Rantakala - Achtung, die Finnen kommen!
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Alvar Aalto, Aki Kaurismäki, Jean Sibelius – vielmehr wissen die meisten Deutschen nicht über Kultur „Made in Finnland“. Dabei, so heißt es, hat das Land der unendlichen Wälder, Seen und Saunen die meisten Dirigenten, Sänger, Komponisten und Orchester pro Kopf.
Grund genug für Christoph Lieben-Seutter die interessantesten Musiker nach Hamburg einzuladen. Unter dem Motto „Die Finnen kommen“ gibt der Generalintendant der Elbphilharmonie schon mal einen Vorgeschmack auf die Programmmischung, die er in seinem Konzerthaus realisieren will - wenn es denn mal fertig ist: Von moderner Klassik, über Techno und Elektro bis zu Folk und Jazz reicht die Bandbreite der 44 Musiker, die vom 12.-19. Februar in zehn Konzerten auf der Reeperbahn und auf Kampnagel zu „Rantakala“ laden.
Rantakala („Strandfisch“) ist in Finnland ein guter alter Brauch. Jedes Jahr treffen sich Menschen am Strand, um frisch gefangenen Fisch über dem offenen Lagerfeuer zu garen. Dabei wird gesungen, getrunken und Freundschaft geschlossen. Mit dem Lagerfeuer könnte es im Schmidt Theaters schwierig werden, aber alles andere geht klar. Die Hausbar des Theaters ist Festivalzentrale und Anlaufpunkt für Künstler wie Publikum. Da sich die meisten finnischen Musiker untereinander kennen, wird es dort garantiert lustig zugehen.
Den Auftakt der Konzertreihe bestreitet der umtriebige Elektro- und Jazzmusiker Jimi Tenor gemeinsam mit dem legendären Afrobeat-Drummer Tony Allen im Grünspan (12.2., 20 Uhr). Das international gefeierte Streichorchester „Meta 4“ gastiert einen Tag später mit zeitgenössischer finnischer Klassik in der St. Pauli Kirche (13.2., 20 Uhr). Freunde finnischer Volksmusik kommen bei der Fielder-Gruppe JPP im Docks auf ihre Kosten (15.2., 20 Uhr) und wer Ethno-Folk mag, sollte das Lau Nau Trio in der Prinzenbar nicht versäumen (15.2., 22.30 Uhr).
Zu den Highlights des achttägigen Festivals gehört zweifellos auch der Geiger Pekka Kuusisto, der im St. Pauli Theater einen Streifzug durch den finno-urgischen Kulturraum unternimmt, sowie der Jazzgitarrist Kalle Kalima, der mit der NDR Bigband im Schmidt Theater auftritt (17.2.,20 Uhr).
Die größte Show aber liefern Akkordeon-Berserker Kimmo Pohjonen und die Helsingin Nelson Wrestling Group auf Kampnagel: Acht Ringer treten beim „Accordion Wrestling“ gegeneinander an und führen vor, wie handfest man um den guten Ton ringen kann (18.2., 20 Uhr).
Alle Infos unter www.elbphilharmonie.de, Tickets (22 Euro/ermäßigt 14 Euro) unter (040) 3576 6666 oder an der Abendkasse.
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