Architektur in und um Hamburg
- Geschrieben von Claus Friede -
Eine kleine, aber feine Ausstellung ist im Lettischen Architekturmuseum in der Altstadt von Riga zu sehen. Gezeigt werden Arbeiten, Zeichnungen und Modelle des Architektenehepaars Edgars und Aina Šēnbergi (dt.: Edgar und Aina Schönberg) die Ende der 1950er- bis Ende der 1980er-Jahre, also während der Sowjetzeit, entstanden sind.
- Geschrieben von Christel Busch -
Harry Maasz gehört im deutschen Kaiserreich und bis zum Beginn des Nationalsozialismus zu den führenden Gartenreformern, neben Alfred Lichtwark, Fritz Schuhmacher und Leberecht Migge.
Mit der Industrialisierung und der Urbanisierung des städtischen Raums gewinnen öffentliche Grünanlagen zunehmend an Bedeutung. Es ist die Geburtsstunde des Volksparks, ein Erholungsraum für alle sozialen Schichten mit Wald- und Wiesenflächen, mit Wanderwegen, Teichen, Spiel- und Sportflächen. Die neuen Ideen prägen nicht nur öffentliche Anlagen sondern auch Privatgärten, wie die von Harry Maasz geplanten Gärten im schleswig-holsteinischen Neumünster und der Hansestadt Lübeck.
- Geschrieben von Christel Busch -
Kennen Sie die Heiligengeistbrücke über das Alsterfleet? Die Feenteichbrücke an der Außenalster? Die Brooksbrücke, die vom Katharinenviertel zur Speicherstadt führt? Die Hamburger Speicherstadt? Das ehemalige Wasserwerk auf der Elbinsel Kaltehofe?
Erbauer dieser und anderer Bauwerke war Franz Andreas Meyer (1837-1901), Oberbauingenieur und Leiter des Ingenieurwesens, der von 1872 bis zu seinem Tode das Hamburger Stadtbild prägte.
- Geschrieben von Christel Busch -
Als Architekt, Stadtplaner und Bausenator prägte Gustav Oelsner in der Weimarer Republik das Stadtbild von Altona. Seine funktionale, moderne Architektursprache im Stil des „Neuen Bauens“ bewirkte eine Modernisierung der Stadt: Wohnquartiere für den kommunalen Wohnungsbau mit Grünanlagen entstanden, Reihen- und Doppelhäuser. Parkanlagen und der Elbwanderweg dienten als Naherholungsgebiete. Seine städtebauliche Devise mit dem Streben nach „Licht, Luft und Sonne“ verbesserte die Lebensqualität der damaligen Menschen.
- Geschrieben von Christel Busch -
Längst vorbei die Zeiten, als noch freundliche und hilfsbereite Tankwarte das Benzin in den Tank einfüllten, Ölstand und Luftdruck prüften und die Scheiben putzten. Mit der Entwicklung des Automobils begann auch der Siegeszug der Tankstellen.
Der Boom erfasste Anfang der 1920er-Jahre die Hansestadt Hamburg: Bürgersteigpumpen und Tank-Kioske eröffneten sowie die erste Großtankstelle an der Hudtwalckerstraße in Hamburg-Winterhude. Inzwischen gehört die gute alte „Tanke“ der Vergangenheit an; sie ist bis auf wenige Ausnahmen aus dem Hamburger Stadtbild verschwunden. Ein paar, in den Fünfzigerjahren erbaute Tankstellen stehen heute unter Denkmalschutz, wurden renoviert und einer anderen Nutzung zugeführt. Andere – die meisten – wegen Baufälligkeit abgerissen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Mit neuem Eingang, sensibler Neuhängung und stark akzentuiertem Sammlungsschwerpunkt im 19. Jahrhundert besinnt sich die Hamburger Kunsthalle nach dreijähriger Umbauphase wieder auf ihre Ursprünge. Städteplanerisch mag das problematisch sein, das neue Entree jedoch ist traumhaft schön – und weist auch noch in die richtige Himmelsrichtung: Mit Blick über die Binnenalster sich hier auf den Stufen die Abendsonne ins Gesicht scheinen zu lassen, ist einfach ein Genuss.
- Geschrieben von Dirk Meyhöfer -
Am 31. März 2016 ist Zaha Hadid an einem Herzinfarkt in Miami gestorben. 65 Jahre ist sie nur geworden, aber in dieser Zeit hat sie vermutlich drei Leben verpackt und dabei die zeitgenössische Architektur revolutioniert. Ihre Bauten haben so gar nichts mit dem Haus vom Nikolaus zu schaffen, sondern sind schräg, verrückt, zackig, schwebend: einfach nicht von dieser Welt.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink, fotografiert von Klaus Frahm -
Noch kann der große Saal der Hamburger Elbphilharmonie nicht in seiner ganzen Pracht bewundert werden. Die Sitze fürs Publikum müssen noch ein wenig warten, auch die große Orgel der Firma Klais wird erst noch eingebaut, die Montage beginnt in zwei Wochen. Damit werden dann auch die letzten Lücken der „Weißen Haut“ geschlossen, die dem Konzertsaal die von Yasuhisa Toyota geplante Akustik der Welt-Spitzenklasse verpassen soll und die jetzt schon für seine ganze besondere Anmutung sorgt.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Wie sieht es aus, wenn Vergangenheit auf Zukunft trifft? Die großangelegte Schau „Stadt Bild Wandel“ im Hamburg Museum gibt eine Vorstellung davon. Rund 160 Fotografien zur Stadtentwicklung, von der Gründerzeit bis zum Ersten Weltkrieg, werden hier mit den keineswegs optimistischen Perspektiven der beiden polnischen Fotografen Michal Luczak und Rafal Milach konfrontiert. Eine spannende Gegenüberstellung mit zum Teil visionären Aussichten.
- Geschrieben von Dirk Meyhöfer -
Deutschland feiert Paul Schneider von Esleben (1915-2005), den eigenwilligen bis widerborstigen Architekten-Popstar der deutschen Nachkriegsmoderne.
Kein wirklicher Zufall: In diesen Tagen fallen zwei markante Ereignis der jüngsten Architekturgeschichte zusammen: der 100. Geburtstag am 23. August des Architekten Paul Schneider von Esleben, der mit zwei großen Ausstellungen gewürdigt wird, und der 50. Todestag von Le Corbusier (1887-1965). Was haben die beiden Herren miteinander zu tun?
- Geschrieben von Claus Friede -
Es ist kein leichtes Unterfangen eine Ausstellung zu konzipieren, die sich einem ganzen Kontinent widmet. „Africa – Architecture, culture and identity“ gehört zu einer dreiteiligen Ausstellung, die sich mit Architektur im weitesten Sinn beschäftigt. 2012 lag der Fokus auf nordischer Architektur, 2014 auf der arabischen kulturellen Einflusssphäre, zwischen der arabischen Halbinsel und dem Maghreb in Nordafrika.
Im wunderschön-gelegenen Louisiana Museum im dänischen Humlebæk, konzentrieren die beiden Kuratoren Kjeld Kjeldsen und Mathias Ussing Seeberg die dritte Schau bis Oktober 2015 auf das südlich der Sahara gelegene Afrika und fragen nach der gegenseitigen Einflussnahme von Architektur, Kultur und Identität.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Endlich mal ein Sommerfestival auf Kampnagel, in dem der Sommer mitspielt. Wer einen warmen Abend im Avant-Garten vor, in und zwischen den hölzernen Pavillons der Hamburger Künstlergruppe Baltic Raw verbringt, erlebt unter Umständen Spannenderes und Unterhaltsameres als in den hochgelobten Indoor-Veranstaltungen.
- Geschrieben von Claus Friede -
An was denken wir, wenn der Name Los Angeles fällt? Wir denken an die ausufernde Stadt der Engel, an die Filmindustrie und all die textlich und bildlich erzählten Geschichten aus Vergangenheit bis in die ferne Zukunft aus Hollywood, an das kalifornische Leben in Malibu, Santa Monica und an sportlich durchtrainierte Typen in Venice Beach. Diese Stadt schafft Bilder und Gefühle.
Zumindest aber denken wir nicht an erster Stelle an Architektur. Kein „Leuchtturmgebäude“ wie das Empire State Building in New York, der Sears Tower oder das John Hancock Buliding in Chicago oder die Golden Gate Bridge in San Francisco lenken die Aufmerksamkeit zielorientiert auf ein einzelnes herausragendes Gebäude. Bei Architekten gilt Los Angeles jedoch als eine der Städte für Baukunst!
- Geschrieben von Dirk Meyhöfer -
Seit zwei Jahren tourt durch Deutschland eine aufwühlende Fotoausstellung über die Metamorphose der Stadt. Im Rahmen des 8. Architektur Sommers hat sie nun auch Hamburg erreicht.
Die Ausstellung stellt Photographien deutscher Plätze aus den 1950er Jahren aktuellen Aufnahmen vom gleichen Standort gegenüber, um Fehlentwicklungen und Versäumnisse bei der Stadtgestaltung aufzudecken.