Musik

Ennio Morricone: Farewell-Tour 2019

 

Ein Tusch, ein Trommelwirbel und… „the show is on“! So steuert Hollywood unsere Emotionen, und so dirigiert Morricone seine prolongierte Episode der „Farewell-Tour“, die ihn 2019 in die ausverkaufte Berliner Mercedes-Benz-Arena führt – überhaupt nicht! Zum „allerletzten Mal in Deutschland“ gibt der neunzigjährige Maestro ein Live-Konzert in Deutschland, der sich in Zukunft ganz seiner Familie und der „absoluten Musik“ widmen will. Neugierig sprach ich mit Morricone exklusiv und bin ihm nach Berlin gefolgt.


Vorhang auf für ganz großes Kino – gehörtes Kino, versteht sich, ohne dass die 11.000 Zuschauer in Berlin in den nächsten zwei Stunden ein einziges Filmzitat auf den zwei Videoscreens rechts und links der Bühne zu sehen bekämen. Wenn Filme eine organische Seele hätten, dann würde sie sich per Ultraschall akustisch etwa so anhören wie Morricone seine Kompositionen auf dieser Nordeuropa-Tournee präsentiert: pur, klar, rund, ausdrucksstark und ergreifend.

 

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Einzug des 75-köpfigen Chors aus dem ungarischen Debrecen (Debrecen Kodály Choir), der sich feinsäuberlich im Bühnenhintergrund vor einen himmlisch blauen Stoffvorhang aufreiht. Anschließend nehmen die Ensemblemitglieder des Tschechischen Nationalen Symphonieorchesters CNSO, mit dem Morricone u.a. schon die preisgekrönte Musik zu Quentin Tarantinos Film „The Hateful Eight“ (2016) eingespielt hat, in Reih und Glied samt Instrumenten Platz. Und dann: „spot on“ für den Maestro. Die Menge erhebt sich jubelnd. Mit altersgemäß leicht unsicherem, fast demütigem Schritt bahnt sich ein eher kleiner, aber selbstsicherer, ruhig wirkender Mann seinen Weg über die Bühne: Morricone ist 90. Der zweifache Oscar-Preisträger (2007, 2016) verneigt sich kurz vor dem Publikum – zurückgenommener schwarzer Intellektuellen-Anzug, darunter ein schwarzer Rollkragenpullover, Designerbrille – und setzt sich auf seinen Dirigentenstuhl. Im Lauf des Abends wird er kein einziges Mal zum Mikrophon greifen. Er spricht mit dem Taktstock, mit verbindlichen, lässigen Gesten zum Publikum und mittels seiner Musik. Es beginnt geschichtlich-episch mit konzertant weniger Bekanntem aus „The Untouchables – Die Unbestechlichen“ (1987) von Brian De Palma und Sequenzen aus dem sowjetisch-italienischen Abenteuerfilm „Das rote Zelt“ (1969) von Michail Kalatosow. Strukturiert folgen weitere Auszüge aus Bernardo Bertoluccis „Novecento“ (1976) im Programm, das einige noch nie live aufgeführte Filmmusiken seiner insgesamt 500 Filmkompositionen und experimentelle Intermezzi mit Werken seiner freien, sogenannten absoluten Musik – von denen er weitere 100 Stücke schrieb – aus seinem stilistisch breiten Spektrum enthält. Dramaturgisch klug, kurz vor der Pause dann der vom Publikum ersehnte Auftakt zu Sergio Leones Western-Klassiker mit den legendär heulenden Mundharmonikaklängen aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) – englisch: „Once Upon a Time in the West“ – und dem Soundtrack von „Zwei glorreiche Halunken“ (1966, englisch: „The Good, the Bad and the Ugly“) dessen Partitur noch heute auf der Liste der besten 200 Filmsoundtracks aller Zeiten mit Platz 2 ganz oben rangiert.


Ein Abend voller Überraschungen soll es werden, ebenso wie das Gespräch, das ich vorab mit Morricone geführt habe. Aber der Reihe nach. Überraschung Nummer eins: Musik spricht für sich und braucht keine Bilder. Jedenfalls, wenn es nach Morricone geht, nicht unbedingt welche aus Zelluloid, eher innere Bilder. Bombastische, monumentale Hollywood-Effekte gibt es heute Abend nur klanglich zu genießen, losgelöst von jedem anderen Medium, unplugged, klassisch und analog interpretiert, vom „lamento andante“ zum hochwogenden, gefühlsaufwirbelnden Crescendo. Dadurch umgibt Morricone, Überraschung Nummer zwei, eine fast nüchterne Aura, eine extreme, auf das Wesentliche reduzierte Präzision, eine transparente, raum- und zeitenthobene, luzide Leichtigkeit. Sie passt zu seiner „Berühmtheitsallergie“, wie die internationale Ausgabe von „The Guardian“ (Ian Gittins, 27.11.2018) anlässlich seines letzten Konzerts in London treffend formuliert hat: Musik spielt sich für Morricone in erster Linie definitiv in der Phantasie des Zuhörers ab.


Wenn der vielbegabte, produktive Multi-Instrumentalist und Meister seine eigenen Stücke dirigiert, schaltet er wie auf eine innere Welt um und läuft dabei zu Hochtouren auf: Verschwunden sind all die Jahre und die Müdigkeit. Die komplexen Themen und der Reichtum melodischer Linien verflechten sich und holen sich ein. So eloquent seine Musik, so zurückhaltend seine Interaktion mit dem Publikum. Während seine Hände kontrolliert geschmeidig durch die Luft gleiten und sparsam, ohne jedes unnötige Pathos dem über hundertköpfigen Orchester gelassen den Ton und ihre exakten Einsätze angeben, denke ich, dass er wohl auf ein gehaltvolles, erfolgreiches, schönes Leben zurückblicken kann und mit einer erstaunlich entspannten Natur gesegnet ist. Der seit 63 Jahren mit seiner Frau Maria Travia verheiratete vierfache Familienvater wirkt wie ein Mann, der, obwohl er zur Kriegsgeneration gehört, ein gutes neunzigjähriges Dasein geführt haben muss, dem Irdischen – ganz Römer – bestimmt nicht abgeneigt, doch seine Grenzen und Möglichkeiten offenbar realistisch einschätzend und im richtigen Moment nutzend. Dafür ist er zu beneiden – oder zum Vorbild zu nehmen. Glück ist ja bekanntlich flüchtig.


Mein Eindruck verdichtet sich, dass dies die Choreographie eines Abends auch im übertragenen Sinn ist, nämlich eines – erfüllten, ganz persönlichen – Lebensabends. Allein, dass Morricone während einer zweimonatigen Tournee jeden zweiten Abend auf der Bühne steht, ein zweistündiges Konzert dirigiert und das seit Tourneebeginn ständig in einer anderen europäischen Großstadt, ist ein starker Auftritt. Das ist lebendige Geschichte. Das ist ein Statement. Von Abschied in Berlin jedenfalls keine Spur: Zur Begrüßung des Publikums steht auf den Videotafeln im Innenraum auch kein „Farewell“. Stattdessen eine Anzeige mit dem positiven Motto „The 90th Celebration Tour“. Über eine solche 90-jährige Existenz würde sich ja wohl jeder freuen. Wer möchte da an Abtritt denken? Tatsächlich wollte Morricone auch in unserem Gespräch von der „Farewell-Tour“ so wenig wissen, dass er fast das Interview abgebrochen hätte, bevor es überhaupt begonnen hatte. Noch so eine Überraschung: Öffentlich beabsichtigt er, kein bisschen von sich selber zu reden und schon gar nicht von der bevorstehenden Tournee, sondern viel lieber über die Freundschaft zu einem für ihn besonderen Menschen. Bescheiden betont er, er habe einfach nicht mehr zu sagen, und doch wird ihn die Leidenschaft auch im Interview packen.


Und das alles kommt – in Rückblende – so: Gewarnt hatte man mich. Schwierig sei es, mit Herrn Morricone tiefgehender zu sprechen. Unnahbar sei er, scheu, und – sollte man es wider Erwarten doch schaffen – dann sei er wortkarg, einsilbig, kurzangebunden. Eigentlich spräche er mit kaum jemanden über Persönliches. Ich möchte mit Morricone vor allem über seinen guten Künstlerfreund, den Autor Giuseppe Bonaviri (1924-2009), reden, über den ich einen Jubiläumsband vorbereite, und erhoffe mir von ihm einige aktuelle Kommentare zur italienischen Kulturszene. Mir bleibt nur eine Chance: Über den Senator Massimo Struffi, seines Zeichens ehemaliger Präsident der Stiftung Umberto Mastroianni – der der Onkel des berühmten Schauspielers Marcello Mastroianni (1924-1996) und als Bildhauer ein bedeutender Vertreter der abstrakten Kunst nach 1945 war –, bekomme ich kurz vor Weihnachten plötzlich von jetzt auf gleich doch einen Interviewtermin. Morricones Stimme klingt wie seine Musik: fest, kurz und deutlich, auf den Punkt gebracht und in seiner italienisch fast akzentlos modulierten Intonation durchaus mitteilsam. Gemessen an der Anzahl der Worte beschränkt sich seine Kunst der Rhetorik allerdings eher auf Aussagen zwischen den Zeilen. Denn seine Antworten sind zwar wohlüberlegt, ja druckreif formuliert, aber, sagen wir, sehr kompakt und konzise. Nicht unfreundlich, finde ich, und wenn dann trocken, insgesamt jedoch angenehm unaufdringlich, betont reflektiert. Für einen Neunzigjährigen hat er eine sehr sichere, gleichbleibend präsente Art zu sprechen. Mir kommt er unerwartet frisch, motiviert und aufgeschlossen vor.


Wie „schade“ es gewesen sei, dass Giuseppe Bonaviri der Nobelpreis für Literatur verwehrt geblieben sei. „Er hätte den Preis verdient gehabt, den er sich so gewünscht hat! Er hat darunter sehr gelitten“, meint Morricone mit empathischem Unterton. „Pur, sauber, ehrlich“ sei er gewesen, sein Freund Bonaviri, „ein wichtiger Autor“, ein „Vorzeigeschriftsteller“, „eine großartige Persönlichkeit“, für die er auf Anhieb nur eines empfunden habe: „absolute Sympathie“. Bonaviris „Kultiviertheit“ und „Aufrichtigkeit“ habe er bewundert. „Sein Verlust hat mich tief getroffen“, gesteht der Maestro wie zu sich selbst, in fast objektivem Ton. Dadurch wird er mir nun wiederum richtig sympathisch. Zwischen seinen Antworten höre ich die eigene Ehrfurcht vor dem Ende heraus. „Ich verstehe nicht, warum Bonaviri in Vergessenheit geraten ist und warum man nicht mehr über ihn spricht wie es einem unserer besten, herausragenden Kulturvermittler gebührt!“


Morricone wirkt weich, glaubhaft, fast selbstvergessen. Und doch scheint er ganz nah bei sich. Das merke ich, als er barsch jede Frage, die ihn selber betrifft, abwehrt. Schnell führe ich das Gespräch wieder auf seine Zusammenarbeit mit Bonaviri zurück, dessen Gedicht „Die tausend Wasserläufe“ Morricone in Musik übersetzt und mit ihm zusammen zur Einweihung des neuen Musikkonservatoriums in Frosinone 2001 als Ode uraufgeführt hat, ganz in der Nähe von Arpino, jenem historischen Städtchen vor den Toren Roms, aus dem Morricones Vater stammt und das der Geburtsort des römischen Redners und Philosophen Cicero ist. Morricone erinnert sich enthusiastisch: Nur für den Freund habe er die Musik damals komponiert, als ein Augenblick für die Ewigkeit. Nirgendwo habe er sie sonst jemals aufgeführt, er wollte nur, dass Bonaviris Verse ins rechte Licht gerückt würden. „Die sind mehr als publiziert: Sie hängen noch heute in Marmor gehauen am Eingang des Konservatoriums in Frosinone“, ergänzt er stolz, fast übereifrig, ja ungewöhnlich gesprächig. Natürlich, überlege ich leise: Damals hat er Bonaviri eine Trompete geschenkt – das erste Instrument, das Morricone als Zehnjähriger auf Rat seines Vaters zu spielen gelernt hat, der selber als Trompeter in diversen Orchestern auftrat. Als junger Mann erbeitete dann auch Morricone u.a. als Jazz-Trompeter. Bonaviri hält das Instrument auf Fotos lachend in die Kamera. Ich erinnere mich, wie sehr ihn das Geschenk damals amüsiert hat und dass er mir vor vorgehaltener Hand beichtete, er könne keinen einzigen Ton daraus hervorbringen.


Morricone will weiterhin nicht von sich sprechen, dafür umso lieber über die Erinnerung an die fruchtbare Kooperation in Frosinone. Den Wert der Freundschaft hält er ausdrücklich hoch: „Tun Sie etwas, damit man von Bonaviri spricht! Hier in Italien tut das leider keiner!“ Mit diesem kulturellen Imperativ auf den Schultern verabschiede ich mich von Ennio Morricone und denke darüber nach, ob seine Antworten vielleicht deshalb so knapp ausgefallen sind, weil er auch Angst davor gehabt haben könnte, sich an Bonaviri zu erinnern. Schließlich ist sein Schriftstellerfreund schon vor zehn Jahren im Alter von 84 Jahren verstorben, zwei Jahre nachdem Morricone seinen ersten, und noch bevor er überhaupt seinen zweiten Oscar für „The Hateful Eight“ erhalten hat.


Ich komme zum Schluss, dass Bonaviri eine Art Gegenentwurf zu Morricones Lebensweg ist, gewissermaßen sein Alter Ego, eine Visualisierung dessen, was auch aus Morricone hätte werden können, wenn er nicht Komposition studiert und von der Filmbranche profitiert hätte. Hier der bescheidene Bonaviri, den Morricone – selber extrem anspruchsvoll und qualitätsbewusst – als rundum „gut und ehrlich“ auch in der „hochwertigen“ Ausübung seines schriftstellerischen Geschicks umschreibt. Dort der weltbekannte Musiker Morricone, Jahrgang 1928, zwei fast gleichaltrige Männer im Strudel des Schicksals. Zwei Geschichten. Eine Freundschaft. Zwei Künstlerviten. Für Morricone war Bonaviris Ableben nicht nur „ein herber Verlust“, wie er wiederholt feststellt, sondern auch jemand, in dem er sich in seiner Schüchternheit und Anerkennung des Anderen noch heute spürbar wiederfindet. Andererseits setzt er sich als international arrivierter und anerkannter Musiker gerade auch durch die zurückliegende und derzeit anstehende Erfolgstournee von Bonaviris Lebensverlauf komplett ab. Wie gerecht oder ungerecht ist das? Überheblich oder eingebildet ist Morricone wahrlich nicht. Er lässt die Frage vielmehr als Zwischenton im Raum stehen, dabei ist er sich seines Glücks gerade in Anbetracht des Nachteils anderer bestimmt bewusst.


Aus der Begegnung mit dem Maestro gehe ich nicht nur beeindruckt, sondern trotz der Kürze – oder paradoxerweise gerade ihretwegen? – bereichert heraus. Seine schweigsame Art erinnert mich an den ebenso wenig redseligen und auf dem Papier doch so beredten Sizilianer Bonaviri und macht mir klar, wie sehr Morricone in seiner Musik aufgeht. Vielleicht war er auch milde zu mir, weil er um seinen guten Ruf besorgt ist? Möglicherweise steckt ihm noch das unangenehme Erlebnis mit dem deutschen „Playboy“-Interview in den Knochen, das im Sommer 2018 erschienen ist und sich als Ente entpuppte. Morricone soll darin über Hollywood geschimpft und Quentin Tarantino beleidigt haben – eine Fehldarstellung, wie die Urheber einräumen. Im Herbst begann ein Rechtsstreit, und der könnte Morricone durchaus noch beschäftigt haben, als wir im Dezember miteinander sprachen. Doch während ich Morricone in Berlin hautnah live erlebe und er wie eine weiche Schale im Ozean musikalischer Gefühle dahintreibt, frage ich mich, was einen 90-jährigen auf die Bühne zieht, wenn nicht Passion, Hingabe, Selbstverwirklichung und, in diesem Fall, musikalische Beseeltheit? – Morricone dirigiert nicht gegen die Zeit an, er fließt mit ihr. Am Hungertuch nagt er auch nicht. Er kann noch reisen. Er fühlt sich physisch zu monatelangen Europatourneen imstande: Auf der jetzigen Tour reist er von Krakau, Budapest und Berlin weiter Richtung Prag und tourt dann quer durch Nordeuropa von Århus über Stockholm und Oslo bis nach Antwerpen und Dublin, bevor es weiter durch Italien geht (Verona, Rom, Lucca). Er hält zwei Stunden auf der Bühne durch. Fast jeden zweiten Abend, dazwischen die kräftezehrenden Reisen. Die vorangegangene Tourneeserie der letzten Jahre unter dem Motto „60 Years of Music“ war mit mehr als 50 Konzerten in 35 Städten Europas vor insgesamt rund 650.000 Zuschauern nicht minder beachtlich.


Eine letzte Überraschung reißt mich abrupt aus meinen Gedanken: Die Choreographie des Abends schließt sich, während mein Blick an Morricone kleben bleibt, als er von der Bühne abgeht. Welch eine stille, formvollendete Eleganz. Eine Seele von Mann. Doch schon ist er wieder da. Denn es gibt, wie es sich gehört, eine Zugabe aus Giuseppe Tornatores postmodern-nostalgischem, wundervoll komödiantischem Melodram „Cinema Paradiso“ (1988), dessen Musik Morricone gemeinsam mit seinem Sohn Andrea geschrieben hat. Danach noch eine zweite, mit der der italienische Opernsopran und Gaststar Susanna Rigacci ein letztes Mal an diesem Abend glänzt – aber dann, die wievielte Überraschung es ist, weiß ich nicht mehr, sogar noch eine dritte. Vor den „standing ovations“ der Zuschauer wetteifert die umwerfende portugiesische Fado-Ikone Dulce Pontes zum Gran Finale noch einmal ausgelassen mit dem Orchester in einer Wiederholung von „Aboliçao“ (aus dem Film „Queimada – Insel des Schreckens“, 1969). Ihr schmerzlich-authentischer Gesang amplifiziert sich, als der Chor sich erhebt und ihr auf das Solo „Aboliçao“ mit einem erlösten, polyphonen „Aboliçao“ antwortet. Das Orchester überstimmt ihren Auftritt teilweise, dann setzt sich ihre unglaublich volle, nuancenreiche Stimme wieder durch. Für Deutschland ist der vielseitige, lebendige und facettenreiche Gesang der jungen, temperamentvollen Pontes eine echte Entdeckung: Außerhalb Portugals wurde sie durch einen Auftritt mit Morricone in Verona bekannt, sie interpretiert viele verschiedene Musikstile und hat u.a. an dem Tribut-Album zu Ehren von Morricones Lebenswerk-Oscar mit dem Titel „We All Love Ennio Morricone“ (2007) mitgewirkt. Ihr inniges Verhältnis zu Morricone beweist sie den Zuschauern und dem Maestro unbekümmert auf der Bühne.


Ein besonders rasantes, schnelles und kraftvolles Ende. Dieses Konzert, diese Zugabe erzählt von Morricones Leben: wogend, harmonisch, mit viel Seele und voller Gefühl, abwechslungsreich, aufregend und spannend. Die feine, zarte, sachte Violine verrät zwischendurch: Es ist Freude und Schmerz. – Morricones Musik lebt vom Kontrapunkt. Sie ist seine Art darauf zu antworten, wonach Cicero schon wissend fragte: Wo gibt es Würde, wenn nicht in der Ehrlichkeit?


Ennio Morricone: Farewell Tour 2019

 

Persönliche Homepage von Ennio Morricone (Englisch, mit einigen Musikproben)

YouTube-Video:
Trailer zur „Farewell Tour 2019“
Live-Videos zum Berliner Konzert:
„Der Mann mit der Mundharmonika“ (aus: „Zwei glorreiche Halunken“ von Sergio Leone)
Die drei Zugaben („Cinema Paradiso“, „The Ecstacy of Gold“ und „Aboliçao“) live anhören:

Tickets bis 19. Juni 2019 zur Farewell Tour


Abbildungsnachweis:
Header: Ennio Morricone in Amsterdam. Foto:
Jelmer de Haas (c) Semmel Concerts
Galerie:
01.
Ennio Morricone in Amsterdam. Foto: Jelmer de Haas (c) Semmel Concerts
02. Blick auf die konzertant gehaltene, nüchterne Bühneninszenierung zu Konzertbeginn (1. Halbzeit): Maestro Morricone als „primus inter pares“ in Aktion am Dirigentenpult vor dem Tschechischen Nationalen Symphonieorchester (CNSO) und dem Chor aus Ungarn (Debrecen Kodály Choir) sitzend. Er ist auf dem Bild direkt unter der Videoleinwand mit dem Rücken zum Publikum gewandt gut zu erkennen. Berlin. Foto: Dagmar Reichardt
03. Blick auf Bühne und Publikum in der vollbesetzten Mercedes-Benz-Arena am 21.1.2019 in Berlin während Ennio Morricones Konzert im Rahmen seiner „Farewell-Tour“ in Deutschland. Foto: Dagmar Reichardt
04.
Bühnenauftritt der World-Music-Sängerin und Fado-Ikone Dulce Pontes aus Portugal an der Seite von Ennio Morricone zu Beginn der 2. Halbzeit (Themenblock: „Engagiertes Kino“/„Social Cinema“), Berlin. Foto: Dagmar Reichardt

05. Plakat (c) Semmel Concerts.

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