Fotografie

Radical Beauty stellt unsere Auffassung von Schönheit, Attraktivität und Ästhetik radikal in Frage. In dem weltweit einzigartigen Fotoprojekt haben über 60 international renommierte Mode- und Kunstfotografen, darunter Brian Griffin, Gottfried Helnwein, Eva Losada, Erwin Olaf, Elizaveta Porodina und Zuzu Valla, gemeinsam mit Menschen mit Down-Syndrom Einzelbilder und Fotoserien entwickelt.

 

In professionellen Studio-Bedingungen sind so überraschende und einzigartige Porträts entstanden. Unter den Protagonisten sind erfahrene Darsteller wie die Schauspielerinnen Sarah Gordy (GB) und Lily Moore (USA), die Mehrzahl von ihnen führt jedoch ein Leben außerhalb des Rampenlichts.

 

Radical Beauty verwischt die Grenzen zwischen den Disziplinen. In der engen Zusammenarbeit zwischen Model und Fotograf*in sind beeindruckende Werke entstanden, welche die Lust am Rollenspiel und am visuellen Experiment transportieren und die einzigartigen Persönlichkeiten der Porträtierten eindrücklich widerspiegeln: Ob zärtliche Intimität, nüchterner Realismus oder pralle Lebensfreude – Radical Beauty zelebriert alle Facetten des menschlichen Seins und feiert die Vielfalt einer inklusiven Gesellschaft.

 

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Der Londoner Modefotograf Sammy Baxter etwa entwarf mit seinem Model Lara Wates eine dystopisch anmutende Inszenierung, in der die Akteurin vor kraftvoll-bunten Hintergründen mit Armen ringt, die scheinbar aus dem Nichts zu kommen scheinen. Brian Griffin hat sich mit Porträts von Popmusikern international einem Namen gemacht, seine in schwarz-weiß aufgenommenen Fotografien erinnern an ein Albumcover. Der Kunstfotograf Erwin Olaf präsentiert seinen Protagonisten mit zurückgegeltem Haar und leuchtend blauen Augen im Stile einer antiken Putte, die schwerelos in schäumendem Wasser zu schweben scheint. Beim näheren Hinsehen entpuppt sich dies als technischer Effekt, der durch die gekonnte Manipulation des Filmmaterials zustande kommt. Die Fashion-Fotografin Elizaveta Porodina inszeniert die Schauspielerin Lily Moore mit farbenfrohem Surrealismus. Die emotionale Symbolik, die ihrer Arbeit zugrunde liegt, ist eine Referenz an ihr Studium der klinischen Psychologie. Die Fotografin Zuzu Valle betrachtet sich als Advokatin für Menschen mit Behinderungen und präsentiert Fotografien von Drag-Queens und Drag-Kings mit Down-Syndrom, die unter die Haut gehen.

 

Ins Leben gerufen wurde Radical Beauty im Jahr 2018 von dem britischen Kollektiv Culture Device, einer Gruppe von Down-Syndrom-Performern, die bereits im Londoner Royal Opera House, der Tate Modern und im Southbank Centre aufgetreten sind. Unter der künstlerischen Leitung von Daniel Vais ist seitdem ein globales Projekt entstanden, welches zur Sichtbarkeit von Menschen mit kognitiven Behinderungen beiträgt und Menschen mit Down-Syndrom eine Bühne bietet.


Radical Beauty

Zu sehen vom 7. März bis 25. Mai 2025 im f³ – freiraum für fotografie, Waldemarstraße 17, in 10179 Berlin

Öffnungszeiten: Mi – So, 13 – 19 Uhr

Eine Ausstellung mit Arbeiten von: Sammy Baxter (GB), Brian Griffin (GB), Gottfried Helnwein (AUT), Eva Losada (ES), Erwin Olaf (NL), Elizaveta Porodina (D), Zuzu Valla (SVK), u. a. im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Nadine Barth (@barthouseprojects).

Künstlerische Leitung des Projekts: Daniel Vais, Culture Device.

Weitere Informationen (fff)

 

Die Ausstellung wird gefölrdert von "Aktion Mensch".

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