuchsig gemacht hat, wenn ich eine Kinokritik gelesen habe oder mit Freunden das „Gesehene“ diskutiere.
Ich bin, Dank meiner Eltern, schon sehr früh mit diesem fantastischen Medium in Berührung gekommen und bin seitdem absolut abhängig davon. Das schöne ist, dass über die Jahre meine Brüder, meine Freunde und ich mit jeder Art von Film in Berührung gekommen sind und meine Eltern den Kinogang regelrecht zelebrierten. Für mich ist Kino immer ein Ereignis und Erlebnis. Meine lebhaftesten Erinnerungen habe ich an die Autokinobesuche in Hamburg-Billbrook. Eine grauenhaft kalte Ecke Hamburgs, ein Ort, an dem man nicht aus dem Fahrzeug steigen will, wenn man es nicht muss. Ausgerechnet dort, haben sich einige der einprägsamsten Momente meiner „professionellen“ Kino-Guck-Karriere ereignet.
Es gab ein Ritual: Mein Vater sagte mir ein paar Tage bevor er ins Autokino wollte Bescheid und wir konnten ihn dann mit unseren Freunden begleiten. Kaum jemand von uns entschied sich dagegen. So ging es also los, mit Sack und Pack in einem alten Mercedes Kombi. Wolldecken wurden eingepackt und wir fuhren Richtung Billbrook. Kurz bevor wir an die Kasse des Autokinos kamen, versteckte wir uns unter den Wolldecken, weil pro Person und nicht pro Fahrzeug ein Ticket bezahlt werden musste...
So etwas wie von der FSK geprüfte Trailer gab es damals noch nicht. Die Vorschauen hatten es in sich, alte George A. Romero Zombiefilme, bizarre Kino-Auswüchse der aufklärenden 1970er und 80er Jahre mit Sascha Hehn in etwas pikanten Rollen und alte Godzilla Katastrophenfilme standen auf dem Vorprogramm.
Wir Kinder saßen alle auf den beiden Vordersitzen mit Kissen und Wolldecken und waren völlig fasziniert von dem, was sich dort auf der Leinwand abspielte.
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