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Dann die Sequenz der Bankraube aus "Der Baader-Meinhof-Komplex", ohne Dialoge, nur mit der sehr kraftvollen, rhythmischen Untermalung von Peter Hinderthür, der hinterher erklärt, er habe das endlos Vorantreibende der Gruppe ausdrücken wollen, die nach vorn muss, ohne zu wissen, wo die Wand kommt. Und schließlich im Gegensatz dazu Hinderthürs eher zarte und weiche Musik zu einem Tatort vom letzten November.
 

Dazwischen wird weiter überlegt: Intensivere Kommunikation zwischen den Filmmachern und den Komponisten scheint nötig – aber ist sie überhaupt möglich? Sofern ein Regisseur keine Ahnung von Musik hat, meinte Tykwer, könne er eigentlich zum Komponisten nur sagen: „Nee, so nicht. Mach noch mal…“ Judy Tossell: „Wie heißt das doch? Über Musik sprechen ist wie Architektur tanzen…“
 

Und Lars Büchel bekannte, ihm fehlten da in der Tat manchmal die Worte. Ihm widersprach Dirk Reichardt, denn die beiden kennen sich seit Kindertagen und haben schon in vielen Filmen ausgezeichnet miteinander gearbeitet. Reichardt erklärte, dass sein Freund eigentlich gar nichts zu sagen brauche; er sähe es ihm an den Augenbrauen an, ob er zufrieden sei oder nicht.
 

Doch, gab er dann zu, sie hätten auch anstrengende Prozesse miteinander gehabt, Monate, bis die Musikfassung stand, Tage, an denen sämtliche habhaften Instrumente ausprobiert wurden, auch irgendwelche Exotischen, aus Bali mitgebrachten, und in denen sie in einem sechs Stockwerke hohen Treppenhaus den Hall mit einbrachten – bis es endlich beiden gefiel. Es sei eben auch eine Frage des Vertrauens. Das fiel Reichardt besonders in der Zusammenarbeit mit anderen Regisseuren oder Produzenten auf, dann also, wenn er ‚fremdgegangen’ ist. Im Übrigen, wenn Büchel hier behaupte, keine Ahnung von Musik und Noten zu haben, er verzaubere jede Frau, sobald er sich ans Klavier setze…
 

Das Fazit knüpft an die Worte an, die John Groves in seiner Keynote bereits gesprochen hat: der Komponist sollte eine lautere Stimme haben im Rat! Anschließend an die Diskussion wurde im Marmorfoyer bei Getränken und Fingerfood sehr lebhaft und in guter Stimmung weiter diskutiert.

Als ich gehe, fallen mir in den Nischen und zwischen den Säulen der Außenfassade des Museums die Weingläser der Raucher auf, die sie hier abgestellt und vergessen haben. Ein bisschen ungezogen. Aber malerisch…

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